Die tolldreisten Geschichten – nach Honoré de Balzac
Film | |
Titel | Die tolldreisten Geschichten – nach Honoré de Balzac |
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Produktionsland | Deutschland |
Originalsprache | Deutsch |
Erscheinungsjahr | 1969 |
Länge | 84 Minuten |
Altersfreigabe |
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Stab | |
Regie | Josef Zachar |
Drehbuch | Kurt Nachmann frei nach Honoré de Balzac |
Produktion | Karl Spiehs für Lisa Film, München |
Musik | Claudius Alzner[1] |
Kamera | Kurt Junek |
Schnitt | Traude Krappl |
Besetzung | |
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Die tolldreisten Geschichten – nach Honoré de Balzac ist ein deutsches Erotiklustspiel von 1968/69. In den Hauptrollen spielen Joachim Hansen und Edwige Fenech, letztere in ihrem ersten deutschen Film.
Handlung
Die Geschichte ist gleich einem erotischen Reigen aufgebaut. Der junge Edelmann Fabian von Weyden, seine Geliebte Eugènie und die noch sehr junge Nichte Komtess Annette laden an einem Wochenende zu einem erotischen Stelldichein auf ihr Schloss. Geladen sind u. a. die hübsche Arabella und der wohlhabende Phileas Leuwenstam, ein Mann im besten Alter; ein Paar, das bislang seine Ehe noch nicht sexuell vollzogen hat. Auch Manuel da Silva und Felicitas, ein Paar, das sich mittlerweile entfremdet hat, trifft auf dem hochherrschaftlichen Landsitz ein. Um flächendeckend erotisch in Stimmung zu kommen, beginnt man die sinnlichen und gewagten Geschichte Balzacs zu lesen. Angeleitet von der umtriebigen Zofe Sophie, kommt es bald zu einem munteren Bäumchen-wechsle-dich-Spiel, dem sich auch noch weitere Gäste anschließen. Bei einem orgiastisch-bacchantischen Traubenfest fallen schließlich alle Hemmungen und Hüllen.
Während sich jeder jedem hingibt, sondert die Zeremonienmeisterin Sophie Annette und Manuel von den anderen ab, da sie sich von einem Partnerwechsel einiges verspricht. Manuel bittet um die Hand seiner Nichte und wird dabei von Fabian überrascht. Dann bringt Sophie Felicitas mit dem sehr viel älteren Leuwenstam zusammen, der im Dunkel der Nacht die atemberaubende Adelige fälschlicherweise für seine Frau hält. Als er seinen Irrtum erkennt, will Phileas sich augenblicklich von seiner Frau scheiden lassen, um anschließend die vollbusige Schönheit zu ehelichen. Und die ist diesem Antrag durchaus wohlgesinnt. Schließlich strebt auch Fabian nach einer Ehe mit Eugènie, und der ronde d'amour kommt zu einem für alle befriedigenden Ende.
Produktion
Produzent Karl Spiehs wurde zu diesem Film durch die erfolgreichen Wirtinnen-Filme von Franz Antel angeregt.[3] Die tolldreisten Geschichten — nach Honoré de Balzac entstand im Herbst 1968 in der Wachau.[4] Der Film passierte am 19. März 1969 die FSK-Prüfung und wurde aufgrund seiner freizügigen Passagen nur für Erwachsene (ab 18) zugelassen. Die Uraufführung fand am 18. April 1969 statt. Der Film wurde auch unter dem Titel Komm, liebe Maid und mache... verliehen.
Die Bauten entwarf Fritz Jüptner-Jonstorff, die Ausstattung hatte Robert Fabiankovich. Die Kostüme stammen von Lambert Hofer junior. Der Produzent Karl Spiehs verpflichtete diverse Mitwirkende dieses Streifens (Fenech, Rupp, Wolter, Ott) sowie den Regisseur Josef Zachar auch für sein folgendes Erotiklustspiel Alle Kätzchen naschen gern.
Kritiken
„Lustspiel, dessen Dialog nur aus Zweideutigkeiten besteht.“
„Dümmliches, derb-plumpes Lustspiel, das sich auf Balzac beruft.“
„Deutsche Kassen-Spekulation auf Kino-Voyeure. Der auf ein paar Balzac-Motiven aus den «Tolldreisten Geschichten» zusammengebosselte Streifen ergeht sich im Dialog in Zweideutigkeiten und feiert mit der Kamera nicht besonders einfallsreich die weibliche Haut wie seine zahlreichen, auf der Sexwelle plätschernden Vorgänger. Langweilig und überflüssig.“
Einzelnachweise
- ↑ zusätzliche Musik komponierte Gerhard Heinz
- ↑ gelegentlich wird auch der Name Katharina Alt genannt
- ↑ Roman Schliesser: Die Supernase. Karl Spiehs und seine Filme, Verlag Carl Ueberreuter, Wien 2006, S. 91
- ↑ Roman Schliesser: Die Supernase. Karl Spiehs und seine Filme, Verlag Carl Ueberreuter, Wien 2006, S. 93
- ↑ Die tolldreisten Geschichten – nach Honoré de Balzac. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 2. März 2017.
- ↑ Evangelischer Presseverband München, Kritik Nr. 170/1969