Das Gesicht am Fenster

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Film
Titel Das Gesicht am Fenster
Produktionsland Deutschland
Erscheinungsjahr 1917
Länge 4 Akte, 1436 Meter, bei 18 BpS 70 Minuten
Stab
Regie Rudolf Meinert
Drehbuch Leopold Bauer
Produktion Rudolf Meinert, Meinert-Film Bürstein & Janak (Berlin)
Kamera ?
Besetzung

Das Gesicht am Fenster ist der Titel eines stummen deutschen Kriminaldramas, das Rudolf Meinert 1917 nach einem Manuskript von Leopold Bauer in seiner Gesellschaft Meinert-Film Bürstein & Janak (Berlin) realisiert hat. Der Film war das siebente “Abenteuer des Detektiv Harry Higgs”, welcher von Hans Mierendorff verkörpert wurde.

Handlung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Erpresser wird vom Erpressten getötet.

(Inhaltsangabe aus GECD #23609)

Produktionsnotizen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Produktion der Meinert-Film Bürstein & Janak (Berlin), zu der Angaben zum Stab derzeit fehlen, lag der Polizei im Juli 1917 zur Zensurierung vor. Sie erhielt unter der Nr. 40787 Jugendverbot. Die Polizei München untersagte für die Zeit des Krieges unter den Nrn. 25159, 25160, 25161 u. 25162 die Ankündigung als Detektivfilm.

Die Uraufführung fand am 24. August 1917 in Berlin im Tauentzien-Palast[1] statt. Das Kinoplakat[2] dafür entwarf Ludwig Kainer.

Der Film ist erwähnt in[3]:

  • Lichtbildbühne No. 34, 1917
  • Lichtbildbühne No. 35, 1917
  • Kinematograph No. 557, 1917

und ist registriert bei

  • Birett, Verzeichnis in Deutschland gelaufener Filme, (München) No. 241, 1917, (München) No. 406, 1917 und (München) No. 555, 1917.
  • Lamprecht Vol. 17 No. 20

Rezeption[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

LBB Nr. 35 (1917), S. 78–79 Werbeinserat der Meinert-Film, Inh. Bürstein & Janak, für Harry Higgs Filme Das Gesicht am Fenster / Das Geheimnis der Pagode / Der Saratoga-Koffer, mit Bild von Mierendorff als Harry Higgs. Mit Pressestimmen.

“B.Z. am Mittag”:

In den Tauentzien-Lichtspielen fand gestern abend der erste Film der diesjährigen Meinert-Detektiv-Serie “Das Gesicht am Fenster” ein überfülltes Haus. Der von Leopold Bauer verfaße Film, der geschickter Weise seine Beschauer in ständig wachsender Spannung hält, ist von Rudolf Meinert raffiniert inszeniert worden. Der Film ist Kino im besten Sinne. Mit seinen oft wechselvollen Bildern vereint er eine geradezu beängstigende Anzahl rätselhafter Geschehnisse, die sich zu schier undurchdringlichen Knoten ballen. Daß sich zum Schluß dennoch alles löst, und, was anerkennend hervorgehoben sei, logisch löst, ist dem Autor und dem Regisseur gleichermaßen zu danken. In der Rolle des Detektivs Harry Higgs, der auch diesem geheimnisvollen Fall mit Eleganz Rechnung trägt, glänzt wieder Hans Mierendorff. Die übrigen Darsteller vereinten sich zu bestem Zusammenspiel. Das Publikum fand an der schmackhaften Detektivkost viel gefallen.

“8-Uhr Abendblatt”:

In den Tauentzien-Lichtspielen fand die Uraufführung des ersten Films der Harry Higgs-Serie 1917-18 “Das Gesicht am Fenster” statt. Es ist ein Detektiv-Film, wie man ihn selten sieht: eine starke, streng durchgeführte spannende Handlung, die, wie dem Autor Leopold Bauer nachgerühmt sei, auch menschliche Züge aufweist, eine außerordentlich gute Darstellung, in der Hans Mierendorff als Detektiv ganz besonders auffiel, und eine ins Unendliche verfeinerte Regie, eine mit Geschmack und reichem Können durchgeführte Inszenierung, Rudolf Meinerts starke Hand verratend. Das überfüllte Haus folgte den Vorgängen mit sichtbarem Jnteresse.

Der Film wurde auch in der Tschechoslowakei aufgeführt.[4]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Herbert Birett: Verzeichnis in Deutschland gelaufener Filme. Entscheidungen d. Filmzensur Berlin, Hamburg, München, Stuttgart 1911–1920. München: Saur Verlag 1980.

Paolo Caneppele: Entscheidungen der Tiroler Filmzensur 1917–1918 (= Materialien zur österreichischen Filmgeschichte, Band 2) Verlag: Filmarchiv Austria 2002. ISBN 978-3-901932-21-2. 349 Seiten, hier S. 320

Paolo Caneppele, Bohemia (Země). Místodržitelství (1850–1918): Entscheidungen der Prager Filmzensur 1916–1918 (= Materialien zur österreichischen Filmgeschichte, Band 12) Verlag: Filmarchiv Austria, 2003. ISBN 978-3-901932-27-4. 183 Seiten, hier S. 114

Sebastian Hesse: Kamera-Auge und Spürnase: der Detektiv im frühen deutschen Kino (= KINtop-Schriften Band 5). Stroemfeld Verlag, Frankfurt/ Basel 2003, ISBN 3-87877-765-5, S. 274

Gerhard Lamprecht: Deutsche Stummfilme, Bde. 1–8 und Gesamtregister: Deutsche Stummfilme aus den Jahren 1903 bis 1931. Deutsche Kinemathek, Berlin 1970. Band 4 „1917-18“, S. 20

Verbotene Kinematographenbilder. Alphabet. Verzeichnis verbot. Films zum Gebr. f. d. Polizei-Behörden u. Kinematographen-Inhaber. Guben: König, o. J. (DNB 587306335)

Verein der Plakatfreunde (Hrsg.): Das Plakat. Mitteilungen des Vereins der Plakatfreunde, Band 9. Verlag Max Schildberger 1918, hier S. 108f.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Ecke Tauentzienstraße 19 zur Nürnberger Straße 57–59 in Berlin-Schöneberg, eröffnet 1913 als „Kammerlichtspiele“, 1930 geschlossen; vgl. square7.ch und cinematreasures.org
  2. abgeb. bei filmposter-archiv.de; vgl. dazu „Das Plakat“ (1919), S. 108f.: Das Plakatwerk Ludwig Kainers.
  3. Angaben nach GECD #23609
  4. vgl. Caneppele, Entscheidungen der Prager Filmzensur 1916–1918, Seite 114 Nr. 323