Diskussion:Linkenau

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Letzter Kommentar: vor 10 Jahren von Norbert Kaiser in Abschnitt westlich oder östlich von Wehlen ?
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westlich oder östlich von Wehlen ?[Quelltext bearbeiten]

Der Eintrag im HOV Linkenau scheint falsch zu sein. Auf allen älteren Karten (Meilenblatt 378 Dresdner Exemlplar von 1781 sowie Ausgaben 1878-1937 des Messtischblattes Nr. 84 "Königstein") ist die Bezeichnung östlich von Wehlen vermerkt, also dort, wo auch Böhm und die aktuelle TK den Eintrag setzen. Vermutlich ist auch auf der Ur-Öder Karte (1586-1634), Teil II, Blatt 179+157, östlich von Wehlen die Bezeichnung Linkenau zu lesen - aber da verlassen mich meine Lesekünste des alten Deutschen. (alle erwähnten Karten online bei der SLUB/Deutschen Fotothek im Kartenforum) Das deckt sich auch mit der auf die Schnelle recherchierten Literatur:

  • WdH Bd. 1 Königstein (Ausgabe 1957), S. 78: "Wehlstädtel besteht heute aus 4 Siedlungsteilen" (...) "elbaufwärts die Oberhäuser bis zur Hofewiese (Linkenau)"
  • Horst Torke: Historische Flurnamen der sächsischen Schweiz. Bd.1 rechtselbisches Gebiet, Pirna 2009, S. 108: "Auf dem Meilenblatt wird die Flur "Wiese nach Lohmen gehörig" bezeichnet, später nannte man sie Hofewiese. Der Name Linkenau blieb auf Äquidistantenkarte (Messtischblatt, s.o.) und Meßtischblatt (s.o.) erhalten."
  • Johannes Stübler: Anthropogeographische Studien in der Sächsischen Schweiz. Leipzig 1903: S. 61: "Ebenso hat Wehlen Ausläufer: die Oberhäuser, die Linkenau nach E (Osten), die Häuser "im Zeichen" nach W (Westen) zu."

Beste Grüße, --Norbert Kaiser (Diskussion) 22:00, 27. Dez. 2013 (CET)Beantworten

PS: Widersprüchlich bleibts bei der Wilke-Aussicht bzw. dem Wilkebach:

  • nach Torke (s.o. S. 171/173) geht "wilka" auf "Welke" und somit auf "Wehlen" (und damit nach WdH Bd. 1, S. 71 auf´s slawische "velj" = groß) zurück, Torke nennt die Formen "biß an die wilcka" (1557), "wilcken graben" (1592), "Die Welcke" (1781),
  • WdH Bd. 1, S. 72 gibt für den Wilkebach aber die Herkunft von "wilk" = Wolf an
Ich hatte gestern irgendwas von Linkenau bei Schandau erzählt, oder? Keine Ahnung, wie man sowas verwechseln kann. Danke jedenfalls für diese schnelle Recherche – und super, dass du gestern dabei warst. :) Habe wegen Linkenau eine Mail an die HOV-Spezis beim ISGV geschickt und um Klärung gebeten (nicht zum ersten Mal – zumindest leuchtet bspw. nicht ein, warum die Klosterhäuser 1840 als Klostergasse erwähnt worden sein sollen, wo doch nur einen Kilometer entfernt die früher als Klostergasse bekannte Klosterstraße liegt). Ich werde deine Erkenntnisse gelegentlich in den Artikel einarbeiten, falls du mir da nicht zuvorkommst.
Zur Etymologie von Wehlen siehe Stadt Wehlen#Ortsnamenformen, wo nichts von „groß“ zu lesen ist. Bei Wilke halte ich die Erklärung als Wolf mittlerweile für wahrscheinlicher, denn es gibt in der näheren Umgebung diverse andere slawischstämmige Orts- und Flurnamen und zudem floss dieses Wort häufig in Orts- und Flurnamen ein, vgl. bspw. Wilkau. Die topografische Nähe und die lautliche Ähnlichkeit von Wehlen und Wilke dürfte eher Zufall sein. In einem von WDDs Büchern habe ich gestern auch gelesen, dass als Wehlen oder so ähnlich das gesamte Waldgebiet im Basteiraum bezeichnet wurde und daher auch der Wehlgrund an der Bastei seinen Namen haben soll, weil er von Rathen aus in Richtung dieses Gebietes ansteigt (hatte mich ja gewundert, wieso der Wehlgrund bei Rathen und nicht bei Stadt Wehlen liegt). Viele Grüße, --Y. Namoto (Diskussion) 10:05, 28. Dez. 2013 (CET)Beantworten
Das mit dem "großen Waldgebiet" findet sich auch bei den "alten" WdH-Experten: "Der Name Wehlen, der hier in der Gegend mehrfach auftritt (Wehlstädtel, Wehlstraße, die Wehle = Basteiwald, Wehlgrund, Wehlstein) ist slawischen Ursprungs: velj = groß. er bezog sich auf das große Waldgebiet, das von hier aus die ganze zerschluchtete Sandsteintafel nach N und NO bedeckte und als Markwald zwischen den Gauen Milska und Nisani lag. Der heutige Lohmener Wald ist nur ein Rest der einstigen Größe. Mit dem Wort "vel" wurde sodann alles bezeichnet, was zum Großwald gehörte, schließlich auch die dörfliche Siedelung am südlichen Waldrande." (WdH Bd. 1 (Ausgabe 1957), S. 71) Da müssten die Theorien des Namensursprunges noch um eine Variante ergänzt werden...das überlasse ich dir :-), ich bin noch damit beschäftigt, die Fotos des Jahres 2013 auf commons einzustellen...Beste Grüße, --Norbert Kaiser (Diskussion) 14:12, 28. Dez. 2013 (CET)Beantworten