Diskussion:Christenverfolgungen im Römischen Reich

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Überarbeitung des Abschnitts "Septimius Severus (193–211)"[Quelltext bearbeiten]

Mindestens das Kapitel zu Septimius Severus hat eine Überarbeitung und wahrscheinlich Straffung nötig. Im Einzelnen sind mir folgende Punkte aufgefallen:

  • Das vermeintliche Edikt von 202, das die Situation und die lokalen Verfolgungen der Christen im Reich verändert habe, wird in der Forschung mittlerweile als unhistorisch angesehen. So kommt Rudolf Freudenberger (Theologische Realenzyklopädie, Band 8, S. 25 (Stichwort „Christenverfolgungen“) zu dem Ergebnis: „Vita Severi 17,1 [Anmerkung Maxdorfer: Gemeint ist die Severus-Vita der Historia Augusta.] spricht von einem allgemeinen Verbot des Septimius Severus von Konversionen zum Juden- bzw. Christentum (vgl. Euseb, hist. eccl. 6,1,1). Obwohl gerade aus der Zeit dieses Kaisers zahlreiche Nachrichten über Verfolgungen und Martyrien vorliegen, ist diese Notiz wohl als tendenziöse Fälschung des ausgehenden 4. Jh. anzusehen“. Siehe zu dieser Frage ausführlich: Karl Heinz Schwarte: Das angebliche Christengesetz des Septimius Severus. In: Historia. Band 12, 1963, S. 185–208.
  • „In den folgenden 40 Jahren blieben die Christen relativ unbehelligt. Die Kaiser waren vollauf mit der Abwehr von äußeren Feinden beschäftigt, so dass die Kapazität zur Bekämpfung innerer Feinde auch nicht ausreichend vorhanden war.“ – Diese Begründung, samt der anschließenden Schlussfolgerungen, ist doch recht weit hergeholt. Selbst wenn man die traditionelle Sicht einer Reichskrise des 3. Jahrhunderts uneingeschränkt vertritt, lag die kritische Phase gerade nicht in der Zeit der Severer (193–235) oder der frühen Soldatenkaiser (ab 235), sondern in den Jahren und Jahrzehnten um 260, in denen das Reich politisch wirklich auseinanderbrach und militärisch an die Grenze seiner Belastbarkeit kam. Und gerade da finden sich mit Decius und Valerian die ersten großen, reichsweiten Christenverfolgungen!
  • „Die Verkündung einer Erlösung und eines ewigen Glücks nach dem Tode wirkte in Zeiten, in welchen eine regelrechte Weltuntergangsstimmung herrschte, für viele verzweifelte Menschen verlockend.“ – Dieser Zusammenhang wurde tatsächlich lange so gesehen, aber mittlerweile ist die Forschung doch ziemlich einhellig zu dem Ergebnis gekommen, dass die vermeintliche Weltuntergangsstimmung im 3. Jahrhundert so nicht existierte und die Bewohner des Römischen Reiches ein relativ stabiles und trotz der Krisen fortbestehendes Vertrauen in das Fortbestehen des Reiches hatten (so beispielsweise ausführlich herausgearbeitet in: Karl Strobel: Das Imperium Romanum im '3. Jahrhundert'. Modell einer historischen Krise? Franz Steiner, Stuttgart 1993).

Fazit: Den dritten Absatz des Kapitels zu Septimius Severus halte ich insgesamt für löschfähig, da er von historisch absolut unplausiblen Prämissen ausgehend sehr spekulative Schlussfolgerungen zieht. Die beiden ersten Absätze müssten mindestens aufgrund aktueller Fachliteratur überarbeitet werden. Viele Grüße, DerMaxdorfer (Diskussion) 10:26, 15. Mai 2021 (CEST)[Beantworten]

Polemik und Wertung[Quelltext bearbeiten]

Der Satz "Nur radikale Christen lehnten zu dieser Zeit den Synkretismus und Polytheismus ihrer Umgebung ab und verweigerten den römischen Staatssymbolen ihre Anerkennung." enthält eine starke Wertung (v.a. die Wörter "nur" und "radikal"), die von heutigen Maßstäben ausgeht und rein gar nichts zur Erhellung der historischen Situation beiträgt. Der polemische Unterton gehört ebenfalls nicht in einen Artikel. Die Formulierung scheint wohl ein persönliches Problem abzuarbeiten. Ein Wikipedia-Artikel sollte aber wissenschaftlich fundiert sein und keine persönlichen Präferenzen widerspiegeln. --2003:C5:7F17:D5B6:1409:81BE:3182:CFCE 10:28, 8. Sep. 2022 (CEST)[Beantworten]

Es war im Spektrum dieser Zeit eine extreme Position, und sie wurde lediglich von einer begrenzten Gruppe vertreten. Ich sehe kein Problem in diesen beiden Vokabeln. --DerMaxdorfer (Diskussion) 11:21, 8. Sep. 2022 (CEST)[Beantworten]