Dietrich Wilhelm von Witzendorff
Dietrich Wilhelm von Witzendorff (* 27. Januar 1661 in Lüneburg; † vor dem 3. August 1712) war ein deutscher Jurist, Domdekan im Hochstift Lübeck und Landrat in Lauenburg.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Dietrich Wilhelm von Witzendorff stammte aus dem lüneburgischen Patriziergeschlecht von Witzendorff. Er war ein Sohn von Franz Heinrich von Witzendorff (1625–1689), ab 1658 Ratsherr und ab 1660 Bürgermeister von Lüneburg, der sich 1662 auf seine Güter zurückzog, und seiner Frau Ilsabe Sophie (1633–1676), geb. von Elver.
Schon 1670, im Alter von neun Jahren, erhielt er eine Domherrenstelle am Lübecker Dom.
Er war ab 1694 Herr des von seinem Großvater Hieronymus von Witzendorff 1681 gestifteten Fideikommisses Groß Zecher und Klein Berkenthin sowie von 1694 bis Ende 1699 Pfandbesitzer auf Dobbin. Zusätzlich konnte er 1697 Seedorf mit Hackendorf, Bresahn und Dargow (heute beides Ortsteile von Salem), Butz und Sterley im Herzogtum Lauenburg erwerben. 1711 verkaufte er Klein Berkenthin.
Am 4. Mai 1701 wählte ihn das Lübecker Domkapitel zu seinem Domdekan. Ab 1706 war er zugleich herzoglich holsteinischer Geheimrat sowie herzoglich braunschweig-lüneburger Hofgerichtsassessor und ständischer Landrat in Lauenburg.
Er war seit 1695 verheiratet mit Anna Maria von der Borch aus dem Hause Schönebeck († 1733), die Tochter des fürstlich braunschweigischen Obersten und Erbherren zu Schönebeck Friedrich von der Borch.[1]
Das Paar hatte drei Söhne, darunter Franz von Witzendorff, der 1708 Domherr wurde, aber schon am 25. Dezember 1715 als Student auf der Universität Jena starb,[2] August Christian von Witzendorff, der ebenfalls Domdekan wurde, und Friedrich Hieronymus von Witzendorff (1695–1742).[3]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Wolfgang Prange: Bischof und Domkapitel zu Lübeck: Hochstift, Fürstentum und Landesteil 1160–1937. Schmidt-Römhild, Lübeck 2014, ISBN 978-3-7950-5215-7, S. 399, Nr. 288
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Witzendorf, Wizendorf, eine ansehnliche Adeliche Familie in dem Lüneburgischen. In: Johann Heinrich Zedler: Grosses vollständiges Universal-Lexicon Aller Wissenschafften und Künste. Band 57, Leipzig 1748, Sp. 1992–1995.
- ↑ Wolfgang Prange: Bischof und Domkapitel zu Lübeck: Hochstift, Fürstentum und Landesteil 1160–1937. Schmidt-Römhild, Lübeck 2014, ISBN 978-3-7950-5215-7, S. 404, Nr. 325; Todesdatum korr. nach den zahlreichen Trauerschriften (mehr als ein Dutzend davon) – Druckschriften von und über Franz von Witzendorff im VD 18.
- ↑ Michael Hecht: Patriziatsbildung als kommunikativer Prozess: die Salzstädte Lüneburg, Halle und Werl in Spätmittelalter und Früher Neuzeit. (Städteforschung/A: Darstellungen 79). Böhlau, Köln/Weimar 2010, ISBN 978-3-412-20507-2, S. 292
Personendaten | |
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NAME | Witzendorff, Dietrich Wilhelm von |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Jurist, Domdekan im Hochstift Lübeck und Landrat in Lauenburg |
GEBURTSDATUM | 27. Januar 1661 |
GEBURTSORT | Lüneburg |
STERBEDATUM | 1711 oder 1712 |