Diskussion:Josef Greindl

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Letzter Kommentar: vor 14 Jahren von Spurzem in Abschnitt Einseitige Darstellung
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Einseitige Darstellung[Quelltext bearbeiten]

Es ist bemerkenswert, dass den Autoren des Artikels über Josef Greindl bzw. über dessen Persönlichkeit fast nichts bekannt ist – außer der Mitgliedschaft in der NSDAP, die deshalb mangels anderer Informationen herausgestellt wird. Eine derart einseitig negative Darstellung eines Menschen wird dem enzyklopädischen Auftrag, den sich Wikipedia stellt, nicht gerecht. -- Lothar Spurzem 18:47, 1. Jun. 2009 (CEST)Beantworten

Wenn du quellenbasiertes Material hast, warum versuchst du dann nicht, den Artikel auszubauen? --Gudrun Meyer 19:03, 1. Jun. 2009 (CEST)Beantworten

Ich habe kein „quellenbasiertes Material“, halte es aber für bedenklich und unverantwortlich, wenn nur eine Quelle mit Negativinformationen zur Verfügung steht, diese „auszuschlachten“. -- Lothar Spurzem 19:37, 1. Jun. 2009 (CEST)Beantworten

Viel mehr Material als das, was ich jetzt im Artikel ergänzt habe, habe ich nicht. Zufrieden? --Gudrun Meyer 21:25, 1. Jun. 2009 (CEST)Beantworten

Nein! Denn es geht nicht um die Frage, welches Material Ihnen zur Verfügung steht, sondern um die sachliche und ausgewogene Darstellung einer Persönlichkeit. -- Lothar Spurzem 22:03, 1. Jun. 2009 (CEST)Beantworten

Hast du (bitte nicht Sie!) überhaupt die Neufassung durchgelesen? Dort steht auch eine literaturgestützte Würdigung drin. Grüße von --Gudrun Meyer 22:40, 1. Jun. 2009 (CEST)Beantworten

Ich habe sie gelesen. Die „literaturgestützte Würdigung“ ändert nichts daran, dass der Artikel nach wie vor den Eindruck erweckt, ein Nazi sei in die Partei eingetreten und habe dadurch eine erfolgreiche, unbeschwerte Karriere starten können. Es ist keine Rede davon, dass es damals kaum ein Beamter, kein Spitzensportler und auch kaum ein Künstler riskieren konnte, nicht Mitglied der NSDAP zu sein, ohne sich Repressalien auszusetzen. Ebenso vermisse ich – wie in vielen anderen Artikeln – Informationen über die Persönlichkeit, an die allerdings zugegebenermaßen meist schwer heranzukommen ist. -- Lothar Spurzem 23:28, 1. Jun. 2009 (CEST)Beantworten

Betr. der Parteimitgliedschaft generell und dem Aufnahmeverfahren verweise ich auf das neu erschienene Buch Wolfgang Benz (Hrsg.): Wie wurde man Parteigenosse. Die NSDAP und ihre Mitglieder, Fischer TB 2009, ISBN 978-3-596-18068-4. --Gudrun Meyer 11:12, 2. Jun. 2009 (CEST) PS. Die Zeiten, dass man die Mitgliedschaft in der NSDAP verschwieg, sind vorbei.Beantworten

Wir reden aneinander vorbei. Das heißt: Positives über die Person Greindls ist anscheinend nicht bekannt, Negatives – in diesem Fall die Mitgliedschaft in der NSDAP – aber durchaus, also wird es veröffentlicht, wenn man schon sonst nichts zu berichten hat. Das ist das, was ich eingangs mit einseitiger Darstellung meinte. Wäre der Artikel eine wirkliche Biografie, könnte niemand etwas dagegen haben, dass auch dunkle Seiten beleuchtet würden. Beleuchten hieße in diesem Fall, sachlich darzustellen, wie es zu der Mitgliedschaft kam. Denn es ist ein Unterschied, ob jemand aus Begeisterung Nazi oder dazu gezwungen war, um seinen Beruf ausüben zu können. -- Lothar Spurzem 12:06, 2. Jun. 2009 (CEST)Beantworten

Niemand war gezwungen, NSDAP-Mitglied zu werden, erst recht keine Bühnen- oder Filmschauspieler oder Opernsänger, die vom NS-Regime hofiert wurden. Ein Sänger, der sich auf Wagner spezialisiert hatte, war schon dadurch privilegiert, siehe Max Lorenz. Ansonsten verweise ich noch einmal auf das oben erwähnte Buch. --Gudrun Meyer 23:34, 6. Jun. 2009 (CEST) PS. Der Artikel zeigt zur Genüge, dass Greindl auch nach dem Zweiten Weltkrieg ein bedeutender Sänger war.Beantworten

In der Tat: Niemand war gezwungen, NSDAP-Mitglied zu werden. Das heißt: Wer beispielsweise Lokführer war, hatte die freie Wahl, aus dem Dienst auszuscheiden oder Parteimitglied zu werden. Selbstständige Handwerker wie z. B. mein Vater konnten leichter gegen den Strom schwimmen, brauchten aber wie er mit Aufträgen von staatlichen Stellen nicht mehr rechnen. Dass ein Sänger, der an einem Stadt- oder Staatstheater singen wollte, sich widersetzen konnte, wage ich zu bezweifeln. Freilich wäre ihm die Möglichkeit geblieben, auf ein Engagement zu verzichten und sich als freischaffender Künstler durchzuschlagen. – Wir Jüngeren – und dazu zähle ich mich trotz meiner 67 Jahre im gegebenen Zusammenhang auch noch – sollten glücklich und dankbar sein, dass wir nie vor vergleichbare Entscheidungen gestellt wurden, und sehr wohl überlegen, ob wir das aus heutiger Sicht nicht gutzuheißende Verhalten eines damals jungen Menschen anprangern bzw. als einzige Information über seine Persönlichkeit herausstellen sollten. -- Lothar Spurzem 00:29, 7. Jun. 2009 (CEST)Beantworten

Du solltest dich besser anhand von wissenschaftlicher Literatur, die den neuesten Forschungsstand referiert, informieren, bevor du folgenden Satz schreibst: „Dass ein Sänger, der an einem Stadt- oder Staatstheater singen wollte, sich widersetzen konnte, wage ich zu bezweifeln.“ Du findest auch in der WP zahlreiche Sänger, die nicht in der NSDAP waren, wie beispielsweise Gottlob Frick (*1906), Schlusnus und den Heldentenor Max Lorenz. Damit EOD. --Gudrun Meyer 00:58, 7. Jun. 2009 (CEST)Beantworten

Max Lorenz beispielsweise sang in Bayreuth schon vor 1933, und Bayreuth brauchte ihn. Und Hitler brauchte bzw. missbrauchte die Festspiele in Bayreuth für seine Propaganda. Deshalb war Lorenz geduldet – auch ohne Parteimitgliedschaft und trotz seiner jüdischen Frau. – Es war eine Zeit grausamer Zwänge, in Du Dich offenbar nicht hineinversetzen kannst und offensichtlich auch nicht hineinversetzen willst. Denk aber bitte darüber nach, ob es wirklich richtig ist, einen damals jungen Künstler, der aus Existenzangst (?) oder vielleicht auch aus Verblendung (?) der NSDAP beitrat, in einer Enzyklopädie ein für alle Mal als Anhänger des Nazi-Regimes abzustempeln und nichts Weiteres über seine Persönlichkeit zu sagen. -- Lothar Spurzem 01:45, 7. Jun. 2009 (CEST)Beantworten