Diskussion:Almansor

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" Er gründete für sich die neue Palaststadt al-Madina az-Zahira („die glänzende Stadt“) in die auch die Verwaltung aus der umayyadischen Medina Azahara-Residenz ausgelagert wurde."

Ich glaube, hier muß wegen des Arabischen eine Namensverwechslung vorliegen. Ich denke, al-Madina az-Zahira und die Azzahara-Residenz sind der gleiche Ort. Ich war übrigens schon selbst dort, einige eindrucksvolle Ruinen in schöner Landschaft. Diese Palaststadt wurde schon unter dem ersten Kalifen regiert. Es gibt dort auch ein Haus des Wesirs, wo Al-Mansur dann wohl gearbeitet hat. Medina Azahara ist die heutige spanische Ortsbezeichnung.

Der Satz müßte dann wohl heißen: Al-Mansur regierte in der Palaststadt Medina Azahara ("Glänzende Stadt"). (nicht signierter Beitrag von Longbow4u (Diskussion | Beiträge) 16:00, 21. Feb. 2005)

Nein, az-Zahira und az-Zahra waren tatsächlich zwei verschiedene Paläste. Almansor wählte den Namen seines eigenen Palastes bewusst ähnlich und in Anspielung auf den des älteren Umayyaden-Palasts. --FordPrefect42 01:55, 10. Jul. 2009 (CEST)[Beantworten]

Al Mansor war m.W. NICHT Kalif. Er war wichtigster Militär-Herrscher, Machthaber und und und, aber er war nicht der Kalif. Er hatte den jungen, schwachen Hischam auf die Funktion des eher virtuellen Gelehrten reduziert, ihm aber nicht das Kalifen-Amt des Obersten aller Gläubigen streitig gemacht. Hischam war froh, dass er Al Mansor hatte. Wenn Al Mansor illoyal gewesen wäre, hätte er auch die Kalifen-Dynastie kippen können, aber das tat er nicht. -- Kassander der Minoer 21:07, 10. Mär 2006 (CET)

Nein, natürlich war er nicht Kalif. Faktisch war er aber der Totengräber des Kalifats. Tatsächlich gab es wohl zwei Palaststädte an verschiedenen Orten in der Nähe von Córdoba. Die arabischen Namen und die Lage müßte ich Dir aus der Literatur suchen. --Isidorus 08:01, 13. Mär 2006 (CET)

Die eine ist Madīnat az-zahrāʾ, unter Abd-ar Rahman III erbaut, dem ersten Kalifen, ca.7km westlich Cordoba. Habe ich vor kurzem besucht. Äußerst sehenswerte, u.a. von der EU geförderte Ausgrabungsstätte. Die andere ist mit dem provokanten Namen Madinat az-Zahira begründet, nur ein i hinzu, von eben dem Almansor, der seinen Palast ganz im Osten von Cordoba erbauen bzw. erweitern ließ. Almansor erhielt später von einem spanischen Mönch einen der prägnantesten und kürzesten Nachrufe auf einen mächtigen Herrscher: "Almansor starb. Er wurde in der Hölle begraben." (Ich habe aber mom. keine Quelle.) Kurz hinter Almansors Tod 1002 vesank das cordobesische Kalifat in Bürgerkriegswirren um die Nachfolge an der Macht. Insofern hast Du vollkommen recht; der Machtanspruch Almansors - ohne die Legitimation der Abstammung vom Propheten - bewirkte dann ein Vakuum, als Almansor starb. Zu viele versuchten mit aller Gewalt und Chuzpe, die er auch besessen hatte, ihm nachzufolgen. Der junge und schwache Kalif Hisham III. spielte darin keine Rolle mehr bzw. war nur noch Objekt meist sehr kurzzeitiger Machtinhaber, die ihn hin und her schoben. Madinat az-Zahra wurde zum Schlachtfeld und Steinbruch. Das Kalifat von Cordoba erlosch, Cordoba wure eines der mehreren (ca. 12-15), weitenteils bedeutungslosen Taifa-Kleinkönigreiche in Al-Andalus, Emire/Fürsten der cordobesischen Kalifen, von denen sich schon 100 Jahre später (1212, Schlacht bei Las Navas de Tolosa) nur noch Granada als muslimisch beherrscht hatte halten können, als Vasallenstaat der Kastilier. Granada 1492, Boabdil ("Des Mauren letzter Seufzer") markierte dann das Ende von Al-Andalus. Die nun zur Reconquista nutzlos gewordene Militärmacht der kastilischen "allerchristlichsten" Herrscher fand nach Christobal Colons Fahrt in die Karibik ein Ventil in Las Americas. Kurzum, langer Reconquista-Rede kurzer Sinn, Almansor und sein "dynastisches Versagen" (eine Riege der angestrebten "Maliks" (Könige) vom Stamme der Amiriden (= von Almansor abstammend) nicht installieren gekonnt zu haben) ist schuld, dass z.B. in Paraguay kastilisch gesprochen wird, statt arabisch. Die Geschehnisse in Cordoba hinter 1000 bestimmen ca. ein Drittel der Erde bis heute. ;-) -- AxelKing 14:04, 10. Sep. 2011 (CEST)[Beantworten]

Heinrich Heines "Almansor" hier fehl am Platz[Quelltext bearbeiten]

Ich hab mal ein bisschen gegoogelt und Heinrich Heines Drama "Almansor" bezieht sich nicht auf diesen Almansor, sondern auf einen gewissen Almansor bin Abdallah. Dieser lebt viel später in Granada, der letzten muslimischen Hochburg, und das Drama handelt von der Eroberung Granadas durch die Christen. Auch der Spruch über die Bücherverbrennung steht nicht im Kontext von Abi Amir al-Mansurs Bücherverbrennung, sondern bezieht sich auf das Verbrennen eines Korans durch die Christen. --Spongebob14 16:53, 19. Apr. 2010 (CEST)[Beantworten]

Absolut richtig. Peinlich, dass das so lange nicht aufgefallen ist. --FordPrefect42 14:29, 20. Apr. 2010 (CEST)[Beantworten]


Kann man das wirklich so verharmlosen?[Quelltext bearbeiten]

Im Text heißt es: „Muhammad ibn Abi Amir entstammte einer Familie, die 711 mit Tariq ibn Ziyad aus dem Jemen nach al-Andalus eingewandert und mit Ländereien bei Algeciras belehnt worden war.“ Eingewandert? Wenn die arabisch-islamische Besetzung weiter Teile der iberischen Halbinsel mit kriegerischen Mitteln eine „Einwanderung“ genannt werden darf, dann muss die ganze Epoche des Kolonialismus, aber auch die der europäischen Eroberung des amerikanischen Kontinents neu geschrieben und als einfache „Besiedelungs“-Geschichte neu definiert werden. Wir sollten solcherlei Verharmlosung keinen Vorschub leisten und das Wort „eingewandert“ entsprechend faktenadäquat ersetzen. Jemand dagegen? --Shoshone (Diskussion) 00:08, 6. Jul. 2013 (CEST)[Beantworten]

Geschichtsfälschung[Quelltext bearbeiten]

Ich habe vor kurzem diese Doku im spanischen Fernsehen gesehen: https://www.rtve.es/play/videos/las-claves-del-romanico/claves-del-romanico-ciencia-saber-espiritualidad-romanica/2019251/ Dort heißt es gleich zu Beginn: "Hier verlor Almansor 1002 die Schlacht. Und damit endete die Bedrohung." --Mk4711 (Diskussion) 17:50, 3. Okt. 2021 (CEST)[Beantworten]

Für Historiker gilt es als erwiesen, dass die Geschichtsfälschung in der erfundenen Schlacht von Calatañazor besteht. Natürlich wird es immer Leute geben, die die Fakten nicht zur Kenntnis nehmen. es:Peridis ist jedenfalls kein Fachwissenschaftler. --FordPrefect42 (Diskussion) 23:40, 5. Okt. 2021 (CEST)[Beantworten]