Diskussion:Lokator

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Letzter Kommentar: vor 5 Monaten von Silvicola in Abschnitt Schoobsdorf
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Lokator - Bedeutung in Norddeutschland

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Der Lokator spielte nicht nur in Norddeutschland eine große Rolle, sondern war als Verpachter ein "Instrument", die Ostexpansion voranzutreiben. Der Überwiegend mit der Landnahme der Ostexpansion Beauftragte im Rahmen bäuerlicher Landnahme erhielt er für seine Tätigkeit vom Landadel entsprechende Privilegien, z.b. einen größeren Landanteil als die übrigen Bauern (in der Regel 2 bis 4 Hufen) sowie das Erbschulzenamt (niedere Gerichtsbarkeit). Meist waren noch andere Vorrechte damit verbunden. Nach dem Historiker R. Kötzschke wurden die Lokatoren auch als Siedlungsmeister bezeichnet. Das sagt schon mehr über die eigentlichen Aufgaben dieser Funktion aus. Im weiteren Sinne waren sie nichts anderes als die Handlanger einer verkappten Eroberungspolitik mit friedlichen Mitteln. Sofern das dann so nicht klappte, bereiteten sie dann den bewaffneten Eingriff der nun neuen Herren vor. Daraus ergibt sich auch die "Wanderschaft" der Lokatoren, die man auf Grund ihrer Erfahrungen gern in einem Neuland aktiv werden lassen wollte. (Dazu auch die Schriften des bedeutenden Historikers Rudolf Kötzschke / 1867-1949 /, die allerdings nicht ganz frei von nationalistischen Zügen sind: Grundzüge der deutschen Wirtschaftsgeschichte 1906 in "Ländliche Siedlung und Agrarwesen in Sachsen" aus dem Nachlass hrg. von H.Helbig 1953). Die Siedlungspolitik Israels gegenüber den arabischen Staaten beruht auf dieser Methode und preist sich als Vergleichsmodell regelrecht an. Dazu wäre aber ein gesonderter Artikel notwendig. Ebenso fehlt der Historiker Kötzschke in der Wikipedia, auch zu ihm könnte ein Artikel gestellt werden, sofern ich Zeit und genügend Material zusammengetragen habe, würde ich das übernehmen.--Siggisieg 04:23, 21. Okt. 2009 (CEST)Beantworten

Hallo Siggisieg, willkommen bei Wikipedia und seinen alltäglichen Nervereien. Wer sich das freiwillig antut, verdient auf jeden Fall Dank. Also: Danke! – Nun zur Sache:
Dass Du den Begriff der Ostexpansion anstatt den der Deutschen Ostsiedlung gebrauchst, ist offenbar auf die Lektüre von Kötzschke zurückzufahren, zu dem Du ja Fragezeichen anmerkst. Kötzschke starb 1949; seitdem ist eine Menge Zeit vergangen, und die Geschichtsforschung hat in Überwindung der nationalistischen Töne neue methodische Wege beschritten, die im Artikel Germania Slavica nachzulesen sind (jüngst umfassend überarbeitet von mir).
Im (vorhandenen) Artikel über Kötzschke fehlen allerdings bisher kritische Anmerkungen; vgl. z. B. den über seinen Schüler Walter Schlesinger. Ein gutes Beispiel für die Auseinandersetzung mit „Fragezeichen“ ist auch der Artikel über Joachim Herrmann, dessen Handbuch der Slawen (Die Slawen in Deutschland. Geschichte und Kultur der slawischen Stämme westlich von Oder und Neiße vom 6. bis 12. Jahrhundert. Akademie-Verlag, Berlin 1985) nach wie vor als Standardwerk gilt, sofern man natürlich auch neuere Forschungsergebnisse berücksichtigt.
Kannst Du mir ein Beispiel für Deinen Satz geben: „Sofern das dann so nicht klappte, bereiteten sie dann den bewaffneten Eingriff der nun neuen Herren vor“? Aber bitte kein Kötzschke-Zitat, sondern einen konkreten Einzelfall. Worin soll denn die Vorbereitung eines bewaffneten Angriffs durch einen Lokator bestanden haben?
(Nebenbemerkung: Kann man jeden, der einen Auftrag innerhalb eines Systemzusammenhangs erfüllt, als „Handlanger“ bezeichnen? Ist z. B. ein Lehrer eine Art „Handlanger der Schulbürokratie“?)
Ich verstehe Deinen Satz nicht so richtig: „Der Lokator spielte nicht nur in Norddeutschland eine große Rolle.“ Wo denn sonst noch, wenn man als Norddeutschland die gesamte norddeutsche Tiefebene betrachtet, also auch Nordostdeutschland?
Mit freundlichen Grüßen --Ulrich Waack 13:07, 25. Okt. 2009 (CET)Beantworten

Gründliche Überarbeitung

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Hallo Mauerquadrant, ganz goßes Kompliment für Deine gründliche Überarbeitung! Ich freue mich riesig, weil auch mir sehr an der Qualität des Artikels gelegen ist. Ich habe einige Typos korrigiert und manchmal mir erlaubt, einen sprachlichen Verbesserungsvorschlag zu machen, z. B. bei der "Rekrutierung", die eindeutig militärische Wurzeln hat und gerade beim Thema "Ostkolonisation" (= hochmittelalterlicher Landesausbau in der Germania Slavica) heikle Bezüge herstellt. Danke und frdl. Gruß --Ulrich Waack (Diskussion) 10:16, 2. Okt. 2012 (CEST)Beantworten

Schoobsdorf

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„Oft zeigte der Siedlungsname auch an, woher die Siedler und der Lokator kamen (Frankenfelde, Flemmingen, Sachsenfeld, Schoobsdorf u. a.).“ – auf welche landmannschaftliche Herkunft weist denn bitte „Schoobs-“ hin?

Die Suche hier und bei Google nach Schoobsdorf findet übrigens nur jeweils genau diesen Artikel hier bzw. noch seinen mutmaßlichen Abklatsch bei dewiki.de.

Schreibfehler (etwa ausgehend von Schwobsdorf, Schwabsdorf o.ä.)? --Silvicola Disk 09:08, 16. Jul. 2024 (CEST)Beantworten