Diskussion:Buchgemeinschaft

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Deutscher Bücherbund[Quelltext bearbeiten]

Es fehlt noch die Erwähnung des Deutschen Bücherbundes (bis 1989 bei Holtzbrinck [1]), damit dürfte am Anfang (50er) Bertelsmann keine Monopolstellung gehabt haben. Muss der Buchvertrieb von Reader's Digest Deutschland [2] auch rein? - Ralf Gartner 19:36, 16. Jul 2005 (CEST)

Anfang der 50er war Bertelsmann noch nicht Monopol (glaube ich auch) - Readers Digest, an dei habe ich gar nicht gedacht! Ja sollte wohl hinein, und dann frage ich mich eben auch nach den USA (ich ging durch die en:wikpedia Parallelseite, und DDR... Problem ist, daß ich zwei Wochen nichts mehr an Wikipedia schreiben sollte (und schon wieder zwei Stunden mails und Korrekturen hinter mich brachte) --Olaf Simons 10:13, 18. Jul 2005 (CEST)

Zeugen Jehovas als Buchgesellschaft[Quelltext bearbeiten]

Zu Deiner Bearbeitung unter dem Thema Buchgemeinschaften. Ich weiß nicht, ob ich da mit meinen Informationen noch korrekt liege. Mein Wissenstand war jedoch, daß die Mitglieder der ZJ Schriften abnehmen und damit die Zentrale zumindest früher effekiv finanzierten. Wenn Du genauere Informationen dazu hast, wie die Schriften finanziert werden, bin ich Dir dankbar. --Olaf Simons 13:22, 6. Okt 2005 (CEST)

Hi Olaf, früher war es so, dass die Mitglieder die Zeitschriften, Bücher usw. für ihren vermuteten Abgabe- und persönlichen Bedarf über die Versammlungen zu einem bestimmten Betrag abnahmen (z.B. 1 Zeitschrift 0,50DM) und zum gleichen Betrag weiter gaben. Seit etwas eineinhalb Jahrzehnten ist es so, dass sie die Publikationen kostenlos erhalten und so weitergeben. Sowohl sie selbst als auch die Menschen, die ihnen etwas abnehmen, können eine Spende geben. In der Praxis ist es meist so, dass wohl viele Mitglieder etwas spenden, selten aber die Menschen, denen sie die Zeitschriften geben. Die Einnahmen des deutschen Bethels müssen sich im gemeinnützigen Rahmen (auch ihrer Satzung) halten, Gewinne sind also nicht erlaubt; ihnen würde die Gemeinnützigkeit aberkannt werden und sie wären steuerpflichtig. Im Zeugen Jehovas-Artikel kannst Du da noch einige Hinweise finden. --Osch 14:39, 6. Okt 2005 (CEST)
Ob "bezahlt" oder "gespendet" (da in solchen Sachen der Wandel ja nicht schlagartig geschieht, sondern eher so, daß man wohl fortfährt mit dem, was man bislang tat...) - bleibt die Frage: in welchem Umfang Zeugen Schriften abnehmen und was sie dafür (im Durchschnitt) bezahlen. Für mich als Buchwissenschaftler beginnen dann die Rechnungen - kostenloses Vertriebsnetz, keine Ladengeschäfte, gesicherte Abnahme durch die einzelnen Zeugen und gesicherte Einnahme (da wird ja niemand in größeren Mengen kostenlos Schriften beziehen können) - kurzum ich kann es nicht überschauen, wie es sich rechnet. Ich ging bislang davon aus, daß die Rechnung zu Lasten des Mitglieds geht, bin jedoch eben kein Zeuge und kann da nur mit Wissen aus dem Hinterkopf sprechen (als ich davon las, dachte ich nicht, daß ich selbst dazu eine Notiz in WP fallen ließe, ich merkte mir die eigene Quelle nicht). Wenn Du die Rechnungen präziser aufmachen kannst, weiß, wie viel pro Familie in der Regel abgenommen wird, weißt wie sich die Abnahme entscheidet (kann man ohne Gesichtsverlust die Annahme von Schriften verweigern? Kann man sagen, man liest beim Nachbarn mit?), ist es mir Recht, wenn Du den Absatz entsprechend ausschreibst, und dazu mag gehören, daß sich hier die Modalitäten in den letzten Jahren änderten. --Olaf Simons 15:00, 6. Okt 2005 (CEST)
Ich verstehe Dein Problem. Aber ich kann Dir die Rechnung nicht aufmachen, weil ich die Zahlen nicht habe: Es ist ja nicht nur die Abnahme von Büchern, Broschüren und Zeitschriften wichtig, sondern auch die realen Kosten für die Druckereieinrichtung, Versand, Druckmaterialien, Personal usw. Die Abnahme setzt sich aus den persönlich benötigten Exemplaren (gewöhnlich hat mind. jedes Familienmitglied, das lesen kann, sein eigenes Exemplar) und den Exemplaren, die jeder im Predigtdienst benötigt zusammen. Der zweite Teil ist sehr individuell, einige brauchen gar keine, andere verbreiten sehr viele. Es gibt keine Abnahmepflicht, weil gar keine Menge vorgegeben wird. Wer etwas haben will, geht in der Versammlung (=Gemeinde) hin und bestellt die gewünschte einmalige oder periodische Menge. Das reicht. Ist es demjenigen zu viel, bestellt er Periodika ab. In der Summe ist alles über Spenden finanziert und als Vorgang von der Bestellung abgetrennt. Dass das funktioniert, überraschte selbst die Leitung der ZJ in Deutschland. Ich hatte den Satz gelöscht, weil ich keine Lust hatte, ihn umzuformulieren, er aber so, wie er dastand, falsch war. Keine große Hilfe, ich weiß :-( --Osch 15:48, 6. Okt 2005 (CEST)
Nu ja. Grundsätzlich jedoch hast Du meinen Wissenstand eher bestätigt. Da bezieht jedes Familienmitglied, das lesen kann, Schriften - das ist schon gehörig viel anders als in der evangelischen Kirche, in die ich hineingeboren wurde und in der jeder vergleichbare Bezug irritieren würde. Ich weiß, wir zahlen Kirchensteuer, aber eben darum ging es mir: festzustellen, daß da ein Schriftenvetrieb integraler Bestandteil des Gruppenzusammenhalts ist. Eben das zeichnet eine Buchgemeinschaft aus. Auch wenn Du keine Zahlen hast, mich täte interessieren, was da in etwa so zusammenkommen kann - ich komme aus keiner ZJ Familie und kenne keine. Du magst darauf bestehen, daß niemand beziehen und bezahlen muß, doch da Du zugestehst, daß es wunderbar funktioniert, ist das der Aspekt, der mich mehr fasziniert: Bestellen Mitglieder da erheblich viel mehr als sie bei der Weiterverbreitung bezahlt erhalten? So wie Du es darstellst, ist das der Fall. Allem Anschein nach geben sie im Missionsdienst oft wenn nicht fast immer kostenlos ab, was sie selbst für Geld (das sie in Spenden überweisen) erwarben. Ich habe keine Ahnung von den Mengen, die eine Familie bezieht, weiß nicht ob man mehr bezieht als man vertreibt - und ob man dann Unvertriebenes aus Scham, nicht genügend tätig geworden zu sein, im Keller stapelt. So wie Du es schilderst, erkennt die Gemeinschaft genauestens wie viel wer bezieht. Das Material liegt nicht aus und man nimmt es sich wenn einen niemand beobachtet - man bestellt es (und müßte die eigene Gemeinschaft betrügen, gäbe man nicht eine entsprechende Spende dafür). Gibt es da einen heimlichen Gewissensdruck? Weiß man wie viel andere bestellen? Hat man das Gefühl, sie sind viel aktiver und tut sich dann selbst mit Bestellungen hervor? --Olaf Simons 16:52, 6. Okt 2005 (CEST)
Hi Olaf, mir ist erstmal nicht klar, wieso sich eine Buchgemeinschaft über Geld definieren muss, selbst wenn klar ist, dass bei materiellen Gütern gewöhnlich Kosten entstehen. Mir ist bei der Definition einer Buchgemeinschaft nicht klar, weshalb mögliche Scham, Schuld oder Gruppenzwang eine Rolle in diesem Zusammenhang spielt. Daher ist mir Deine Zielsetzung nicht so ganz klar. --Osch 19:39, 6. Okt 2005 (CEST)
An ein paar Stellen möchte ich etwas präziser sein: a) Das Gesamtspendenaufkommen ist nicht an die Abgabe von Literatur gebunden. ZJ und Nicht-ZJ spenden auch unabhängig von ihrem Erwerb von Lesestoff. b) Der Bezug einer bestimmten Menge Literatur kann von niemandem in direkten Zusammenhang gebracht werden mit einer bestimmten Menge gespendeten Geldes, weil viele ihre Spenden einfach anonym in einen gesondert von der Literaturausgabe aufgestellten Spendenkasten werfen. Daher mag zwar jemandes Menge an bezogener Literatur bei Einzelnen in der Gemeinschaft bekannt sein, aber es ist nicht prüfbar, ob derjenige auch "entsprechend" bezahlt hat. c) Niemand in den Ortsversammlungen weiß, was "entsprechend" wäre, da die Religionsgemeinschaft ihren Mitgliedern keine Kosten nennt. Die RGM wiederum weiß nicht, wieviel der Einzelne spendet, denn er muss das Geld nicht überweisen, sondern kann es in einen Spendenkasten der Ortsversammlung werfen. Selbst wenn bekannt wäre, dass jemand nie etwas spendet, würde er alle Publikationen erhalten. d) Außer bei Periodika (Zeitschriften) wird keine Liste geführt, wer wieviel Publikationen erhält, sobald ein Bestellvorgang abgeschlossen ist. Es wird nur eine summierte Liste über alle Publikationen für die Inventarisierung und den geschätzten zukünftigen Bedarf gehalten. d) Teilweise liegt das Material aus und kann einfach mitgenommen werden. Das wird örtlich unterschiedlich gehandhabt. e) Die Erstausstattung neuer Veröffentlichungen nehmen sich die Mitgleider häufig einfach auf Kongressen mit. Dort werden nach Programmschluss einfach Kartons gestapelt, aus denen Bücher und Broschüren an die Wartenden (unabhängig, ob Mitglieder oder Außenstehende) verteilt werden. Hier werden gar keine Aufzeichungen geführt (intern werden natürlich die geleerten Kartons gezählt; eine Personalisierung ist jedoch völlig ausgeschlossen). f) Da eine materielle Einschätzung nicht vorgenommen werden kann, ist mir nicht klar, wie ein "heimlicher Gewissensdruck" beschaffen sein könnte. g) Es kann sein, das einzelne wissen, was und wieviel andere bestellen. Das erfahren sie z.B. in persönlichen Gesprächen oder wenn sie die Bestellungen bei der Ausgabe aufnehmen. Das hat allerdings keine praktische Auswirkung. (Es kann Fälle geben, wo jemand aufgrund seines hohen Alters und einem Verlust der Grenzwahrnehmung absurde Bestellungen tätigt; da mag ein Ältester oder Angehöriger den Erwerb begrenzt. Das ist aber eher ein typisches Altersproblem.) h) Ich denke, dass früher mehr Wert auf die Literaturabgabe gelegt wurde, als das Lesen noch mehr direkte Wirkung bei den Menschen zeigte. Heute ist es zwar immer noch von einiger Bedeutung, Zeitschriften zu verbreiten, aber der Schwerpunkt liegt klar im Gebrauch der Bibel, in der Qualitätssteigerung der Gespräche und in der Gründung von Studiengruppen, die man längere Zeit mit einer (1) bestimmten Veröffentlichung belehrt. Das liegt auch daran, dass die Menschen heute einfach nicht mehr soviel lesen und schnell durch das kompliziert-komplexe Alltagsleben abgelenkt sind. Es ist daher nicht typisch, dass sich jemand mit Bestellungen hervortut. Ich hoffe, das war jetzt hilfreicher. --Osch 19:39, 6. Okt 2005 (CEST)
Hab Dank für die Einblicke. Vielleicht nur dies - daß Du meine berufliche Sicht verstehst. Die klassische Buchgemeinschaft wie Bertelsmann regelt, wie viel der Kunde im Quartal (oder Jahr) abnehmen muß. Kunden, die gar nichts kaufen, kosten nur Geld. Der Kunde geht einen Vertrag ein. Vergißt er im Quartal zu bestellen, geht ihm der Quartalsband zu, den er dann bezahlt. Der Band ist so berechnet, daß davon Katalog und Verwaltungsaufwand pro Kunde bezahlt werden können.
Ich setzte jetzt also erst mal versuchsweise dieses mein Wissen an ZJ an, um zu erfassen, ob das Aspekte einer Buchgemeinschaft hat. Angenommen Abnahme und Bezahlung laufen getrennt, dann frage ich mich: Wie ist gesichert, daß soviel Geld reinkommt wie an Schriften rausgeht (oder etwas mehr, denn der Vertrieb kostet ja auch). Ich muß mit meinen Mitgliedern keinen Vertrag machen, doch dann muß das anders laufen. Etwa so, daß jeder freiwillig bezieht und genug bezahlt, sich verpflichtet fühlt, etwas für das zu geben, was er bezieht. Ich muß auch keine Regel aufsetzen, daß jeder pro Quartal ein Buch bestellen muß - ich kann auch gleich eine Zeitschrift herausgeben, dann erreiche ich denselben Effekt, wenn ich festlege, daß die Zeitschrift jeder bezieht. Ich muß keine Preistafel auhängen - dann muß anders unter allen klar sein, wieviel in etwa einfließen muß, damit noch Schriften verlegt werden können. Papier, Druck und Auslieferung kosten nun mal Geld - also irgendein System muß es wieder reinbringen. Allem Anschein nach ist es nicht das System öffentlicher Buchhandel, bei dem Du in den Laden gehst, und den gefordetren Preis zahlst. Allem Anschein nach ist es tatsächlich eine Buchgemeinschaft, wenn auch eine, die nicht so funktioniert wie Bertelsmann, was Verträge, Auspreisungen und Zahlungsmodalitäten anbelangt - doch an einer Stelle funktionieren sie ganz genauso: Am öffentlichen Handel vorbei ist ein Vertrieb in der Gemeinschaft organisiert und der trägt sich finanziell. Rein organisatorisch ist es eine Buchgemeinschaft, ein Verlags- und Vertriebssystem, das die Kunden in der Gemeinschaft hat, die es konstituiert.
Du magst jetzt denken ich sei verweltlicht, da ich so nachdenke. Ich gebe zu, ich hätte auch nicht gedacht, daß es mal so weit kommt. Irgendwann legt man Dir Akten auf den Tisch und fragt Dich was da drin steht. Du sagst Dir - ist nicht meine Aufgabe es zu erforschen, Du bist hier im Raum als Germanist, oder Du sagst Dir - halt! solche Akten hast Du noch nie gesehen, sieh doch mal nach, welche Probleme in dieser Dir fremden Welt gelöst werden müssen! Du liest Dich ein und begreifst: Hier wird eine Buchgemenschaft konzipiert - und einen Moment später denkst Du über Papier-, Verlagskosten, Vertrieb nach rechnest aus, was Buchhandel kosten würde als Alternative - und fragst Dich: wie bin ich nur zu dieser Aufgabe gekommen? Mein Blick veränderte sich durch eine böse Aufgabe zum schlechteren? Nein, es ist eher, daß er sich erweiterte. Ich begriff: Das Buch in meiner Hand mag ich lieben, aber nebenbei muß noch eine ganze Menge geschehen, bevor es, sagen wir, auf finnischem Papier in Frankfurt verlegt und in Holland gedruckt mir in Deine Hand kommt. Das fing an mich auch noch zu interessieren. Es ist eher, daß mich heute mehr interessiert als vorher. Gruß, --Olaf Simons 00:18, 7. Okt 2005 (CEST)
Hi Olaf, ich denke nicht, dass das eine verweltlichte Sicht der Dinge ist. Die Finanzierung selbst einer religiösen Unternehmung muss nunmal gesichert werden. ZJ haben sehr früh begonnen, selbst zu drucken, weil es auf Dauer unbezahlbar gewesen wäre, den Druck "outsourced" zu betreiben. Es kamen auch bestimmte Bdedürfnisse dazu. Um dem großen Bedarf an biblischen Veröffentlichungen und Bibeln zu befriedigen, optimierte man frühzeitig die Technologie. ZJ waren die ersten, die das spezielle Bibeldruckpapier der Bibeln auf Rotationsmaschinen bedruckten. Ihre Drucktechnologie erlaubt ihnen z.B. auch, in mehr Sprachen zu drucken als praktisch jede andere Druckerei der Welt - in ca. 400 jederzeit, um weltweit Menschen in ihrer Muttersprache zu erreichen. Ich kann nachvollziehen, das Ganze als Buchgemeinschaft anzusehen, immerhin sind bereits unter Charles Taze Russell im 19. Jh. Bücher und Zeitschriften gedruckt und verbreitet worden und selbst in Verfolgungszeiten wurde sogar im KZ gedruckt und von dort aus (!) dem KZ geschmuggelt - Gedrucktes spielt also eine große Rolle bei ZJ. Nur die Idee dahinter ist eine religiöse, nicht das Schrifttum selbst ist Gegenstand, sondern der vermittelte Inhalt. Wenn ich das richtig verstehe, ist eine Buchgem. primär am Schriftenvertrieb interessiert; das Ziel ist erreicht, wenn die Publikationen unter die Leute gebracht sind. ZJ sind primär an der Verbreitung biblischer Gedanken interessiert, da ist das Gedruckte im Grunde nur das Hilfsmittel. Das Ziel ist erreicht, wenn die Botschaft im Herzen der Menschen angekommen ist. Ich hoffe, Du verstehst, was ich meine. --Osch 01:57, 8. Okt 2005 (CEST)
Der Idee entsprechend wird der größte Teil nicht an die Mitglieder gegeben, sondern an Nicht-Mitglieder. Das widerspricht in meinen Augen aber der Definition gleich im ersten Satz des Artikels. --Osch 01:57, 8. Okt 2005 (CEST)
Noch eine Verständnisfrage: Ist die Buchgemeinschaft immer "von der BG für die Mitglieder", oder kann es auch sein, dass eine Interessengruppe eine Druckerei beauftragt, für sie etwas zu drucken. Beispiel: In meinem Bestand habe ich eine Lutherbibel "auf Unterschrift innen benannter Bibelfreunde gedruckt im Jahre Christi 1756". Ein paar Blätter weiter kommt tatsächlich eine namentliche Liste aller Bibelfreunde sortiert nach Orten (Augspurg bis Wilsdruff). Hier benannten sich die "Mitglieder", die Finanzierung war gesichert und sie wurden, wenn vermutlich auch nur einmal, von den Verlegern Heinrich Gottfried und Immanuel Zunkel in Regensburg beliefert. --Osch 01:57, 8. Okt 2005 (CEST)
Abschließend noch eine Überlegung: Müsste nicht bei vielen kleineren religiösen Gruppierungen, die ernthaft studiengebunden sind - bei Evangelikalen, Bibelforschergemeinschaften, Fernsehpredigern usw. - eine ähnliche Darstellung folgen, wenn man deinem Ansatz folgte? --Osch 01:57, 8. Okt 2005 (CEST)
Eine Buchgemeinschaft muß durchaus nicht unbedingt ihren Hauptzweck im Kommerz sehen - sie ist meist inhaltlich ausgerichtet. Ich war jahrelang Mitglied der Wissenschaftlichen Buchgemeinschaft, deren Programm ich sehr schätze und damit unterstützte. Die Frage, die Du am Ende stellst, kann ich nicht genau beantworten. Eine Organisation entwickelt dann eine Buchgemeinschaft, wenn der Schriftenvertrieb über die Gemeinschaft die entsprechende Struktur gewinnt - mit festem Schriftenbezug, der den Absatz kalkulierbar macht, und mit einer gewissen Exklusivität. Gar nichts spricht im selben Moment dagegen, daß Schriften auch im Buchhanel noch verkauft werden - das geschieht meist zu höherem Preis, so daß es einen Mitgliedervorteil gibt. Interessant wird die Buchgemeinschaft als Organisatinsform natürlich, wenn sie ein finanzielles Standbein der ganzen Gemeinschaft wird.
Deine Zeilen dazu, daß im Dritten Reich ZJ in KZs druckten und Bücher nach draußen schmuggelten, las ich mit - Freude, die Du beruflich verstehen mußt. Ich schrieb zuletzt ein Buch über Korruption im Buchhandel des Dritten Reichs. Mit Kriegsbeginn begann die Kriegbewirtschaftung von Papier. Der NS-Staat versuchte, alles mit behördlichen Genehmigungswegen zu versehen. Es entstand eine Schattenwirtschaft mit erstaunlichen Auswüchsen. Einzelne Zwischenhändler wußten, wie man auch unter den erschwerten Bedingungen noch in großem Stile druckte und wurden begehrte Ansprechpartner, die sich ihr Wissen teuer bezahlen ließen - ich arbeitete am Ende einen großen Korruptionsprozeß auf, in den die Heeresstellen (als Hauptkunden von Büchern und Besitzer von Papierkontingenten) zentral verwickelt waren. Die machten Dinge möglich, die den Behörden vollkommen undenkbar schienen. Im Schlußkapitel dachte ich über die Unmöglichkeit nach, im rigisdesten System alles zu bestimmen - und über das Genie der Menschen, sich gegen Vorgaben schattenwirtschaftlich im Notfall noch zu organisieren. Dein Beispiel, ich hätte es mit der größten Freude darüber eingebaut, daß dem NS-Regime nicht alles gelang, ja daß die größte Gewalt des KZs nicht ausreichte, um festzulegen, was gedruckt wurde. Ist darüber etwas lesbar? Kann man noch ZJ-Zeitzeugen, die in KZ-Druckereien arbeiteten, darüber befragen? Gibt es noch Material aus dieser Produktion? Wenn das nur ZJ-intern bekannt ist, dann sollte es breiter bekannt gemacht werden. Wenn Du weißt, wer da mehr weiß, freue ich mich über jeden Lektüretip und jeden Menschen, den man befragen sollte, bevor er sein Wissen mit sich aus der Welt nimmt. --Olaf Simons 11:10, 8. Okt 2005 (CEST)
Hört sich interessant an. Es ist darüber ein bisschen von dem Historiker Dr. Detlef Garbe geschrieben worden. Er ist über die Website http://www.kz-gedenkstaette-neuengamme.de der Gedenkstätte KZ Neuengamme erreichbar, deren Leiter er ist. Ein anderer, direkterer Weg ist, sich an das Wachtturm-Archiv in Niederselters zu wenden, das von Johannes Wrobel geleitet wird. Er ist auch über die Bibliographienseite www.standfirm.de erreichbar. Über das Archiv wirst Du sehr schnell Deine Infos für weitere Forschungen zusammen haben, denke ich. Es gibt ganze Bibliotheken, die aus illegalen Schreibmaschinenseiten bestehen, illegale Druckmaschinen, Miniaturdrucke usw. Flugblatt- und Briefaktionen der ZJ lösten eine ziemliche Hektik im 3. Reich aus. Neulich las ich in einem Werk über den Widerstand im 3. Reich, dass diese Aktion in ihrer Reichweite alles übertraf, was andere Gruppen mit ähnlichen Methoden versuchten. Zum Hintergrund siehe Zeugen Jehovas im Nationalsozialismus. Ich glaube aber auch, da gibt es im gesamteuropäischen Raum noch viel zu entdecken, wenn man über den Nationalsozialismus hinausblickt (Polen ist beispielsweise eine gute "Adresse"). --Osch 21:48, 8. Okt 2005 (CEST)
Ein anregender Austausch, --Olaf Simons 23:21, 8. Okt 2005 (CEST)

Preisbindung[Quelltext bearbeiten]

Der Satz "Die Buchpreisbindung gilt für Buchclubs nicht." ist leider falsch.

Auch Buchclubs müssen sich an die Preisbindung halten!

Es gibt nur einige Ausnahmen, die im Potsdamer Protokoll aufgeführt worden sind.

Auch nach Einführung des Buchpreisbindungsgesetzes(die Fassung von 2002 unterscheidet sich in dem betreffenden Paragraphen §5 nicht von der aktuellen vorliegenden Fassung von 2006) nehmen Gerichte noch diese Vereinbarung als Basis zur Rechtssprechung. Siehe dazu bitte folgenden Widerspruchsentscheid.

Ich weiß, dieses Thema ist schwierig und wird die Gerichte wahrscheinlich in alle Ewigkeiten noch beschäftigen.

Aber es wäre schön wenn Du den Satz trotzdem ändern könntest. Ich pfusche grundsätzlich nicht in den Artikeln von anderen herum.

untersch. Trends 7/2008[Quelltext bearbeiten]

Sorry - bin unsicher, ob das wirklich paßt. M.a.W.: ob der im Bbl heute zitierte Welt- Artikel eher ein Trost, Luftblase, Hoffnungsmache... ist? Schließlich gibt es Lesecafes etc...

Während Bertelsmann seine Buchklubs in Nordamerika 2008 verkauft, boomt es umgekehrt bei einem bestimmten Modell von Literaturclubs im allgemeinen in Großbritannien.[3]Bertelsmann stößt alles in Nordamerika ab

Kategorie „Buchgemeinschaft“[Quelltext bearbeiten]

Spricht irgendetwas gegen die Einführung einer Kategorie „Buchgemeinschaft“? Für zirka elf verschiedene Buchgemeinschaften gibt es schon einen Artikel in Wikipedia.----141.13.170.175 19:55, 14. Sep. 2010 (CEST)[Beantworten]

Der Buchclub65 hat in der deutschsprachigen Wikipedia keinen Artikel nur in einem (mir bisher unbekannten) "DDR-Wiki". Ist das Zufall oder Symptom? --2.246.147.245 11:31, 22. Okt. 2013 (CEST)[Beantworten]

Defekte Weblinks[Quelltext bearbeiten]

GiftBot (Diskussion) 23:56, 21. Dez. 2015 (CET)[Beantworten]