Das alte Lied (1920)

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Film
Titel Das alte Lied
Produktionsland Deutschland
Erscheinungsjahr 1920
Länge 5 Akte, 1185 Meter, bei 20 BpS rund 52 Minuten
Stab
Regie Karl Otto Krause
Drehbuch Karl Otto Krause
Produktion Karl Otto Krause für Karl Otto Krause-Film (Berlin)
Musik Luigi Arditi, Franz Abt, Stanislao Gastaldon, Béla Lásky, Giuseppe Verdi und Richard Wagner
Kamera Kurt Lande
Besetzung

Das alte Lied ist der Titel[1] eines Singfilms.[2] den Karl Otto Krause[3] 1919 in eigener Produktion und nach eigenem Drehbuch realisiert hat. Zur Anwendung kam das bereits 1910 entstandene Synchronisierverfahren nach dem Beck-Patent.[4] Zu hören waren Lieder und Opernarien von Luigi Arditi, Franz Abt, Stanislao Gastaldon, Béla Lásky, Giuseppe Verdi und Richard Wagner. Zu sehen waren die Herren Charles Willy Kayser und Siegfried Adler, die Damen Elisabeth Balzer[5] und Lo Kapp.

Künstlerliebe um einen Tenor, der mit chronischem Halsweh geschlagen ist[6] und samt seiner Partnerin daran scheitert. Im Rahmen dieser Spielhandlung gelangen zur Aufführung: der Parla-Walzer von Arditi, die Hallen-Arie und die Heimkehr-Arie aus Wagners „Thannhäuser“, u. a. m.

Die Photographie besorgte Kurt Lande. Der mitphotographierte Dirigent bei den Aufnahmen war Georg Enders. Bei der Aufführung in Halle dirigierte Alfred Schink[7] das Orchester; es sangen Margit Ulla und Kurt Schönert.[8]

“Das alte Lied, großes Film-Singspiel in 5 Akten von Karl Otto Krause” lag am 23. Juli 1920 der Reichsfilmzensur vor und passierte unter der Nr. 163 als jugendfrei. Er wurde am 9. Jänner 1920 in der “Schauburg” zu Halle aufgeführt.

Der Film wurde besprochen[9] in:

  • Der deutsche Film Vol. 3 No. 17
  • Film und Presse No. 16, 1920
  • Lichtbildbühne No. 4, 1920
  • Filmtechnik No. 4, 1920
  • Film-Kurier No. 9, 1920
  • Lichtbildbühne No. 2, 1920
  • Lichtbildbühne No. 4, 1920

Frank schrieb im Film-Kurier Nr. 91 am 11. Jänner 1920: “In dem Rahmen einer einfachen, vielleicht etwas zu rührseligen Handlung hat Karl Otto Krause unter geschickter Benützung älterer Lieder und Einflechtung ganzer Opernszenen ein ansprechendes Film-Singspiel verfasst. Im Mittelpunkt des Stückes steht ein Sänger- und zugleich Liebespaar, das durch eine chronische Halserkrankung des Tenors unverschuldet ins Elend gerät und zugrunde geht.”

“Im Mittelpunkt des nunmehr nur noch ansatzweise dramatisierten Geschehens von Filmen wie „Das alte Lied“ (1919) …, in denen nicht selten ganze Opernszenen wiedergegeben wurden, standen zumeist Tenöre oder Operetten-Diven, die zwischen ihren Auftritten episodisch eingestreute Liebesabenteuer zu bestehen hatten.”.[10] Nach Wedel[11] gingen aus solchen Sing/Gesangsfilmen der Stummfilmzeit die späteren Sänger- bzw. Tenor-Filme des frühen Tonfilms[12] hervor.

  • Herbert Birett: Stummfilmmusik. Materialsammlung. Deutsche Kinemathek, Berlin 1970, S. 50, 135 (zu Karl Otto Krause)
  • Johannes Bunk: Deutsches Theater in Liegnitz. (= Beiträge zur Liegnitzer Geschichte. Band 22). Verlag Henske-Neumann, 1994, ISBN 3-9801894-8-1, S. 109, 111, 113.
  • James zu Hüningen: Beck-Patent. In: filmlexikon.uni-kiel.de
  • Gerhart Lamprecht: Deutsche Stummfilme. Band 19, No. 37.
  • Heinz-Hermann Meyer: Sängerfilm. In: filmlexikon.uni-kiel.de
  • Katja Uhlenbrok (Red.): MusikSpektakelFilm. Musiktheater und Tanzkultur im deutschen Film (1922–1937). Edition Text + Kritik, München 1998, ISBN 3-88377-598-3.
  • Michael Wedel: Schizophrene Technik, sinnliches Glück. Filmoper, Filmoperette, Filmsingspiel. In: Katja Uhlenbrok (Red.): MusikSpektakelFilm. Musiktheater und Tanzkultur im deutschen Film (1922–1937).
  • Michael Wedel: Der deutsche Musikfilm. Archäologie eines Genres. Edition Text + Kritik, München 2007, ISBN 978-3-88377-835-8.
  • Friedrich von Zglinicki: Der Weg des Films. Geschichte der Kinematographie und ihrer Vorläufer. Rembrandt Verlag, Berlin 1956.

Einzelnachweise

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  1. hat nichts mit dem gleich lautenden bekannten Lied der Komponistin Henry Love [Künstlername für Hilde Loewe-Flatter, ursprünglich Hilda Löwi (1895–1976)] zu tun, welches erst 1927 entstanden ist
  2. Die beiden wichtigsten Hersteller von Singfilmen in Deutschland waren die »Karl-Otto Krause-Film« und die »Sing-Film GmbH.« des Komponisten und Dirigenten Georg Enders und seines Librettisten Hans Felsing. Sie prägten auch den Begriff ‘Singfilm’, zu dem alternativ auch 'Gesangsfilm' verwendet wurde, vgl. Wedel Musikfilm S. 117.
  3. war Direktor des Stadttheaters in Liegnitz/Schlesien, Geschäftsführer der DELOG, der Deutschen Lichtspielopern-Gesellschaft, und musikalischer Leiter, vgl. Wedel Musikfilm S. 79 f., nachmals Direktor der »Karl-Otto Krause-Film«, vgl. ebenda S. 118, 168.
  4. D.R.P. 242.852 vom 28. November 1911. Vgl. Zglinicki S. 293, Wedel Musikfilm S. 70 f., zu Hüningen in: filmlexikon.uni-kiel.de
  5. Schauspielerin und Sängerin, war die erste Ehefrau des Tenors Eduard Lichtenstein, vgl. Eduard Lichtenstein bei Operissimo auf der Basis des Großen SängerlexikonsVorlage:Operissimo/Wartung/Verwendung von Parameter 2; ein Theaterzettel der Volksbühne e. V. mit ihr von 1920 bei zvab.com online (Memento vom 27. Oktober 2014 im Internet Archive)
  6. so GECD #17410
  7. erscheint zusammen mit Adolf Secker und Fritz Gartz in der Liste der Kapellmeister bei der NORAG Nordische Rundfunk A.G. auf 1. Januar 1926, vgl. Organigramm. Nordische Rundfunk A.G. (NORAG). (Memento vom 3. Juni 2012 im Internet Archive)
  8. so GECD #17410
  9. Angaben nach GECD #17410
  10. vgl. Wedel Musikfilm S. 117.
  11. vgl. Wedel Musikfilm S. 182 Anm. 219
  12. z. B. um Star-Tenöre wie Richard Tauber, Benjamino Gigli oder Jan Kiepura, vgl. Artikel “Sängerfilm” bei filmlexikon.uni-kiel.de