Diskussion:Helmut Arntz

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Augewertete Literatur[Quelltext bearbeiten]

https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Helmut_Arntz&diff=207153089&oldid=207125667&diffmode=source


Benutzer:Assayer: +an dieser stelle tatsächlich ausgewertete literatur als beleg angegeben, nicht irgendeine belegstelle Dazu gilt zu sagen, dass Klaus Düwel nicht irgendeine Belegstelle ist sondern als Nestor der deutschsprachigen wiss. Runologie sowohl Zugang zu den Göttinger Archiven und Nachlass von W. Krause hat, sondern ebenfals Zugang zum Nachlass von Arntz erhalten hat. Das haben weder Hunger noch Simon noch andere. Der Zustand der Artikelerwiterungen durch Assayer zeugt nicht von ausgewogener Literatur Auswertung. Α.L. 17:11, 3. Jan. 2021 (CET)[Beantworten]

Da ich weite Teile des Artikels verfasst habe,[1] weiss ich auch, auf welchen Belegen meine Bearbeitung beruhte. Dieser Aufsatz von Klaus Düwel gehörte jedenfalls nicht dazu. Das ginge auch schon deshalb nicht, weil Düwel sich in dem zitierten Aufsatz lediglich mit Arntz‘ Zeitschrift Runenberichte beschäftigt. Es ist daher völlig unerheblich, ob Düwel Nestor von irgendwas mit Zugang zu den Nachlässen ist, wenn er sich 1.) lediglich zu einem Teilaspekt des Artikelthemas äußert, und 2.) wenn sein Aufsatz nicht als Informationsquelle ausgewertet wurde. Dass jemand daher geht und eine korrekt angegebene Belegstelle durch eine falsche Belegstelle ersetzt,[2] ist unwissenschaftlich und selbstverständlich auch in der Wikipedia nicht zulässig, vgl. Wikipedia:Belege#Gib deine Belege an. Der Unsinn des Insistierens, Düwel müsse hier unbedingt zitiert werden, ergibt sich auch daraus, dass Düwel selbst in seinem Aufsatz auf Hunger und Simon verweist, wenn man „über Einzelnes und den weiteren Weg von Helmut Arntz“ Auskunft erhalten wolle.
Benutzer:Alexander Leischner meint außerdem, es sei unbelegter POV, dass Arntz in seinen Publikationen die NS-Rassenlehre adaptiert habe.[3] Die Festschrift für Hirt wollte er ja schon einmal aus dem Werkverzeichnis entfernen.[4] Tatsächlich handelt es sich aber um eine unbestrittene Tatsache, ob man es wie Gerd Simon formuliert, dass Arntz „eindeutig rassistische Texte“ verfasste (S. 223), ob man wie Clemens Knobloch eine „demonstrative Anpassung an NS-Rassepositionen in Arntz‘ Publikationen“ konstatiert, insofern Arntz „an rassischem Pathos die meisten seiner Kollegen“ übertroffen habe, oder man mit Utz Mass von „‘entschiedene[n]‘ politische[n] Anpassungsleistungen“ spricht. In der Festschrift für Hirt werden nicht umsonst Günther, Reche und Eickstedt aufgeboten, um die Nordthese zu vertreten und, auch darauf weist Knobloch hin, von Arntz und Ammann die strukturellen Differenzen zwischen „Urgermanisch“ und Indogermanisch herunter gespielt, um die ursprüngliche Identität von Germanen und Indogermanen wahrscheinlicher erscheinen zu lassen.
Die Problematik der Bearbeitungskaskade illustriert dann auch der Versuch, die Anlehnung Wolfgang Krauses an das Ahnenerbe zu einer „Anwerbung“ umzudeuten, und zwar als „korr. auf die tatsächlichen Vorgänge“.[5] Problem dabei: Bereits in Michael Katers Pionier-Studie zum Ahnenerbe figuriert der Fall Krause als Beispiel dafür, wie und warum sich Wissenschaftler dem Ahnenerbe näherten (Schutzbedürfnis und wirtschaftliche Erwägungen). Demnach suchte Krause 1940 beim Ahnenerbe um Unterstützung nach. (4. Aufl., 2006, S. 196f.) Ulrich Hunger meint im Hb der völkischen Wissenschaften ebenfalls, Krause habe sich Ende der 30er Jahre dem SS-Ahnenerbe genähert. Damit entpuppen sich die „tatsächlichen Vorgänge“ als Teil des üblichen Narrativs von der intakt gebliebenen „Wissenschaft“, die nur an der Rändern vom NS infiziert worden sei.
Dazu passt dann auch die unbelegte Bewertung, Arntz‘ Hb der Runenkunde sei „in der Fachwelt positiv aufgenommen“ worden,[6], obgleich es der Lehrmeinung regimetreuer Wissenschaftler widersprach und die Aufnahme daher differenziert zu sehen ist (vgl. Maas).--Assayer (Diskussion) 19:52, 3. Jan. 2021 (CET)[Beantworten]

NS-Runenkunde[Quelltext bearbeiten]

Eine Bezeichnung als „pseudowissenschaftlich“ enthält eine Bewertung und bedarf eines Beleges. Gerd Simon trifft diese Bewertung nicht. Er schreibt a.a.O. von der „mythisch verbrämt[n] Runenkunde, wie er sie beispielsweise im (von ihm so genannten) „Wirthianismus“ gegeben sah.“ Diesem Beleg die Bewertung unterzuschieben,[7] ist schon grenzwertig. Auch Klaus Düwel trifft diese Bewertung nicht. Er spricht andernorts mal davon, es habe eine „nationalsozialistische Pseudorunologie“ gegeben. Der Unterschied bei der Wortstellung ist gravierend, denn das bedeutet, dass es auch eine nationalsozialistische Runologie geben konnte, die wissenschaftlich war. Wie Clemens Knobloch gezeigt hat, war die seriöse Indogermanistik in den ersten Jahren des Regimes darum besorgt, die fachlichen Grenzen aufrecht zu erhalten und darum bemüht, dass Scharlatane wie Wirth nicht in Positionen aufrückten, die sie selber gerne eingenommen hätten. Oder, wie Arntz 1936 formulierte: „[W]ir haben die Schreier gar nicht nötig, um zu Ergebnissen zu gelangen, die auch gefühlsmäßig unsere Zustimmung finden und unmittelbar dem Reich dienen.“ Wenn man bedenkt, dass Wirth ab 1936 beim Ahnenerbe „ausgebootet“ und von Walther Wuest ersetzt wurde (Kater), dass für Wissenschaftler in der SS die "wissenschaftlichen Standards" galten (Utz Maas), dann stellt sich die Frage danach, was „NS-Runenkunde“ war, anders und man kann die Situation im NS eher als Konkurrenz von Arntz mit Wolfgang Krause „um eine Monopolstellung in der politisch opportunen Runenforschung“ begreifen, nicht als eindeutige Frontstellung Arntz' gegen eine angebliche „NS-Runenkunde“. Das klingt schon wieder nach der angeblich intakt gebliebenen „Wissenschaft“.--Assayer (Diskussion) 21:04, 8. Jan. 2021 (CET)[Beantworten]

In der historischen Forschung zum Nationalsozialismus ist das Interpretationsmuster der „Pseudowissenschaft“ schon seit Jahren als Entlastungsmuster erkannt, um nationalsozialistisch besonderes belastete Felder oder Personen aus der Sphäre einer Wissenschaft herausdefinieren zu können, die dann auch unter NS-Herrschaft als fähig erscheint, wissenschaftliche Standards erhalten zu haben. Es handelt sich, wie Michael Hagner formuliert hat, um einen „politischen Kampfbegriff“ mit „Entlastungsfunktion“. Gerade die Forschungen der SS werden gerne dämonisiert, was den Blick darauf verstellt, wer welche Denkfiguren vertrat und wer sich aus welchen Gründen etwa dem Ahnenerbe anschloss. Vgl. zur Problematik den Sammelband Lipphardt/Ruppnow/Thiel/Wessely (Hg.), Pseudowissenschaft, Suhrkamp 2008. Kurzum, von „Pseudowissenschaft“ zu schreiben, ist POV.--Assayer (Diskussion) 16:11, 9. Jan. 2021 (CET)[Beantworten]

D’accord. Danke für Deine Korrekturen im Artikel und die erläuternden Ausführungen hier. —viciarg414 06:33, 10. Jan. 2021 (CET)[Beantworten]