Deutsches Jugendinstitut

Das Deutsche Jugendinstitut e. V.[1] (DJI) ist ein sozialwissenschaftliches Institut für Forschung und Entwicklung in Deutschland. Es arbeitet in den Themenfeldern Kindheit, Jugend, Familie und den darauf bezogenen Politik- und Praxisbereichen. Das Deutsche Jugendinstitut wurde auf Beschluss des Deutschen Bundestages gegründet und besteht seit 1963[2][3]. Es hat seinen Hauptsitz in München sowie eine Außenstelle in den Franckeschen Stiftungen in Halle (Saale).
Struktur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das DJI ist ein außeruniversitäres Forschungsinstitut, das Themen an der Schnittstelle zwischen unterschiedlichen wissenschaftlichen Disziplinen, föderalen Ebenen, Akteursgruppen, Politikbereichen und Fachpraxen bearbeitet. Es will dabei als Vermittlungsinstanz zwischen Wissenschaft, Politik und Fachpraxis fungieren.
Das Direktorium besteht aus der Direktorin Sabine Walper[4]. der Forschungsdirektorin Susanne Kuger[5] und dem Verwaltungsdirektor Andreas Hartmann. Direktor von 2002 bis 2021 war Thomas Rauschenbach. Zum 31. Dezember 2023 waren 424 Mitarbeiter in Voll- und Teilzeit beschäftigt.[6] Von diesen Beschäftigten waren 276 wissenschaftliche Angestellte, 39 wissenschaftliche Hilfskräfte, 22 studentische Hilfskräfte und 87 Beschäftigte aus dem nicht-wissenschaftlichen Bereich (Projektsachbearbeitung, Verwaltung inkl. IT-Bereich, Abteilung Medien und Kommunikation). Träger des 1963 gegründeten Instituts ist ein gemeinnütziger Verein mit Mitgliedern aus Politik, Wissenschaft, Verbänden und Institutionen der Kinder- und Jugendhilfe sowie der Familienorganisationen. Der institutionelle Etat wird aber ganz überwiegend aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend (und zu einem kleineren Teil von den Bundesländern) finanziert. Im Rahmen der Projektförderung kommen weitere Zuwendungen vom Bundesministerium für Bildung und Forschung sowie u. a. von Stiftungen, der Europäischen Kommission und von Institutionen der Wissenschaftsförderung.
Das Institut stellt die Geschäftsführungen für die Sachverständigenkommissionen zur Erstellung der Kinder- und Jugendberichte sowie der Familienberichte der Bundesregierung und wirkt zudem bei der nationalen Bildungsberichterstattung mit. Es informiert Politik, Fachpraxis sowie die interessierte (Fach-)Öffentlichkeit regelmäßig über seine Forschungsaktivitäten und -ergebnisse. Unter anderem mit der vier Mal jährlich erscheinenden Zeitschrift DJI Impulse (bis 2008 als DJI Bulletin) mit einer zusätzlichen englischsprachigen Ausgabe ebenso wie mit Büchern des DJI-Verlags, DJI-Buchreihen in Fremdverlagen sowie eine Fülle von Informationsmaterialien aus Forschungs- und Entwicklungsprojekten.
Das Institut veranstaltet wissenschaftliche Tagungen für Fachpersonal aus der pädagogischen Praxis und der Sozialverwaltung sowie für Akteure aus Wissenschaft, Politik, Wirtschaft, Verbänden und Medien. Es führt internationale Forschungsprojekte – insbesondere im Rahmen der EU – durch, beteiligt sich an internationalen Tagungen, pflegt Kontakte mit ausländischen Wissenschaftlern und betreut Gastwissenschaftler.
Schwerpunkte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die aktuellen Arbeitsschwerpunkte konzentrieren sich auf vier Bereiche:[7]
- Forschung zu den Lebenslagen und zur Entwicklung von Kindern und Jugendlichen, zur Lage und zum Zusammenleben von Familien sowie zu den darauf bezogenen Leistungssystemen und Politiken des Erziehungs-, Bildungs- und Sozialwesens.
- Durchführung von Forschungsprojekten, die der Fachpraxis wirklichkeitsnahe Problemstellungen und Handlungslösungen anbieten. Die Resultate dieser Forschungsprojekte werden in unterschiedlichen Publikationsformen veröffentlicht. Dazu gehören: Lehrmaterialien, Datenbanken guter Beispiele in der (Fach-)Praxis, Handbücher für Praxismethoden und Implementationskonzepte.
- Politikberatung für Bund, Länder, Kommunen und die Europäische Union, insbesondere in den Feldern der Kinder-, Jugend-, Jugendhilfe- und Familienpolitik, aber auch in den Politikfeldern Bildung, Gesundheit, Justiz und Migration.
- Dienstleistung für Dritte als Praxis- und Fachberatung sowie Implementations- und Begleitforschung in den genannten Bereichen und in Form von Informationsbereitstellung für die (wissenschaftliche) Fachöffentlichkeit, die Praxis und die Medien.
Veröffentlichungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Literatur von und über Deutsches Jugendinstitut im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Forschungsmagazin DJI Impulse des Deutschen Jugendinstituts
- Publikationen des Deutschen Jugendinstituts zum Download
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Website des Deutschen Jugendinstituts.
- Jahresberichte des Deutschen Jugendinstitut.
- Sonderheft des DJI Forschungsmagazins Impulse zum 60jährigen Jubiläum des DJI.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Ressortforschung. Politik braucht wissensbasierte Beratung. Eine besondere Stellung nehmen dabei die Einrichtungen mit Ressortforschungsaufgaben ein. Sie sind besonders praxisnah und interdisziplinär ausgerichtet. Bundesministerium für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend, 1. April 2021, abgerufen am 21. Mai 2025.
- ↑ Deutsches Jugendinstitut feiert 60-jähriges Bestehen. In: Bundesministerium für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend. (BMBFSFJ), 8. November 2023, abgerufen am 21. Mai 2025.
- ↑ Deutsches Jugendinstitut e. V. im Forschungsinformationszentrum des BMVI. Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI), abgerufen am 24. Juli 2021.
- ↑ Prof. Dr. Sabine Walper startet als DJI-Direktorin. Deutsches Jugendinstitut, 4. Oktober 2021, abgerufen am 21. Mai 2025.
- ↑ Susanne Kuger ist neue Forschungsdirektorin am DJI. Deutsches Jugendinstitut, 14. September 2023, abgerufen am 21. Mai 2025.
- ↑ Jahresbericht 2023. Herausgegeben vom Deutschen Jugendinstitut, München 2024, S. 68.
- ↑ Jahresbericht 2013. Herausgegeben vom Deutschen Jugendinstitut, München 2014, S. 3.