Diskussion:Favela

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Letzter Kommentar: vor 8 Monaten von 2003:EE:E72C:9200:98B:8D32:A773:E1F5 in Abschnitt Bau(m)materialien
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Immer wieder stößt man auf die Behauptung die Rocinha in Rio de Janeiro sei die größte Favela Lateinamerikas. Dem kann entgegengehalten werden, dass allein in Rio mehrere Gebiete existieren, in denen verschiedene Favelas so stark gewachsen sind, dass sie mittlerweile riesige geschloßene "Komplexe" von Favelas bilden. Von außen sind diese nur noch als eine einzige Favela zu erkennen. So nehmen etwa die Complexos do Alemao und da Maré im Nordteil Rios bei gleich dichter Bebauung jeweils die doppelte bis dreifache Fläche der Rocinha ein. Solche "Complexos" dürften auch nicht auf Rio beschränkt sein, man wird sie vielmehr in allen Megastädten Lateinamerikas finden. Letztlich ist die Berühmtheit der Rocinha doch nur auf ihre Lage inmitten der wohlhabenden und durch ihre Strände wie Copacabana und Ipanema weltberühmten Südzone Rios zurückzuführen.

Ein paar Anmerkungen zu einigen Zahlen...

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Ich habe bisher gerade ich über die Favelas von Rio de Janeiro ziemlich stark abweichende Zahlen von denen gelesen, die in diesem Artikel stehen. Einmal stand 2004 eine Untersuchung in einer argentinischen Zeitung, das "nur" etwa 16% (statt 30%) der Einwohner von Rio de Janeiro in Favelas leben. Dann hat die Favela Rocinha nach mehreren Berichten nur zwischen 60.000 und 90.000 Einwohner, nicht 250.000. Eine mögliche Ursache für diese Diskrepanz könnte sein, dass als "Favelas" nur Viertel mit "illegal" besetztem Land gelten, nicht aber ärmere Viertel mit normalen Grundbesitz-Verhältnissen.

Jetzt die Frage: Kennt jemand zufällig offizielle Zahlen (z.B. vom brasilianischen Statistikamt), um diese Zweifel zu beseitigen? -- cordobés ¿? 05:16, 21. Dez 2005 (CET)

Es ist sehr fraglich, warum eine "offizielle" Zahl im Fall der Rocinha (oder auch anderer Favelas) eine höhere Aussagekraft haben sollte, als Zahlen anderer Herkunft. Offizielle Statistiken über Bevölkerungszahlen beruhen auf Daten, in welche die Mehrheit der Favelabewohner keinen Eingang finden. Darüber hinaus besteht in den Stadtverwaltungen immer noch vielfach das Bedürfnis, die entsprechenden Zahlen kleinzureden, um den resultierenden Problemen weniger Bedeutung zukommen lassen zu können und um vom eigenen Versagen ablenken zu können.

Zur Rocinha: Nach Aussagen einer Sozialarbeiterin, die in der Rocinha aktiv ist, wird die Zahl der Bewohner dieser Favela von der Stadtverwaltung mit 60.000 angegeben. Ihre eigene Schätzung beläuft sich auf 200.000 Einwohner (Grundlage: Zahl der Haushalte mit einem offiziellen Stromanschluss = 30.000, darin jeweils durchschnittlich 4 Personen = 120.000, plus eine geschätze Zahl von Haushalten ohne Vertrag mit Stromversorger = 200.000 insg.)

Klar kann ich mir vorstellen, dass Volkszählungen in Favelas schwierig sind, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass das brasilianische Statistikamt da nicht die entsprechenden Formeln zur Korrektur der hohen "Ausfallsraten" vorrätig hat. In Argentinien jedenfalls sind die Angaben des INDEC zur Villa Miseria-Bevölkerung durchaus glaubwürdig, warum sollte das in Brasilien anders sein? Es sei denn das Statistikamt betreibt Datenfälschung aus politischen Gründen (ist in Argentinien ausgeschlossen, da der INDEC verwaltungsmäßig unabhängig von der Regierung ist). Zum Fall Rocinha: Woher stammt die Zahl mit den 30.000 Stromanschlüssen? --cordobés ¿? 03:49, 3. Feb. 2007 (CET)Beantworten

Das mit den 30.000 Stromanschlüssen und der darauf beruhenden Schätzung von 200.000 EW hat mir 2005 eine Sozialarbeiterin gesagt, die in der Rocinha aktiv ist. Das ist natürlich nicht zitierfähig, weswegen ich es auch nur hier in der Diskussion erwähnt und nicht in den Artikel eingebaut habe. Dieselbe Sozialarbeiterin meinte auch, dass die offiziellen Zahlen tatsächlich aus politischen Gründen geschönt würden. 14:40, 20. Feb. 2007 (CET)217.227.13.150 14:40, 20. Feb. 2007 (CET)Beantworten

Favelas nicht nur in Brasilien

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Favelas sind nicht nur die Zuwanderungsviertel in Brasilien. Eigentlich gibt es in jeder Südamerikanischen Megacity Favelas. Ganz voran ist z.B. auch Mexico City.

Favela ist die brasilianische Bezeichnung für Slum und Informelle Siedlung, ganz einfach. Deshalb gehts hier nur um Brasilien. --cordobés ¿? 03:51, 3. Feb. 2007 (CET)Beantworten

Die weite Definition von "Slums" schließt Favelas nicht aus

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Nach der Definition der Vereinten Nationen (UN-Habitat, Global Report on Human Settlements 2003) fallen Favelas sehr wohl unter den Begriff "Slum". Dort heißt es: UN-HABITAT attempts at a definition by describing a slum household as "a group of individuals living under the same roof that lack one or more of the following conditions: access to safe water; access to sanitation; secure tenure; durability of housing; and sufficient living area". Diese Definition schließt die Favelas nicht aus. Ich habe mich mit dem Thema "Slums" sehr intensiv auseinandergesetzt und kann nur sagen, dass der Begriff insgesamt sehr weit gefasst ist, aber auf keinen Fall nur ehemals funktionierende Stadtteile meint, die dann dem Verfall überlassen wurden, also einfach nur "heruntergekommen" sind.

Bau(m)materialien

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Soll es im zweiten Satz tatsächlich „Baum~materialien“ heißen oder ist da nur ein m zuviel? --Hagrid 09:28, 6. Sep. 2007 (CEST)Beantworten

Ich hab' das überzählige m jetzt entfernt, zumal Palmen per Definition keine Bäume sind. --Hagrid 06:54, 9. Sep. 2007 (CEST)Beantworten
fast --2003:EE:E72C:9200:98B:8D32:A773:E1F5 19:45, 18. Feb. 2024 (CET)Beantworten

Namensherkunft - Berthold Zilly

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Das mit der Kletterpflanze als Namensherkunft ist Blödsinn! Der Zusammenhang kann so nicht dargestellt werden. Es gibt zwar eine Pflanze, die favela heißt, aber dass Favelas wie diese Pflanze "klettern" ist quatsch. Es "klettern" übrigens auch nur die Favelas in Rio!

Favela wurde von den rückkehrenden republikanischen Soldaten des "Guerra de Canudos" als Namen des von ihnen besetzten Hügels "Morro da Providencia" (erste Favela in Rio de Janeiro) benutzt, in Anlehnung an den von ihnen als Camp benutzten Berg im Krieg, der "Morro da Favela" hieß.

Für die Übernahme des Namens gibt es zwei Möglichkeiten: erstens: der Name wurde als Symbol für den Widerstand gegen die Regierung (aufgrund ausbleibender Zahlungen und versprochener Wohnungen) übernommen, oder zweitens: die Vegetation des "Morro da Providencia" erinnerte sie an die des Berges im Krieg.

Auf jeden Fall hat es nichts mit einer Kletterpflanze und ihrer Ausbreitungsrichtung zu tun!

siehe dazu auch: http://pt.wikipedia.org/wiki/Favela#Hist.C3.B3ria

in dem Kommentar zur Deutschen Übersetzung des Romans "Krieg im Sertao" von Euclides da Cunha steht eine ähnliche bzw. die gleiche andere Ableitung des Namens, wie sie hier angegeben ist. Wird demnächst eingebaut. Die Erläuterungen sind von dem Übersetzer und Lateinamerikanisten Berthold Zilly ---- (die Pueblos Jovenes in Lima klettern auch, je höher, dest ärmer - das ist gar nicht so absurd (wie es oben steht.) --Cholo Aleman (Diskussion) 17:01, 29. Mär. 2016 (CEST) (korr: ist verstehe: die anderen Favelas in Brasilien klettern nicht. --Cholo Aleman (Diskussion) 17:02, 29. Mär. 2016 (CEST))Beantworten

Neue Entwicklungen: Milizen, "Befriedungs"-Massnahmen zur WM 2014

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Verdienen die neueren Entwicklungen in den Favelas von Rio de Janeiro nicht Erwähnung? Die Stationierung der "Befriedungs"-Polizei "UPP" (Unidade de Polícia Pacificadora) und die vorangegangenen Vertreibungsaktionen gegenüber den Drogenbanden, an denen begeleitet von einem großem Medien-Interesse tausende von Soldaten und Militär-Polizisten beteiligt waren. Sowie andererseits die Milizen, die ebenfalls Drogenbanden aus Favelas vertreiben, allerdings mit dem Ziel, deren illegale Geschäfte weiter zu führen und auszubauen. (nicht signierter Beitrag von 95.222.149.110 (Diskussion) 13:25, 4. Mär. 2012 (CET)) Beantworten

ich denke diese neuen Entwicklungen sind schon erwähnenswert. Frage ist nur, ob das nicht Dinge sind die im Umfeld der Vorbereitung des Umfeldes der Fußball-WM 2014 zu sehen sind. Ob danach nicht wieder alles zum Alten zurückkehrt, muß offen bleiben.--Pm (Diskussion) 18:16, 4. Dez. 2012 (CET)Beantworten
TV-Hinweis: Der Sender 3Sat hat vom 3-9.12.12 eine Themenreihe Brasilien im Aufbruch Link --Pm (Diskussion) 18:23, 4. Dez. 2012 (CET)Beantworten

Deutsche Berichterstattung

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Warum wird das Wort "Favela" in der deutschen Berichterstattung über die Olympischen Spiele ganz normal verwendet, als wäre es irgendeine offizielle Stadtunterteilung, wenn es doch "Slum" bedeutet? --2.245.109.178 14:45, 9. Aug. 2016 (CEST)Beantworten

Die informellen Siedlungen in Lateinamerika haben in der Regel Eigennamen, in Peru heißen (hießen) sie etwa "Pueblos Jovenes", also Junge Städte (wurde später wieder umbenannt). Slum ist theoretisch ein Wort für einen heruntergekommenen geplanten Stadtteil - die Favelas etc. wurden einfach wild und ohne Planung gebaut, nachdem das Land besetzt wurde (so ist das zumindest in Peru.) Es ist eben kein Randphänomen, sondern der Lebensort eines erheblichen Teils der Bevölkerung. --Cholo Aleman (Diskussion) 21:02, 14. Aug. 2016 (CEST)Beantworten