Diskussion:Liste geflügelter Worte/T/Archiv/1

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Letzter Kommentar: vor 14 Jahren von 141.91.129.7 in Abschnitt Treppenwitz der Weltgeschichte
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Tücke

was is denn nu tücke?? (nicht signierter Beitrag von 84.61.234.220 (Diskussion) 21:38, 5. Mär. 2008 (CET))

Soll das eine Frage sein? Gut, dann gebe ich hier eine eigentlich unnötige Antwort:
Unter der Tücke, auch der Hinterlist, versteht man eine nicht auf den ersten Blick erkennbare, verborgen feindselige Absicht, die sich erst bei scharfem Durchblick offenbart.(nicht signierter Beitrag von Immanuel Giel (Diskussion | Beiträge) 10:14, 6. Mär. 2008 (CET))

Tod, wo ist dein Stachel?"

Was soll das heißen: die Auferstehung sei "leichter messbar"???!!! - Ich bezweifele, daß "The Economist" eine Artikelüberschrift "Tod, wann ist dein Stachel?" gedruckt hat. Die Zeitschrift hat keine deutsche Ausgabe. Es ist barer Unfug, zu behaupten, daß das Zitat im Zusammenhang mit dem Thema Sterbebegleitung verwendet werden. Eine solche Aussage wäre nur angemessen, wenn es nachweisbar wäre, daß es bei dieser Thematik tatsächlich häufig auftauche. Davon kann wohl überhaupt keine Rede sein, kein Wunder, denn es drängt sich in diesem Zusammenhang nun wirklich nicht auf. Die bloße Tatsache, daß irgend jemand ein Zitat in einem bestimmten Zusammenhang verwendet hat, rechtfertigt in keiner Weise die auf den allgemeinen Sprachgebrauch zielende Behauptung, es werde in diesem Zusammenhang verwendet. Sonst müßte man in einem Lexikon der Invektiven auch schreiben, "Arschloch" werde im Zusammenhang mit dem Bundestagspräsidenten verwendet, nur weil Joschka Fischer in seinen wilden Zeiten das einmal getan hat. Die Anmerkung über Herztod vs. Hirntod steht völlig beziehungslos da und ist außerdem in falschem Deutsch formuliert: es muß das Perfekt verwendet werden ("sind ... übergegangen"). Überhaupt kann man sich nur über das Mitteilungsbedürfnis mancher Leute wundern, das sie selbst in Texten austoben, die doch den Charakter von Lexikonartikeln haben sollen. Das erinnert an den Usus von Nachschlagewerken des 18. Jahrhunderts, in denen die Artikelverfasser oder der Herausgeber in altväterlicher Weise und mit der Inbrunst des Volksaufklärers die sachliche Information gerne mit Stellungnahmen und Apercus aller Art würzte. Eine vorgestrige Übung, die nun bei Wikipedia etc. fröhliche, aber eigentlich betrübliche Urständ feiert. Das kommt eben davon, wenn heute jeder geltungsbedürftige Halbgebildete oder Eiferer seine Ergüsse veröffentlichen kann. Im Grunde stehen dahinter die gleichen Antriebe wie bei den Teilnehmern von Krawallshows im Privatfernsehen, Toiletten- und Telefonzellenschmierern, zwanghaften Twitterern und You-Tube-Exhibitionisten. Als noch Verlage und Druckkosten für die allermeisten eine hohe Hürde aufbauten, wurde die Öffentlichkeit vor diesen verbal inkontinenten Schwadroneuren weitgehend geschützt. Was wenig mit Zensur, viel mit geistiges Hygiene der Gesellschaft zu tun hat. Man nehme einmal eine Ausgabe des "Büchmann" (nicht eine von vor 1900 oder gar aus den 1930ger Jahren) zur Hand, um sich zu orientieren, wie ein vernünftiger Artikel über ein geflügeltes Wort aussieht.-- 141.91.129.7 11:57, 26. Jan. 2010 (CET)

Trägheit des Herzens

Mag sein, daß die Formulierung durch Wassermanns Roman weitere Verbreitung gefunden hat; eher ist es aber so, daß sie schon bei Wassermann überhaupt keine originelle Prägung ist, sondern völlig alltagssprachlich (jedenfalls im gehobenen Sprachgebrauch). Spätestens seit dem 18. Jh. sind Wendungen wie "Trägheit des Gemütes", "Trägheit der Seele", "Trägheit der Sinne" usw. usw. gang und gäbe, z. B. bei Herder; das Herz wird ja ohnehin seit eh und je zumindest metaphorisch als Sitz der Seele verstanden. "Trägheit des Herzens" ist insofern kaum ein Zitat im üblichen Sinne, im Unterschied zu einer Fügung wie "Schlaf der Vernunft" -- 141.91.129.7 12:23, 26. Jan. 2010 (CET)

Tempora mutantur

Wer hat bloß all diese Erläuterungen verzapft? Was sollen die völlig überflüssigen "Interpretationen" von Zitaten, deren Sinn selbst von manchem intelligenten Grundschüler verstanden wird? (z. B. bei "Divide et impera"). Und hier steht auch noch völliger Unsinn: der zweite (meist nicht ausdrücklich mitzitierte) Teil des Ausspruches bedeutet gerade, daß auch wir (als urteilende Subjekte) uns mit den Zeiten ändern. Der Kommentar zeigt also, daß sein Verfasser das Zitat selbst völlig mißversteht; er sollte beschämt sein. Wenn man schon, statt nur die Zitatquelle nachzuweisen bzw. seinen Ursprung zu diskutieren - und darauf kommt es in einem Zitatenlexikon an -, meint, man solle seinen Sinn erhellen oder Anwendungsmöglichkeiten aufzeigen, dann wäre es bei diesem Zitat noch am ehesten angebracht, den für das modernere Denken darin aufspürbaren erkenntnistheoretischen Tiefsinn aufzuzeigen. Wenn der Verfasser in der Lage ist, die von ihm behauptete (falsche) Verwendung des Zitates als eine zu belegen, die nicht nur ihm und vielleicht seinem persönlichen Umkreis eigen ist, dann wäre gerade zu explizieren, daß eine solche Verwendung unsinnig ist. Denn: wenn wir uns zusammen mit den Zeiten ändern, wo ist dann der feste Standpunkt, von dem aus die Zeitverhältnisse zu beurteilen wäre? Die Behauptung des Kommentars setzt ein Zitat voraus, daß lauten müßte: "Die Zeiten ändern sich, aber wir uns nicht mit ihnen"; wir werden unserer Gegenwart also fremd.-- 141.91.129.7 12:43, 26. Jan. 2010 (CET)

The Germans to the Front

Auch bei diesem "Artikel" fragt man sich, was es eigentlich soll, einerseits aus "dem Büchmann" abzukupfern, dabei zu verschlimmbessern, und das dann mit überflüssigem Geschwätz zu garnieren. Die Zitatnachweise im Büchmann sind ja leider nicht so sauber, wie man sie sich wünschen würde (keine philologisch präzisen Belege, also unter Angabe der bibliographischen Daten der Quelle und der Seitenzahl). Solche präzisen Nachweise könnten eine Merite dieser Liste sein; aber das kostet natürlich einige Arbeit. Statt dessen geradezu beliebiges Zeug, das man natürlich mühelos dazukippen kann. Z. B. aber nicht einmal eine Datierung des Boxeraufstandes und das allgemein kolportierte Datum, an dem Seymour den Befehl gegeben haben soll (denn er tat als Oberbefehlshaber nicht einfach einen "Ausspruch"). Die "Boxer" mit "chinesische Kämpfer" zu "erklären", zeigt die gedankliche und sprachliche Hilflosigkeit des Verfassers. Wiederum wenig erhellend und überflüssig die Hinweise darauf, daß das Zitat - wie ja auch bei einer durchschnittlichen Journaille kaum anders zu erwarten ist - natürlich neuerdings im Zusammenhang mit Einsätzen der Bundeswehr im Ausland des öfteren auftaucht. Viel interessanter wäre eine kontrastierende Analyse der Bedeutung, die das Zitat in aus Deutschland und aus Großbritannien oder den USA stammenden historischen Texten hat. Da gibt es nämlich deutliche, allerdings nicht sonderlich überraschende Unterschiede. - Geradezu ärgerlich wiederum das Zitat des völlig belanglosen Textes des Stern-Journalisten, der seinen Text anscheinend ziemlich gedankenlos mit dem Zitat aufmotzt und dessen Geschichtskenntnisse (typisch für viele Journalisten) nur bis 1933 zurückzureichen scheinen. Erstens waren deutsche Soldaten "unter Hitler" im Zweiten Weltkrieg durchaus weiter von Deutschland entfernt als es jetzt in Afghanistan der Fall ist "tätig", und zweitens waren sie es im Ersten Weltkrieg ebenso; das Zitat selbst hätte den Herrn Jaenicke eigentlich daran erinnern sollen, daß es bis zum Versailler Vertrag noch deutsche Kolonien gab, die ziemlich weit weg vom Reich lagen, das sich nach einem "Platz an der Sonne" sehnte. Aber vielleicht war Herr Jaenicke auch nur in topographischen Irrtümern befangen und hat keine Ahnung, wo Afghanistan eigentlich liegt? Jedenfalls: durch das Hinzupappen von mit leichter Hand "ergoogelten" beliebiger und auch noch inhaltlich äußerst fragwürdiger Fundstellen wird ein Artikel nicht solide. Da müßte mehr Kritikvermögen und Bildung her (was beides nicht unwesentlich miteinander zusammenhängt). -- 141.91.129.7 13:34, 26. Jan. 2010 (CET)

There's no business like show business

Auch hier lauter Quark, der nicht in ein Zitatenlexikon gehört. (Abgesehen davon, daß die deutsche Übersetzung tunlichst "Geschäft" verwenden sollte, wo hier "Branche" steht, vielleicht, weil der "Übersetzer" in irgendeinem Internet-Wörterbuch festgestellt hat, daß "business" in bestimmten Kontexten am passendsten mit "Branche" zu übersetzen ist.) Der Verfasser versucht auch hier, mit Scheinwissen zu prunken, dabei hat er nur Google "arbeiten" lassen, und es fehlen ihm völlig die Maßstäbe dafür, was in einem Artikel über eine Redewendung oder ein Zitat hineingehört und was nicht (weil man sonst die Beispiele schier endlos fortsetzen könnte). Es ist doch im gegebenen Kontext völlig irrelevant, ob Marilyn Monroe irgendwo tatsächlich singt oder eine Playback-Stimme ertönt! Was im Himmel hat das mit der Musicalnummer zu tun! Bei "Der Mai ist gekommen" ist doch auch nur der Nachweis des Gedichtes und der bekanntesten, ggf. auch noch weiterer Vertonungen relevant, nicht, wer es wann in welchem Film oder auf der Bühne wirklich oder vorgeblich gesungen hat! Mein Gott noch mal, wenn man sein Gehirn durch Trivial Pursuit verdorben hat und Multiple Choice-Wissen für Bildung hält, soll man doch den Öffentlichkeit nicht mit seinen auch noch mechanisch zusammengeklaubten Trivia behelligen! Im übrigen: Die Charakterisierung der Verwendung des Zitats ist auch zumindest schief. Sie trifft auf den Originalkontext zu, aber nicht auf die Mehrzahl der späteren Verwendungen. Da geht es nicht um die "Besonderheiten des Showgeschäfts", sondern darum, irgendwelche Veranstaltungen als scheinhaft, als reine PR-Bemühungen zu enttarnen, ggf. zu entlarven, daß auch noch finanzielle Interessen im Spiel sind. Also: bezüglich eines ein pompös inszenierten Weltklimagipfels kann kann das Wort fallen, oder es kann auf irgendwelche Betroffenheitsbekenntnisse von irgendwelchen Promis anläßlich irgendwelcher Katastrophen im Leitmedium Fernsehen gemünzt werden. Der Sinn des Zitats ist da, daß man es mit (einträglichem) äußerem Schein, nicht mit Substanz zu tun hat. Schon die Verwendung von "Branche" statt "Geschäft" bei der Übersetzung signalisiert, daß der Verfasser des "Artikels" nicht kapiert, daß es bei der Zitatverwendung um die Demaskierung als "Geschäft" geht. - Und wiederum ist es ziemlich dämlich, auf jeden Fall völlig überflüssig, den wenig gelungenen und nichtssagenden Text des geschätzten Reinhard Mey zu zitieren. Viel interessanter, und tatsächlich in den Artikel hineingehörend, ist die originelle wortspielerische Variation "There's no business like Shoah business", die - Gott sei Dank! - nicht aus alt- oder neubrauner Ecke stammt, sondern von einem angesehenen jüdischen Holocaust-Forscher. Solche gewitzten Abwandlungen eines gängigen Zitats gibt es ja häufiger; hier handelt es sich um eine besonders gelungene und natürlich auch besonders bösartige, die aber nichtsdestoweniger unbedingt in einen Artikel über das Originalzitat hineingehört (oder man legt einen eigenen Artikel an und verweist darauf). Statt dessen Reinhard Mey!!!-- 141.91.129.7 14:17, 26. Jan. 2010 (CET)

Treppenwitz der Weltgeschichte

Ich habe - auch in Wikipedia - selten so viel aneinandergereihten Unsinn und Beschränktheit erlebt wie beim kursorischen Betrachten dieser Liste. Es hat ja gar keinen Zweck, seine Zeit auf Kommentare und Anregungen zur Verbesserung solches Zeugs zu verschwenden. Daher hier ein Letztes: Auch bei diesem Artikel merkt man, wie der Verfasser immer dann, wenn er nicht aus "dem Büchmann" oder ähnlichen Büchern abkupfert, ganz in Halbwahrheiten oder gänzlichen Unsinn abrutscht. Es mag wohl sein, daß er "Treppenwitz..." quasi abwechselnd mit "Ironie des Schicksals" verwendet, und sicher mag es auch andere Leute geben, die beides nicht auseinanderhalten können; nichtsdestoweniger kann man doch nicht einfach eine falsche Zitatverwendung ohne entsprechende Richtigstellung als irgendwie üblich hinstellen und damit gewissermaßen empfehlen. Eine Richtigstellung setzt allerdings voraus, daß man selbst die Zitate richtig versteht und zu erläutern weiß. Wahrscheinlich kann der Verfasser auch gar nicht "Ironie" richtig erklären und hält den Begriff überall dort für angemessen, wenn es um etwas Komisches, Witziges usw. geht, nach dem Muster: "Da hab' ich doch gestern was Ironisches erlebt!" Zwar kann manche "Ironie des Schicksals" als "Treppenwitz der Weltgeschichte" hingehen, aber deswegen ergibt nicht jede "Ironie..." einen "Treppenwitz...". "Ironie" impliziert auch durchaus nicht von vornherein etwas Witziges, es kann sich vielmehr um geradezu tragische Vorgänge handeln. So liegt etwas Ironisches darin, daß im 20. Jh. Deutschland bzw. seine politische Führung zweimal mit großem Blutvergießen eine Vergrößerung seiner Macht und seines Territoriums erreichen wollte, am Ende dann eine territoriale Verkleinerung und ein Absturz geradezu in die wenigstens vorübergehende Bedeutungslosigkeit dabei herauskam. Eine grausame Ironie des Schicksals kann man darin sehen, daß sehr assimilierte, deutschnational denkende Juden besonders häufig zum Opfer des im Namen Deutschlands verübten Massenmordes wurden, weil sie gerade aus ihrer Identifikation mit ihrer deutschen Nationalität heraus es nicht für möglich hielten, daß der deutsche Antisemitismus zu dieser letzten Konsequenz schreiten würde; weniger assimilierte Juden und Zionisten erkannten die Zeichen der Zeit in der Regel eher, mit Glück rechtzeitig. Solche "ironischen" Verhältnisse und Vorgänge (ob schicksalshaft oder nicht, sei völlig dahingestellt), als "Treppenwitze der Weltgeschichte" zu bezeichnen, würde von dem Mangel an Geist und Sprachgefühl zeugen, der sich in den meisten dieser Zitaten-Artikel manifestiert. - Nun reicht's auch wirklich. Am besten löscht man den ganzen Mist, oder es machen sich ein paar Leute daran, die ein Mindestmaß an Qualifikation aufweisen können. -- 141.91.129.7 14:49, 26. Jan. 2010 (CET)