Dietersweiler
Dietersweiler Gemeinde Freudenstadt
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Koordinaten: | 48° 27′ N, 8° 28′ O |
Höhe: | 605 m |
Fläche: | 9,35 km² |
Einwohner: | 2242 (18. Nov. 2019)[1] |
Bevölkerungsdichte: | 240 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 1. Januar 1975 |
Postleitzahl: | 72250 |
Vorwahl: | 07441 |
Dietersweiler ist nach der Kernstadt der größte Stadtteil von Freudenstadt im Landkreis Freudenstadt in Baden-Württemberg. Zum Ort gehören die Ortsteile Lauterbad und Lautermühle.
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Ort Dietersweiler liegt im Naturraum Schwarzwald-Randplatten, der dem Nordschwarzwald zuzurechnen ist. Dort erstreckt er sich in einer Talmulde, gebildet von einem Seitental der Lauter, die nach Osten fließend bei Glatten in die Glatt mündet. Der tiefere Untergrund wird hier von Schichten der Trias, nämlich dem Unteren Muschelkalk und dem Oberen Buntsandstein, gebildet.[2] Der Waldanteil an der Gemarkung liegt bei 45 %, der Anteil der Landwirtschaftsflächen bei 35 %.[3]
Nachbarorte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Mit seiner Gemarkung stößt Dietersweiler an jene der Orte Wittlensweiler und Aach im Norden, Glatten im Osten, Lombach und Loßburg im Süden sowie Freudenstadt im Westen.
Schutzgebiete
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Unmittelbar nördlich vom Ortsrand ist das Naturschutzgebiet Benzinger Berg von rund sechs Hektar Größe ausgewiesen. Östlich des Ortes besteht das Landschaftsschutzgebiet Oberes Glattal und ein weiteres südöstlich des Ortes namens Drittenbachtal-Nillaberg.[4]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Übersicht
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Dietersweiler ist vermutlich eine Ausbausiedlung der fränkischen Zeit. Es wurde urkundlich erstmals 1347 als Dietrichsweiler erwähnt. Ursprünglich besaßen es die Herren von Lichtenfels, welche es 1392 zusammen mit Wittlensweiler an die Herren von Neuneck verkauften. 1511 wurde es von diesen an den Herzog von Württemberg veräußert. Dort war es bis 1807 beim Amt bzw. Oberamt Dornstetten und kam nach dessen Auflösung zum Oberamt Freudenstadt. Dort verblieb es bis 1934, als das Oberamt Freudenstadt in Kreis Freudenstadt umbenannt wurde. 1938 wurde der Kreis neu gebildet und 1939 in Landkreis Freudenstadt umbenannt.[5] Mit diesem kam es nach dem Zweiten Weltkrieg zunächst zum Bundesland Württemberg-Hohenzollern und nach der Länderneugliederung 1952 zum Bundesland Baden-Württemberg, Regierungsbezirk Südwürttemberg-Hohenzollern. Nach der Kreisreform von 1973 kam es zum neuen Landkreis Freudenstadt und wechselte dadurch in den Regierungsbezirk Karlsruhe. Allerdings verlor der Ort etwas später durch die mit der Kreisreform verbundene Eingemeindung nach Freudenstadt am 1. Januar 1975 seine Selbständigkeit.
Entwicklung der Einwohnerzahl
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Jahr | Einw.-zahl |
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1910 | 839[6][7] |
1933 | 1060[8] |
1939 | 1041[8] |
1950 | 1239 |
1961 | 1346 |
1970 | 1624 |
2011 | 2040 |
Die Einwohnerzahlen basieren auf den amtlichen Zählungen und beinhalten die der Ortsteile Lauterbad und Lautermühle.
Religion
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im 15. Jahrhundert war die Kirche zunächst Filial von Oberiflingen. Nach der Reformation wurde sie 1558 Filial von Glatten. 1901 wurde eine selbstständige evangelische Pfarrei errichtet.[9][10]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bauwerke
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Evangelische Kirche, 1745 umgebaut, aber ursprünglich gotisch, ohne Chor, mit spitzbogigen Fenstern und hohem, spitzem Turmdach
- Neuapostolische Kirche
- Altes Rathaus, ein restauriertes Fachwerkgebäude
Vereine und Gruppierungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Deutscher Alpenverein, Sektion Freudenstadt
- Sportverein SV Dietersweiler 1927 e.V.
- Gesangverein Harmonie Dietersweiler
- Dorfmuseum, wurde 1979 im ehemaligen Fruchtspeicher eingerichtet
Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Grundversorgung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Versorgung mit Energie und Wasser wird von den Stadtwerken Freudenstadt gewährleistet. Darüber hinaus unterhalten diese auch noch ein Breitbandnetz im Ort.
Gewerbe
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Größere Betriebe haben sich bis jetzt noch nicht im Ort angesiedelt. Es wird hauptsächlich Holz-, Bau- und Landwirtschaft betrieben. Daneben gibt es noch Fremdenverkehrsbetriebe.
Verkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Ort liegt etwas abseits der Hauptverkehrswege. An die nördlich passierende B 28 ist er über zwei Kreisstraßen mit Anschluss in Aach bzw. Freudenstadt angebunden. Eine dritte Kreisstraße führt nach Glatten und eine vierte zum Anschluss an die B 294/462 und weiter nach Lauterbad. Ein Bahnanschluss besteht nicht. Die Bahnlinie passiert zwar den Ortsteil Lauterbad, jedoch ohne dass dort ein Haltepunkt eingerichtet ist. Ansonsten ist der Ort nur über den Regionalbusverkehr angeschlossen.
Infrastruktur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Ortsverwaltungsstelle Dietersweiler der Stadt Freudenstadt im ehemaligen Rathaus
- Evangelisches Pfarramt der Kirchengemeinde
- Evangelischer Kindergarten
- Kindergarten Dietersweiler
- Waldorfkindergarten
- Grundschule
- Freiwillige Feuerwehr
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Karl Eduard Paulus (Hrsg.): Beschreibung des Oberamts Freudenstadt (= Die Württembergischen Oberamtsbeschreibungen 1824–1886. Band 47). H. Lindemann, Stuttgart 1865. Dort Dietersweiler, S. 206 f. (Digitalisat).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Internet-Auftritt der Ortsverwaltung Dietersweiler
- Internet-Auftritt der Stadt Freudenstadt, Stadtteil Dietersweiler
- Landesarchiv Baden-Württemberg: „Historisches Ortslexikon“, Artikel Dietersweiler. (Digitalisat).
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Freudenstadt im Schwarzwald. Bürgerbroschüre. Zahlen – Daten – Fakten, Stadtverwaltung Freudenstadt, S. 13, Februar 2020.
- ↑ Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau: Hauptseite. Abgerufen am 20. Juli 2023 (Die Geologische Karte muss unter "Kartenviewer" immer neu abgerufen werden. Möglich bis zum Maßstab 1:50.000).
- ↑ Das Land Baden-Württemberg, Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band 2: Die Gemeinden vor und nach der Gebietsreform: landeskundlich-statistische Grundlagen. Kohlhammer, Stuttgart 1975.
- ↑ Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg: Hauptseite. Abgerufen am 19. Juli 2023 (Die Schutzgebiete müssen unter „Natur und Landschaft“ immer neu abgerufen werden).
- ↑ Rolf Jehke: Landkreis Freudenstadt. In: Territorial. Abgerufen am 18. Juli 2023.
- ↑ Uli Schubert: Oberamt Freudenstadt. Dietersweiler. In: Gemeindeverzeichnis Deutschland 1900, abgerufen am 18. Juli 2023 (Einwohner 1. Dezember 1910).
- ↑ Meyers Gazetteer: Dietersweiler. In: Meyers Orts- und Verkehrs-Lexikon des Deutschen Reichs. Meyers Gazetteer, abgerufen am 19. Juli 2023.
- ↑ a b Michael Rademacher: Landkreis Freudenstadt. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com. Abgerufen am 18. Juli 2023.
- ↑ Verein für Computergenealogie: Dietersweiler. In: Genealogisches Ortsverzeichnis. Abgerufen am 19. Juli 2023.
- ↑ Landesarchiv Baden-Württemberg: Dietersweiler. In: Historisches Ortslexikon. Abgerufen am 19. Juli 2023.