Diskussion:Minderwertigkeit
Letzter Kommentar: vor 1 Jahr von 2A02:3030:81E:A6AD:20F1:80E7:9083:CA7F in Abschnitt Weitere Bedeutung
Weitere Bedeutung[Quelltext bearbeiten]
In der juristischen und kriminologischen Literatur des frühen 20. Jh. häufig als forensisch-psychiatrischer Ausdruck für geistige Unzurechnungsfähigkeit vorkommend als Freisprechungsgrund nach § 51 StGB alter Fassung (im Volksmund: „Jagdschein“). – NB.: Damals noch ganz ohne die später im NS vorherrschende Bedeutung als „Ausmerzungs“-Kategorie, was einem heutigen Leser allerdings immer einen Schauer über den Rücken jagt … --2A02:3030:814:1F05:E06D:C726:FE35:C2D5 04:13, 5. Feb. 2023 (CET)
- Demnach wäre es ein Synonym zu Schuldunfähigkeit? Das ließe sich technisch problemlos zur Begriffsklärung umbauen, aber dann wären ein paar Belegstellen nett, dass die Bezeichnung wirklich in dem Sinne verwendet wurde. --Kreuzschnabel 22:43, 25. Feb. 2023 (CET)
- Präziser meinten die damit den sog. „angeborenen Schwachsinn“ (Schuldunfähigkeit also die juristische Folge). – In diesem Sinne vorkommend u.a. bei Cesare Lombroso, Julius Ludwig August Koch, Magnus Hirschfeld, Wilhelm Kahl, Gustav Aschaffenburg, um nur einige zu nennen; dabei ansonsten durchaus unterschiedliche Standpunkte dieser Autoren. Aber mit dem prägnantesten Einzelbeleg, den man hernehmen könnte, bin ich momentan überfragt. Am ehesten wird es wohl J. A. L. Koch (Die psychopathischen Minderwertigkeiten. 1891–1893) gewesen sein, auf den die weite Verbreitung des Begriffs anscheinend zurückgeht(?). – Als Beispiel, wie sehr der Begriff damals auch allgemein verbreitet war: Eintrag Psychopathische Minderwertigkeiten in „Meyers Großes Konversations-Lexikon“ (1908), der derart ausufert, dass sich am Ende fast jede individuelle Störung und v.a. jegliche gesellschaftliche Randständigkeit irgendwie so etikettieren ließe! – Brauchbar evtl. dies: Hans-Ludwig Kröber: Konzepte und Implikationen der verminderten Schuldfähigkeit in „Forensische Psychiatrie, Psychologie, Kriminologie“ 14(4): S. 381-392. DOI:10.1007/s11757-020-00626-9 --2A02:3030:810:EECC:584D:7CC7:5791:1ED2 23:35, 25. Feb. 2023 (CET) (einige Fundsachen ergänzt --2A02:3030:810:EECC:584D:7CC7:5791:1ED2 06:01, 26. Feb. 2023 (CET)
- Vgl. derzeitige Diskussion unter Portal Diskussion:Recht#Minderwertigkeit (als_Begriff). --Pistazienfresser (Diskussion) 14:31, 28. Feb. 2023 (CET)
- Habe den Link zur Diskussion beim Portal Recht geändert, sie ist inzwischen archiviert. --2A02:3030:81E:A6AD:20F1:80E7:9083:CA7F 20:16, 22. Apr. 2023 (CEST)
- Vgl. derzeitige Diskussion unter Portal Diskussion:Recht#Minderwertigkeit (als_Begriff). --Pistazienfresser (Diskussion) 14:31, 28. Feb. 2023 (CET)
- Präziser meinten die damit den sog. „angeborenen Schwachsinn“ (Schuldunfähigkeit also die juristische Folge). – In diesem Sinne vorkommend u.a. bei Cesare Lombroso, Julius Ludwig August Koch, Magnus Hirschfeld, Wilhelm Kahl, Gustav Aschaffenburg, um nur einige zu nennen; dabei ansonsten durchaus unterschiedliche Standpunkte dieser Autoren. Aber mit dem prägnantesten Einzelbeleg, den man hernehmen könnte, bin ich momentan überfragt. Am ehesten wird es wohl J. A. L. Koch (Die psychopathischen Minderwertigkeiten. 1891–1893) gewesen sein, auf den die weite Verbreitung des Begriffs anscheinend zurückgeht(?). – Als Beispiel, wie sehr der Begriff damals auch allgemein verbreitet war: Eintrag Psychopathische Minderwertigkeiten in „Meyers Großes Konversations-Lexikon“ (1908), der derart ausufert, dass sich am Ende fast jede individuelle Störung und v.a. jegliche gesellschaftliche Randständigkeit irgendwie so etikettieren ließe! – Brauchbar evtl. dies: Hans-Ludwig Kröber: Konzepte und Implikationen der verminderten Schuldfähigkeit in „Forensische Psychiatrie, Psychologie, Kriminologie“ 14(4): S. 381-392. DOI:10.1007/s11757-020-00626-9 --2A02:3030:810:EECC:584D:7CC7:5791:1ED2 23:35, 25. Feb. 2023 (CET) (einige Fundsachen ergänzt --2A02:3030:810:EECC:584D:7CC7:5791:1ED2 06:01, 26. Feb. 2023 (CET)