Diskussion:Marie Schlei

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Letzter Kommentar: vor 10 Monaten von 2A02:908:F17:35C0:6CFB:F2A5:9DC1:C53A in Abschnitt Dieser Artikel grenzt an Rufmord
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Es gibt auch verschiedene Marie-Schlei-Straßen, z.B. http://www.strassenfotos.de/index.php4?view=1333 oder www.leverkusen.com/strasse/index.php4?view=Schlei. Einen eigenen Unterpunkt [Ehrungen] eröffnen oder bei Links einfügen?

Dieser Artikel grenzt an Rufmord[Quelltext bearbeiten]

Auf den Artikel bin ich gestoßen, da ich mich ein bisschen mit der Politik von Helmut Schmidt beschäftigt habe - ich kann mich an die Zeit noch erinnern, ich habe mir dann angeschaut, wer die Kabinettsmitglieder waren, deren Namen ich als Kind ab und zu in Nachrichtensendungen gehört habe.

Marie Schlei war eine Person, die zeitweilig als Politikerin einen gewissen Bekanntheitsgrad erlangt hat, dann in Vergessenheit geriet und relativ früh verstorben ist. Grundsätzlich ist ein kurzer Artikel angemessen. Ich finde hier eine Übersicht über ihren Werdegang und ihre Ämter - und dann den Hinweis, dass sie mit rassistischen Äußerungen (im Plural) auffiel, dazu ein tatsächlich haarsträubendes Zitat, das allerdings aus dem Kontext gerissen ist. Rassismus ist kein Kavaliersdelikt. Der Vorwurf des Rassismus ist hochgradig ehrenrührig - und sollte gerade deshalb nicht unbedacht geäußert werden.

Den verlinkten SPIEGEL-Artikel von 1977 habe ich mit Verwunderung gelesen. Das ist eine der wenigen leicht zugänglichen Quellen über diese Politikerin - ein für dieses Magazin sicher typischer, nicht unbedingt auf Sachlichkeit angelegter Text. Dort ist von "spaßigen" Sprüchen die Rede: Offensichtlich war Marie Schlei eine leutselige Person, eine "Plaudertasche", die gerne für gute Laune sorgte, aber auf diplomatischem Parkett fehl am Platze war. Die zitierte Äußerung über "Neger" und Juden fiel auf einer Flugreise nach Afrika. Das sollte in dem Kontext ein "Witz" sein. Lustig ist der Satz natürlich nicht, sondern dumm und peinlich - und sicher einfach ein Ausdruck einer in dieser Generation verbreiteten Denkweise. Ein dummer und verunglückter Witz ist aber noch kein Ausweis einer bösartigen und gefährlichen rassistischen Gesinnung. Nach ihrem Tod 1983 brachte wiederum der SPIEGEL (22/1983) einen kurzen Nachruf, der ein ausgewogeneres Bild zeichnet: Marie Schlei war eine stark sozial engagierte Frau, eine Aufsteigerin aus bescheidenen Verhältnissen, die allerdings ihrem Ministeramt nicht gewachsen war und bei der Kabinettsumbildung ohne Widerstreben das Feld geräumt hat.

Wenn diese dumme Äußerung das Einzige ist, was vom Wirken der Marie Schlei in Erinnerung bleibt, dann ist das allerdings sicher keine angemessene Darstellung ihrer Lebensleistung. Wenn das nun quasi als Quintessenz ihrer Tätigkeit dargestellt wird, dann grenzt das an Rufmord. -- 2003:CC:83CF:8A01:917B:FE42:7057:5D40 10:31, 16. Jan. 2018 (CET)Beantworten

Stimme meinem Vorredner zu!--46.114.146.32 16:18, 5. Dez. 2020 (CET)Beantworten

Eine berechtigte Kritik. Nachstehend einige Linkempfehlungen zur Verbesserung des Artikels:

Über Maire Schlei kann man sicher noch weitaus mehr und vieles Interessantes schreiben. Aber dennoch ist diese Äußerung mit Verlaub widerlicher Rassismus mit einer antisemitischen Komponente, solche sogenannten "Witze" kommen heute nur noch vom rechtsextremen Flügel der AfD. Dass diese Denkweise in ihrer Generation verbreitet war, macht es übrigens nicht besser. Ich hoffe doch sehr, dass ein (begrüßenswerter) Ausbau des Artikels hier nicht zum Weißwaschen führt. --Holder (Diskussion) 08:17, 6. Dez. 2020 (CET)Beantworten
Das sehe ich auch so. Die Einordnung der Bemerkungen in ihren Zeitraum sollte jede Leserin selbst machen können. Wir halten das als zeitgeschichtliches Verhalten in dieser Zeit so fest und da sollte es auch kein Whitewashing geben. Ich habe den Artikel auf jeden Fall auf meiner Beo und werde auch versuchen, daran zu arbeiten, wenn ich wieder mehr Zeit habe. --Jens Best 💬 11:59, 6. Dez. 2020 (CET)Beantworten
Wenn eine künftige und faire biografische Einordnung "whitewashing" sein soll, dann ist das Projekt enzyklopädischer Arbeit aber so komplett verloren, dass man es auch gleich bleiben lassen kann. Die hier als rassistisch und antisemitisch inkriminierte Aussage ("Die Neger sind wie die Juden, die riechen, ob man sie mag.") lässt sich nach damaligem Verständnishorizont und der journalistischen Situationsbeschreibung auch als antirassistisch und anti-antisemitisch auslegen, ins heutige, akademisch halbgebildete Deutsch übersetzt: "Die gerade erst aus dem Kolonial-Terror entlassenen People of Color sind wie unsere jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürger, die den Holocaust überlebt haben: Sie sind besonders aufmerksam, wenn man ihnen Sympathie nur vorspiegelt (und dass ich als Sozialdemokratin grundsätzlich auf ihrer Seite bin, können sie nicht immer gleich wissen [Sie, als Journalist hier im Flugzeug, wissen das aber schon])." - Wer Schleis Aussage bedenkenlos als rassistisch und antisemitisch einordnet und seine Interpretation mit Angebervokabeln wie "whitewashing" gegen Kritik oder Auslegungsalternativen immunisieren will, ist möglicherweise stark durch das N-Wort getriggert, hat den Bezug zu einer älteren Semantik der Gefühle (jemand riechen/nicht riechen können) verloren oder nie gehabt (so dass er PoC und Juden als animalische, durch Geruchssinn gesteuerte Wesen herabgewürdigt sieht) und weist PoC und Juden gleich auch noch zwingend eine unvermeidliche Opferrolle zu, als sei es normal sie nicht zu mögen. - Die jedenfalls möglichen Anachronismen des Rassismus-Vorwurfs und seine Projektions-Anteile zulasten von Schlei sind intellektuell ziemlich unterbelichtet und, ja, das ist dann Rufmord. --2A02:908:F17:35C0:6CFB:F2A5:9DC1:C53A 16:49, 27. Jun. 2023 (CEST)Beantworten