Deubach (Lauda-Königshofen)
Deubach Stadt Lauda-Königshofen
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Koordinaten: | 49° 33′ N, 9° 46′ O |
Fläche: | 6,22 km² |
Einwohner: | 71 (9. Jan. 2024)[1] |
Bevölkerungsdichte: | 11 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 1. Januar 1972 |
Eingemeindet nach: | Königshofen |
Postleitzahl: | 97922 |
Vorwahl: | 09343 |
Deubach
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Deubach ist einer von zwölf Stadtteilen von Lauda-Königshofen im Main-Tauber-Kreis, dem nördlichsten Landkreis Baden-Württembergs.[1]
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Dorf Deubach liegt in Luftlinie knapp drei Kilometer östlich der Ortsmitte von Königshofen im kleinen Tal des nur unbeständig wasserführenden Deubachs, der hier südwärts zum Tauber-Zufluss Balbach läuft. Die auf einer Höhe von etwa 255–275 m ü. NHN[2] stehenden Häuser des Ortes mit etwa drei Dutzend Hausnummern reihen sich auf dem schmalen Talboden beidseits der Straße K 2800 auf, unter verwachsenden ehemaligen Weinbergen auf dem östlichen und kleinen Gehölzen auf dem westlichen Talhang.
In der Gemarkung des Stadtteils Deubach steht außerdem fast zwei Kilometer nördlich des Dorfs auf 354,3 m ü. NHN[2] auch noch der Weiler Hof Sailtheim mit weniger als einem halben Dutzend Hausnummern inmitten von Feldern auf der Hochebene.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Um 1090 wurde Deubach erstmals urkundlich erwähnt.[3]
1255 fiel der Weiler Deubach an die Deutschordenskommende Mergentheim und war dem Deutschordensamt Balbach zugeordnet. 1809 geriet Deubach an das Königreich Württemberg und bildete mit dem nördlich gelegenen Hof Sailtheim eine württembergische Exklave, bzw. eine Enklave innerhalb der Grenzen Badens. Die Gemeinde Deubach war in württembergischer Zeit dem Oberamt Mergentheim zugeordnet. Mit der Gründung des Landes Württemberg-Baden nach dem Zweiten Weltkrieg endete 1945 der Status einer Exklave auf Landesebene, blieb aber auf Landkreisebene noch bis Ende 1971 bestehen, da Deubach seit 1938 zum Landkreis Mergentheim gehörte, aber vollständig von dem Kreisgebiet des nordbadischen Landkreises Tauberbischofsheim umschlossen war. Somit war Deubach eine jener territorialen Besonderheiten, die in Südwestdeutschland vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts als Relikt einstiger deutscher Kleinstaaterei noch fortbestanden.
Am 1. Januar 1972 kam Deubach (Landkreis Mergentheim) gemeinsam mit Messelhausen und Sachsenflur (Landkreis Tauberbischofsheim) zur Stadt Königshofen.[4] Im Zuge der baden-württembergischen Gemeindereform wurde wiederum die Stadt Lauda-Königshofen zum 1. Januar 1975 aus den beiden Städten Lauda und Königshofen sowie weiteren ehemals selbstständigen Gemeinden gebildet.[5] Deubach mit Sailtheim ist somit der einzige einst württembergische Stadtteil von Lauda-Königshofen, alle weiteren Stadtteile waren einst beim Land Baden.
Religion
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Als Gemeinde des deutschen Ordens blieb Deubach auch nach der Reformation katholisch. 1706 entstand eine erste Kirche am Ort, die noch aus Holz errichtet wurde.[6] Sie war eine Filiale der katholischen Gemeinde in Königshofen. Erst in württembergischer Zeit, am 14. Juni 1846, wurde eine eigene katholische Pfarrei gegründet, die zum Bistum Rottenburg gehörte. Die heutige dem Heiligen Antonius geweihte Pfarrkirche wurde von 1877 bis 1879 errichtet. Inzwischen ist die Gemeinde Bestandteil der Seelsorgeeinheit Lauda-Königshofen im Dekanat Tauberbischofsheim. Es besteht nun die kirchenrechtliche Besonderheit, dass die Pfarrei de jure weiterhin zur Diözese Rottenburg-Stuttgart gehört, de facto aber von einer Seelsorgeeinheit des Erzbistums Freiburg betreut wird.[7]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Verkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Lauda-Königshofen in Zahlen. Abgerufen am 16. Juni 2024.
- ↑ a b Höhe nach dem Höhenlinienbild auf dem Hintergrundlayer Topographische Karte von: Daten- und Kartendienst der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg (LUBW) (Hinweise)
- ↑ LEO-BW.de: Deubach auf der Website leo-bw.de. Abgerufen am 13. März 2018.
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 480 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
- ↑ Stadt Lauda-Königshofen: Die Geschichte Lauda-Königshofens ( des vom 20. Januar 2018 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. . Online unter www.lauda-koenigshofen.de. Abgerufen am 13. März 2018.
- ↑ Internetauftritt der Seelsorgeeinheit Lauda-Königshofen, Pfarrkirche St. Antonius
- ↑ Dekret zur Regelung in diözesanen Exklaven zwischen dem Erzbischof von Freiburg und dem Bischof von Rottenburg-Stuttgart, Dezember 2006
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Topographische Karte 1:25.000 Baden-Württemberg, als Einzelblatt Nr. 6424 Lauda-Königshofen
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Karte von Deubach mit Umgebung auf: Daten- und Kartendienst der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg (LUBW) (Hinweise)
- Touristische Karte des Dorfes Deubach auf: Geoportal Baden-Württemberg (Hinweise)
- Meßtischblatt 6424 Königshofen von 1881 in der Deutschen Fotothek
- Deubach auf der Website leo-bw.de