Diskussion:Antisemitismusforschung

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Verbreiteter Antisemitismus unter christlich-konfessionellen Korporationen[Quelltext bearbeiten]

"Kampe ließ jedoch außer Acht, dass Judenhass gerade unter Theologiestudenten, die keine jüdischen Konkurrenten fürchten mussten, stark verbreitet war. So zeigten sich christlich-konfessionelle Korporationen anfällig für den Rassenantisemitismus. Dabei kann die schwierige Perspektive für Pfarramtsanwärter, die seit 1885 durchschnittlich fünf Jahre auf eine Anstellung warten mussten, eine Rolle gespielt haben."

Zunächst ist der Satz ohne Beleg aufgeführt. Darüber hinaus ist dieser Vorwurf in der Forschung umstritten. Gegen einen verbreiteten Antisemitismus in konfessionellen Verbindungen (und damit gegen Blaschkes Thesen) im späten Kaiserreich sprechen Dowe und Fuchs (Dowe, Christopher/Fuchs, Stephan, Katholische Studenten und Antisemitismus im Wilhelminischen Deutschland, in: Geschichte und Gesellschaft 30 (2004),S. 571-593). Die Autoren treffen dabei Ihre Einschätzung auf Grundlage ihrer vorangegangenen Arbeiten (Dowe, Christopher, Auch Bildungsbürger. Katholische Studierende und Akademiker im Kaiserreich, Göttingen 2006 / Fuchs, Stephan, "Vom Segen des Krieges". Stuttgart 2004 - beide Bücher wurden zuvor als Dissertation vorgelegt und sind nur durch ihre spätere Veröffentlichung zeitlich nach dem oben genannten Aufsatz erschienen).

Solang keine gegensätzlichen Belege verfügbar sind, sollte dieser Satz aus dem Artikel genommen werden. Bei ausreichend Belegen sollte zumindest der Dissens in der Forschung festgehalten werden. --2001:A61:4701:2E01:3C05:2566:DC5D:B782 13:33, 8. Jan. 2019 (CET)[Beantworten]

Sich selbst erfüllende Prophezeiung?[Quelltext bearbeiten]

Der erste Satz im Abschnitt Aufklärerische Vorurteilskritik ist IMHO unverständlich: "Die christliche Theologie des Mittelalters projizierte die Lage und das Leiden der jüdischen Minderheit in christlich dominierten Gesellschaften häufig als „Strafe“ oder „Fluch Gottes“ auf die Betroffenen zurück und wirkte damit oft als die sich selbst erfüllende Prophezeiung." Das Problem ist erst bei starker Satzverkürzung offensichtlich: "Die christliche Theologie des Mittelalters […] wirkte […] oft als die sich selbst erfüllende Prophezeiung." Zum Einen sollte dieser "Bandwurmsatz" besser in mindestens zwei kurze und verständlichere Sätze zerlegt werden (das würde ich ja noch hinkriegen) und zum Anderen wäre mit zusätzlichen kurzen Text erklärungsbedürftig, was es bedeuten soll oder wie es gemeint ist, dass die "Theologie als sich selbst erfüllende Prophezeiung" wirkte.--Ciao • Bestoernesto 00:58, 4. Mär. 2019 (CET)[Beantworten]

[1] (nicht signierter Beitrag von Sitacu (Diskussion | Beiträge) 15:47, 4. Aug. 2020 (CEST))[Beantworten]

Thomas Sowells Essay "Are Jews generic?"[Quelltext bearbeiten]

Dem amerikanischen Ökonom und Sozialwissenschaftler Thomas Sowell zufolge existiert kontinen- und kulturübergreifend ein auffälliges Muster des Misstrauens und der Feindschaft gegenüber sogenannten "middleman minorities", d.h. verschiedensten ethnischen Minderheiten, welche jedoch vergleichbare ökonomische Mittlerrollen innerhalb der Mehrheitsgesellschaft verstärkt wahrnehmen.

Laut Sowell ist Antisemitismus mithin das bekannteste und am besten erforschte Beispiel eines allgemeinen, sozialpsychologischen Phänomens, das sich wiederholt, und unabhängig vom Vorhandensein von christlich-abendländischen Einflüssen, überall auf der Welt einzustellen scheint, sofern bestimmte Bedingungen erfüllt sind.

Im Wiki-Artikel über Antisemitismusforschung fand ich bisher keinen Hinweis auf diesen, wie ich finde, sowohl schlüssigen als auch erklärungsmächtigen Forschungsansatz; vielleicht abgesehen von dem Abschnitt "Antisemitismus ohne Juden", der zumindest Andeutungsweise in eine ähnliche Richtung geht. Ich möchte ihn daher hier zur Diskussion stellen.

Die Auszüge unten entstammen alle Sowells Aufsatz "Are Jews generic?" https://entitledtoanopinion.files.wordpress.com/2007/12/sowellgeneric.pdf , und obschon Sowell nicht der einzige ist, der diesen Ansatz verfolgt, so sind seine Ausführungen doch ungewöhnlich klar und einleuchtend, und somit ein guter Ausgangspunkt für eine Diskussion.


Sowell schreibt:

While many kinds of minorities have been persecuted and subjected to violence, the sheer magnitude and duration of the persecution and violence unleashed against middleman minorities eclipses that unleashed against other kinds of groups. Conquered aborigines or formerly enslaved groups, for example, might be held in greater contempt but lethal animosities on a mass scale have been particularly often directed at middleman minorities.

The mass slaughter of tens of thousands of Ibos in mob attacks in Nigeria, and the horrors inflicted on the Vietnamese "boat people" (most of whom) were ethnically Chinese have been reminiscent of the pogroms against the Jews in Eastern Europe, and the term "genocide" has been used to characterize what happened to the Armenians in the Ottoman Empire during the First World War, as well as to the Jews under the Nazis a generation later.

Smaller violence rampages against the businesses, homes, or persons of middleman minorities have been common around the world, whether directed against the Lebanese in Sierra Leone, the Japanese in Peru, the Indians in Burma, or the Chinese in Southeast Asia. Other kinds of minorities have also suffered violence, but the scale of lethal mass violence against middleman minorities has been unequalled.

(...)

What do all these groups have in common and why have the been hated so much? Partly the resentments and animosities against these groups have derived from the economic role they play, a role that has been widely misunderstood and widley resented --- in very disparate societies, over a period of many centuries --- even when this economic role has been played by people not ethnically different from those around them. Differences of race, religion or ethnicity, added to the resentments arising from the economic role itself, have produced explosive mixtures in many times and places.

(...)

Jews have historically been the classic middleman minority, to whom others have often been analogized --- the overseas Chinese as "the Jews of Southeast Asia," the Lebanese as "the Jews of West Africa," the Parsees as "the Jews of India," and the Ibos as "the Jews of Nigeria," for example. --2001:16B8:461D:E400:D5A6:23CE:F208:4A22 23:23, 28. Jul. 2021 (CEST)[Beantworten]

Missbrauch des Begriffs[Quelltext bearbeiten]

Erst mal an alle übereifrigen Löscher hier: lest bitte die Wikipediarichtlinien, bevor ihr zur Tat schreitet!

Hat sich die Antisemitismusforschung eigentlich bislang Gedanken über den Begriff des Antisemitismus als ein Schlagwort ähnlich des Faschismus gemacht? All diese Dinge stehen ja auch in dem Artikel über den Faschismus, wie schwer die Definition ist usw., denn genaugenommen waren die Nazis ja keine Faschisten, sondern nur von ihnen inspiriert. Beim Antisemitismus wiederum kann man eine bedenkliche Erweiterung des Begriffs beobachten, der von jeher rein etymologisch noch nie viel Sinn gemacht hat. Wann haben die meisten Juden das letzte mal (vor dem 20. Jahrhundert) eine semitische Sprache gesprochen? Und was genau macht Gwyneth Paltrow zu einer Semitin?

Die Erweiterung des Begriffs findet also nicht etwa in eine sinnvolle Richtung statt, wie beispielsweise Islamfeindlichkeit als Antisemitismus zu bezeichnen, was ja naheliegend wäre. Stattdessen wird also schwammig von "sekundärem Antisemitismus" gesprochen, als hätte Goldhagen ja doch irgendwie Recht gehabt. Wäre man vor 25 Jahren bereits mit der "Antisemitismusforschung" so "weit" gewesen wie heute, hätte man schlicht jeden Kritiker Goldhagens als Antisemiten weggebügelt und gegebenenfalls angezeigt wegen Volksverhetzung. Was beispielsweise eine als Quelle im Artikel auftauchende Frau Schwarz-Friesel zu dem Thema schreibt, scheint Herrn Goldhagen, auch was die methodischen Schwächen aber mehr noch Obskurantismus angeht, zu beerben, ohne dass groß eine Kritik daran stattfände, oder dies auch nur möglich wäre, wie es aussieht? --92.218.166.113 20:01, 21. Okt. 2023 (CEST)[Beantworten]