Diskussion:Die letzten Tage der Menschheit

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Letzter Kommentar: vor 5 Jahren von 46.93.158.170 in Abschnitt Noch zwei Lesungen
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Parkplatz[Quelltext bearbeiten]

Einige Passagen passen m.E. besser in den Artikel Karl Kraus. Ich parke sie einstweilen hier auf der Diskussionsseite: --Griensteidl 20:45, 22. Dez 2005 (CET)

Nach Ausbruch des Ersten Weltkriegs überboten sich sehr viele deutschsprachige Literaten, von Gerhard Hauptmann über Ludwig Ganghofer bis zu Anton Wildgans, im Verfassen patriotischer Prosa und Lyrik, die teilweise groteske Züge annimmt:

Dich werden wir hassen mit langem Haß
Und werden nicht lassen von unserem Haß
Haß zu Wasser und Haß zu Land,
Haß des Hauptes und Haß der Hand,
Haß der Hämmer und Haß der Kronen
Drosselnder Haß von siebzig Millionen,
Sie lieben vereint, sie hassen vereint,
Sie haben alle nur einen Feind:
England!
(Ernst Lissauer)

Karl Kraus schwieg zunächst, und die "Fackel" erschien nicht. Wenige andere, wie Arthur Schnitzler, behielten ihre Besinnung und zogen es ebenfalls vor zu schweigen. Dieser Haltung Schnitzlers zollte Kraus Respekt:

Sein Wort vom Sterben wog nicht schwer,
Doch wo viel Feinde, ist viel Ehr:
Er hat in Schlachten und Siegen
Geschwiegen.
Worte in Versen III, S. 28

Als Kraus in der "Fackel" sein Schweigen brach, brauchte er kein Wort über den Krieg zu sagen, um dennoch jedes Wort gegen den Krieg gerichtet zu wissen. Es genügte vollauf, die kleinen Barbaren, die sich in der Tagespresse zu Wort meldeten, zu zitieren, um ihnen apokalyptische Dimensionen zu verleihen - etwa, indem Kraus in der Fackel zwei Texte ohne jeden weiteren Kommentar nebeneinander montierte, deren einer die Schilderung der Schlemmereien und sonstigen Lustbarkeiten einer Meute von Kriegsberichterstattern, der andere einen Bericht über ein in Serbien verhungerndes Kind umfaßt. Trotzdem sie ohne Kommentar abgedruckt wurden, verbot die Zensur sie: in dem Zusammenhang, in den Kraus sie stellte, waren diese Texte gefährlich. Kraus druckte die gestrichenen Passagen in der Fackel als weiße Stellen ab - und es stellte sich heraus, daß sie noch wesentlich vielsagender waren als der Text.

"Jeder Autor denkt", sagt Kraus' Biograph Hans Weigel, "wenn er ein wichtiges Werk beendet hat: Jetzt müßte ich dieses Werk beginnen können, denn erst jetzt habe ich die Übersicht, erst jetzt weiß ich alles über das, was ich da Stück für Stück, am einzelnen haftend, zu bewältigen unternommen habe. Karl Kraus war in der glücklichen Lage, daß er dieses eine große Werk schreiben konnte, nachdem er es schon geschrieben hatte. Sein Werk 'Der Erste Weltkrieg' ist in der 'Fackel' erschienen (der Extrakt sind die zwei Bände 'Weltgericht') und dann, ganz neu und ganz anders, in den fünf Akten mit Vorspiel und Epilog namens 'Die letzten Tage der Menschheit' noch einmal geschrieben."

Die Bemerkung, Karl Kraus habe "die Habsburger und das österreichische Militär" noch bis Mitte des Weltkriegs "hochgeschätzt", ist absolut grotesk. Dieser Beitrag stammt von Benutzer:80.143.205.213, gez. 84.176.181.152

Lieber Benutzer:80.143.205.213, kannst du deine Auffassung bitte begründen? Oder kann da wieder mal nicht sein, was nicht sein darf? 1914 schreibt Karl Kraus anlässlich einer Glosse auf den französischen Präsidenten, dass ihm Länder nicht sympathisch seien, die sich von Advokaten oder Schokoladenfabrikanten regieren ließen, und dass die Menschheit ohne das, was sie für einen überwundenen Standpunkt halte [die Monarchie], nicht auskommen könne. Zum Tode von Franz Ferdinand schreibt er, dass dieser "die Hoffnung dieses Staates für alle [gewesen sei], die noch glaubten, dass im Vorland des großen Chaos ein geordnetes Staatswesen durchzusetzen sei. Kein Hamlet [...] sondern Fortinbras selbst" (Fackel 400-403, S. 2). Fazit: wenn man keine Ahnung hat, einfach, ähm, schweigen? 84.176.181.152 09:15, 1. Dez. 2006 (CET)Beantworten

Zitat[Quelltext bearbeiten]

In dieser Phase machte er vor allem die liberale Presse, besonders die Neue Freie Presse, hauptverantwortlich für den Krieg. (Zitat Ende) -- was soll das heißen ? Wieso soll die Presse hauptverantwortlich für den Krieg gewesen sein ? Oder störte sich Kraus nicht vielleicht eher an dem, was und wie in dieser Zeitung geschrieben wurde - Danke --Oenie 09:47, 5. Jun. 2010 (CEST)Beantworten

An diesem Satz ist nichts zu beanstanden: Natürlich wirkt die Presse, insbesondere die Neue Freie, die beides nicht war, dadurch, was und wie in dieser Zeitung geschrieben wurde. --Cantakukuruz (Diskussion) 05:41, 13. Dez. 2012 (CET)Beantworten
Was genau möchtest Du damit sagen? Ich verstehe leider Deine Einlassung nicht. Kratzbaum (Diskussion) 09:42, 13. Dez. 2012 (CET)Beantworten

die Deutung des Krieges als einem Ereignis...[Quelltext bearbeiten]

ist eine Sprachleistung, die genügend Energie enthält, um Kraus im Grab zum Rotieren zu bringen. Rettet dem Dativ! --Cantakukuruz (Diskussion) 05:33, 13. Dez. 2012 (CET)Beantworten

Dann verbessere es bitte. Kratzbaum (Diskussion) 13:01, 13. Dez. 2012 (CET)Beantworten

Sinn des Bildes unklar[Quelltext bearbeiten]

In wiefern macht das Bild mit den verschiedenen Posen des Vorlesers aus dem Buch (das rein visuell jedes denkbare Buch hätte sein können) einen visuell erhellenden Beitrag ausser die Person Justus Neumann zu promoten? Der Bezug ist sehr fragwürdig, es scheint als würde jemand diesen Artikel zu eigenen Zwecken zweckentfremdend mit pseudo-alibi umgestalten.

Dr Reif, Doktor der Fusspflege (nicht signierter Beitrag von 93.228.116.31 (Diskussion) 13:33, 14. Feb. 2014 (CET))Beantworten

Aufführungsbilder wurden entfernt[Quelltext bearbeiten]

Der Text von Kraus ist ein Theatertext und es ist nicht einzusehen, weshalb die Fotoserie entfernt wurde. Bin für die Wiedereinsetzung. Vgl. [1].--Meister und Margarita (Diskussion) 21:08, 27. Okt. 2016 (CEST)Beantworten

Plagiate, wörtliche Übernahmen aus Büchern[Quelltext bearbeiten]

Im Abschnitt "Zum Problem der Realsatire" und an anderen Stellen finden sich wörtliche Übernahmen ganzer Passagen aus Veröffentlichungen. So stammen im genannten Abschnitt die Sätze: "Ein Grundthema dieser Kraus’schen Satire entsteht aus einem neuartigen Problem des Kommentars. Wie lässt sich ein politisches Ereignis wie der Erste Weltkrieg, der sich in seiner ganzen Absurdität nur mehr als Realsatire fassen lässt, überhaupt noch satirisch kommentieren bzw. durch geistvolle Kritik korrigieren?" 1 zu 1 aus dem Buch Was ist literarischer Sarkasmus?: ein Beitrag zur deutsch-jüdischen Moderne von Burkhard Meyer-Sickendiek (S. 350). Mir fehlen in der Sache die Expertise und die Zeit, um das zu überarbeiten. Aber an die Hauptautoren des Artikels: Diese Plagiate sollten dringend beseitigt werden! Gruß --Rosa Witte (Diskussion) 12:33, 18. Jan. 2018 (CET)Beantworten

Weblink zu Hans Eisler Video[Quelltext bearbeiten]

Was hat eigentlich der Weblink zum kurzen Video von Hans Eisler mit den Artikel zu tun? MfG, Kmw2700 (Diskussion) 20:36, 12. Feb. 2018 (CET)Beantworten

Noch zwei Lesungen[Quelltext bearbeiten]

Es existieren noch zwei (professionelle) Aufzeichnungen von szenischen Lesungen aus dem Jahre 2014:

  • 1 Akt, zweites Viertel (94 Minuten), gelesen vom Institut kultureller Kompostierung am 10. Oktober 2014 im Freien Theater Innsbruck
  • Marathonlesung (ca. 1.400 Minuten bzw. 24 Stunden), an der VHS Wien vom 17.-18. Oktober 2014

--46.93.158.170 11:13, 17. Dez. 2018 (CET)Beantworten

Widerspruch: Welcher Anteil Zitat?[Quelltext bearbeiten]

In "Entstehungsgeschichte" steht: "Über ein Drittel des endgültigen Textes ist aus Zitaten montiert". In "Das Werk" steht: "Über die Hälfte des Textes sind wörtliche Zitate". Was stimmt denn nun? (Na gut, ein Drittel ist eine Untermenge der Hälfte, insofern würde beides stimmen, wenn das Zweite zuträfe -- aber verwirrend ist es schon, gell?)