Diskussion:Gerhard Mertins
Gründung 1
[Quelltext bearbeiten]Weiß jemand mehr zum Thema Gründung des Unternehmens MEREX AG? Dass Otto Skorzeny Mitgründer sein soll, wird laut Bundestagsdrucksache http://dipbt.bundestag.de/dip21/btd/16/135/1613527.pdf zumindest nicht bestätigt. Außer einer Handvoll Blogs und anderen Webseiten gibt es bislang keine wirlich ordentliche Quelle zu diesem Aspekt...
-- Mahei 13:46, 23. Jan. 2011 (CET)
- Nun - da ich den Artikel geschrieben habe, kann ich Dir folgendes dazu sagen.
- In ehemaligen Quellen (Büchern) der DDR wird Skorzeny neben Mertins als Mitgründer genannt. In manchen wird sogar Mertins explizit nicht genannt, so etwa in den Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften der DDR, Abteilung Veröffentlichungen der Wissenschaftlichen Räte von 1979 wo steht - ich zitiere: „Dort befasse sich eine schon 1963 von dem ehemaligen SS-Führer Skorzeny gegründete Merex-AG mit dem Waffenhandel.“ Da ich die DDR Quellen grundsätzlich mit Vorsicht genieße, habe ich natürlich auf andere Quellen geschaut, die nicht aus der DDR kommen (da eventuell einseitig gefärbt). Ich wurde auch fündig.
- Martin A. Lee schreibt in seinem Buch The beast reawakens von 1999 auf Seite 183: „Skorzeny also helped found the Bonn-based Merex Company, which was closely linked to the West German BND spy organization that Gehlen directed until 1968.“ Und auf Seite 184: „Skorzeny´s partner in launching Merex was Gerhard Mertens, (...)“ (Mertins wird hier falsch geschrieben).
- Auch spanische Quellen stellen die Beziehung dar. Repräsentant von Merex in Bolivien war Klaus Barbie (da gibt es genügend französische und spanische Quellen). Kontaktmann von Barbie - so die Quellen war Skorzeny. Carlos Basso Prieto schreibt in seinem Buch El último secreto de Colonia Dignidad auf Seite 191: „La CIA contrato a Gehlen. Este a su vez introdujo a Mertins en el negocio de las armas. Mertins, por otra parte, era socio de Skorzeny y de Schwend.“
- Vor diesem Hintergrund lies sich der letzte Kapitel von Guido Knopps Buch Die SS (2002) mit anderen Augen. Dort wird sehr genau beschrieben, wie ehemalige SS-Mitglieder ungestraft flüchten konnten. Eine Schiene führte über Ägypten. Das ist die Mertins - Skorzeny - Linie. Viel Spaß beim Nachrecherchieren wünscht --♥ KarlV 09:55, 24. Jan. 2011 (CET)
- Vielen Dank! -- Mahei 00:28, 24. Jul. 2011 (CEST)
- Hallo KarlV: Warum wird die Verbindung zu Klaus Barbie nicht im eigentlichen Beitrag zu G.M. erwähnt? Dürfte doch ein wesentlicher Punkt sein, oder? Auch die Quelle: "Peter Hammerschmidt, Die Nachkriegskarriere des „Schlächters von Lyon“ Klaus Barbie und die westlichen Nachrichtendienste" wird zwar unten gebracht, aber die Verbindung zu Klaus Barbie komplett ignoriert - finde ich sehr, sehr schade. Lässt sich da noch was machen? Danke und Gruss Michael KR (Diskussion) 14:58, 18. Jun. 2020 (CEST)
- P.S.: "wie ehemalige SS-Mitglieder ungestraft flüchten konnten" - die sogenannten Rattenlinien sind doch allgemein bekannt und sind hier auf Wiki ausführlich erörtert. Auch dazu fällt einem aufrechten Demokraten kaum was zu ein - unfassbar eigentlich! Und der rote Faden zieht sich bis zur heutigen Zeit. Michael KR (Diskussion) 15:03, 18. Jun. 2020 (CEST)
- Das Lemma ist Mertins, und ein Unterpunkt die Merex AG. Im Artikel Barbie wird seine Funktion bei der Merex dargestellt. Barbie war jedoch auch nur einer von vielen. Wie würdest Du das denn im Artikel darstellen? --KarlV 16:06, 18. Jun. 2020 (CEST)
Gründung 2
[Quelltext bearbeiten]Zusammen mit Otto Skorzeny gründete Mertins 1963 in Vevey, Schweiz die Exportfirma MEREX AG (...).
Die mehrtägigen Feiern zum 25. Firmenjubiläum fanden im Mai 1985 in Königswinter statt. Folglich muß die Firma bereits 1960 gegründet worden sein. --DJ 12:17, 8. Jun. 2011 (CEST)
Wenn Du eine Quelle für die Gründung 1960 hättest, wäre das prima. Gruß--♥ KarlV 08:39, 9. Jun. 2011 (CEST)
- Eckart Spoo: Geschäfte mit Mordgeräten. In: Die Vergangenheit, die nicht endete. Machtrausch, Geschäft und Verfassungsverrat im Justizskandal Brühne-Ferbach. Hrsg. Ulrich Sonnemann, Focus Verlag, Giessen 1985, ISBN 3-88349-324-4. Seite 15/16.
- Spoo schreibt auf der ersten Seite seines Beitrags über die Feierlichkeiten 1985 und erwähnt auf der zweiten Seite explicit 1960 als Gründungsjahr. --DJ 09:44, 9. Jun. 2011 (CEST)
- Spoo ist als solider und seriöser Rechercheur bekannt. Halt - es gibt die Merex in Bonn - die ist älter als die Merex in der Schweiz. ES kann sein, dass sich Spoo auf die Merex-AG Königswinter beszieht. Da war Skorzeny auch noch nicht dabei. Das war er erst in der Schweiz.--♥ KarlV 10:08, 9. Jun. 2011 (CEST)
Ich habe nochmals nachgeschaut. Es gibt mindestens drei verschiedene Quellen, die 1963 nennen und nicht 1960. Eine Quelle ist recht ausführlich, ich zitiere: 1963 - Gründung der MEREX AG in der Schweiz, Anteile im Besitz der Familie Mertins. Aktivvermögen belauft sich auf 10 Millionen Deutsche Mark. 1964 - Gründung der deutschen Filiale der MEREX AG in Bonn. (Heute Deutsche MEREX GMBH, Stammkapital DM 1 500 000). 1966 - Gründung der MEREX Gesellschaft in Washington DC, (Stammkapital US-Dollar 560 000). Aus Peter F. Müller, Michael Mueller und Erich Schmidt-Eenboom, Gegen Freund und Feind: der BND, geheime Politik und schmutzige Geschäfte, Rowohlt 2002, Seite 338. --♥ KarlV 11:19, 9. Jun. 2011 (CEST)
- Spoo bezieht sich tatsächlich auf die Merex AG in Königswinter, unweit von Bonn. Ich war beim Lesen des Artikels davon ausgegangen, daß es sich in Vevey um eine Schweizer Niederlassung dieser Firma handelte. Das oben angegebene Gründungsjahr 1964 für die deutsche "Filiale" kann aber nicht stimmen, denn die 25 Jahr-Feier war definitiv im Mai 1985. --DJ 11:34, 9. Jun. 2011 (CEST)
- Dann wäre es gut eine zweite Quelle für 1960 zu finden. Ich werde mal nachrecherchieren. Das kann aber dauern, eventuell mehrere Wochen. Vielleicht bist Du ja schneller fündig. Gruß--♥ KarlV 12:17, 9. Jun. 2011 (CEST)
- Ergebnis der Nachrecherche: Ich habe in der Zwischenzeit nur weitere Sekundärquellen für 1963 und keine einzige für 1960 gefunden. Ich denke, ich weiß aber jetzt, worauf sich die 25 Jahre Feier bezieht. Gerhard Mertins hatte wirklich auch eine eigene Firma (bei der Merex AG war er Teilhaber), welche seit 1960 unter dem Firmennamen Gut Buschhof in Königswinter firmierte. Wenn man das weiß, liest sich der Spiegel Artikel gleich ganz anders. Schaut man auch noch auf das Foto in dem PDF-Dokument (links unten), dann erkennt man am oberen Kranz rechts die zwei Firmen: Merex AG und Gut Buschhof. Ich denke, damit ist der Fall erledigt. Grüße--♥ KarlV 11:54, 14. Mär. 2012 (CET)
- Ja, die Kranzschleife ist der definitive Beweis. Offenbar hat Spoo hier nicht so recht differenziert oder es war ihm nicht bewußt, daß es zwei Firmen gab. Wie auch immer, Danke für die Klärung. Gruß, --DJ 10:05, 15. Mär. 2012 (CEST)
- Alles zurück. Ich habe nochmals einen Check gemacht, diesmal eine Recherche über das Gut Buschhof. Laut Gerneral-Anzeiger hat ihn Mertins 1967 erworben. Der Heimatverein bestätigt das. Und ein Check in der Geschichte der Firma Knapsack (mit einem p - nicht mit zwei) komme ich auf ein Patent des Knapsack-Mitarbeiters Friedbert Ritter, der 1962 noch in Gut Buschhof wohnte. Ich fasse zusammen: Mertins gehörten mindestens (als Teilhaber und/oder alleine) zwei Firmen, die Merex-AG und Gut Buschhof als Gastronomiebetrieb (später Hotel und Freizeitsportanlage). Da sich Mertins (in Bremen) bereits als Kleinunternehmer betätigt hatte, ist es nicht ganz auszuschließen, dass er Inhaber weiterer Firmen war, die jedoch nicht bekannt sind. Das 25-jährige Jubiläum, auf welches sich der Spiegel Artikel bezieht, kann sich also auf zwei verschiedene Szenarien beziehen: a) auf eine dritte - nicht bekannte Firma von Mertins oder b) doch auf die Merex-AG - vielleicht ist die Merex inoffiziell bereits 1960 gegründet worden (oder aber 1960 offiziell zunächst als GmbH) und später, 1963 als AG weitergeführt worden. Dazu finde ich aber ad hoc nichts. Viele Grüße--♥ KarlV 11:32, 20. Mär. 2012 (CET)
BND
[Quelltext bearbeiten]Für diejenigen, welche sich mehr in das Thema vertiefen wollen, anbei ein Link zu einem Interview mit Gaby Weber, die ich persönlich im Rahmen eigener Recherchen zur Colonia Dignidad in meiner Bonner Zeit kennengelernt habe, ebenso wie Gero Gemballa, der unter sehr mysteriösen Umständen sehr jung gestorben ist: Titel: „Wir unterstützen und beschützen Folterer und Mörder bis in alle Ewigkeit“ --KarlV 10:28, 12. Jul. 2018 (CEST)
- Vielen Dank! Sehr interessant! Zum BND fällt mir echt schon seit Jahren nichts mehr ein - unfassbar dieser "Verein"; und alle Bundesregierungen gucken tatenlos zu - Rechtsstaat D? Gruss Michael KR (Diskussion) 14:58, 18. Jun. 2020 (CEST)
- danke, zum Putsch in Chile samt BND-Unterstützung u.a. über Zuarbeit durch die Colonia Dignidad wird hier nochmal unterstrichen, wie der Rechtsstaat bis heute funktioniert
- https://www.ardmediathek.de/video/fakt/deutsche-geheimdienstler-und-diplomaten-in-chile-73/das-erste/Y3JpZDovL21kci5kZS9zZW5kdW5nLzI4MTA2MC8yMDIzMDkwNTIxNDUvZmFrdC1ibmQtZ2VnZW4tc3Rhc2ktMTAw --94.216.253.66 23:08, 5. Sep. 2023 (CEST)
Ist er ein SS-Mitglied?
[Quelltext bearbeiten](Ich benutze maschinelle Übersetzung, weil ich kein Deutsch spreche) Ist er ein SS-Mitglied? Der Artikel sagt "ein bekanntes Mitglied der Waffen-SS". Aber er sieht aus wie ein Luftwaffenoffizier. --Sugarman (Diskussion) 03:05, 4. Nov. 2019 (CET)
Es fehlt auch sein Dienstgrad bei der Waffen-SS. (nicht signierter Beitrag von 92.116.5.177 (Diskussion) 01:16, 28. Sep. 2020 (CEST))
Da das Thema immer wieder aufgegriffen wird, möchte ich einige Erkenntnisse aus der Recherche darlegen. Die Fragen, auch der heutige englische Beitrag, gehen davon aus, dass die Fallschirmjäger auf der einen Seite mit der Waffen-SS auf der anderen Seite nichts miteinander zu tun haben. Dabei hatte die Waffen-SS ihren eigenes SS-Fallschirmjäger-Bataillon 500, dem später, unter Otto Skorzeny (siehe „SS-Jägerbataillon 502“) weitere Fallschirmjäger zugeordnet wurden. Mertins und Skorzeney müssen sich in Berlin 1943 kennen gelernt haben. Mertins war beim Mussolini Einsatz nicht der Wehrmacht (Student), sondern Skorzeney zugeordnet. Die SS-Fallschirmjäger legten keinen Wert auf die SS-Uniformen und waren von den anderen Fallschirmjägern fotographisch nicht zu unterscheiden.--KarlV 14:56, 12. Nov. 2021 (CET)
(Ich benutze maschinelle Übersetzung, weil ich kein Deutsch spreche) Vielen Dank für Ihre Kommentare. Aus den englischen Informationen, die aus dem Forum transkribiert wurden, geht jedoch hervor, dass er immer noch ein deutscher Luftwaffenoffizier ist. Außerdem kann er nicht in Gran Sasso gewesen sein. Das bedeutet, dass er nicht zu Skorzenys Einheit gehörte. Natürlich kann ich nicht allein auf dieser Grundlage ein Urteil fällen.
In dem Artikel "Heil Rommel" im spiegel heißt es: "Heute wissen alle "Grünen Teufel" in Bremen: Gerhard Mertins, der alte Kretastürmer von der 4. Kompanie des Fallschirm-Pionierbataillons 1 und Bataillonskommandeur während der Rundstedt-Offensive im Westen, bringt jetzt König Faruks braunhäutigen Muschkoten das Fallschirmspringen und -packen bei." Das Fallschirm-Pionierbataillons 1 ist einigen Quellen zufolge eine Einheit der Luftwaffe, nicht der SS. Außerdem wurde er laut tracksofwar.com als Luftwaffenoffizier ausgezeichnet. Selbst wenn es stimmt, dass er kurz in Skorzenys Einheit war, scheint er im Wesentlichen ein Luftwaffenoffizier zu sein. --Sugarman (Diskussion) 03:19, 24. Jan. 2022 (CET)