Diskussion:Südtiroler Familiennamen

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Letzter Kommentar: vor 8 Jahren von Haow in Abschnitt Tomasi
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deutsche Wurzel[Quelltext bearbeiten]

Der häufigste Nachname Mair geht auf eine lateinische Wurzel zurück, nämlich "maior domus" - was soviel wie Hofverwalter im Frühmittelalter bedeutet hat. Also jemand der den Hof des Grafen oder Fürsten oder auch eines Klosters in deren Auftrag bewirtschaftet. Der name Mair ist über das Alpenromanisch, wovon das Ladinisch einer der letzten Reste ist, in die germanischen Sprachen gewandert. Ich würde also mit dem Attribut "deutsch" nicht so leichtfertig umgehen. "Pichl" und "Kofl" sind bairische Dialektwörter und Hofer ist ebenfalls ein typisch österreichisch/bairischer Namen (kommt von Alt-Bairisch "hoba" für Huf oder Hof, das Wort wird zB auch in der Ostarrichi-Urkunde vom Jahr 996 als eines von 4 nicht lateinischen Wörtern erwähnt). "Gamper" wiederum kommt von lateinisch "campus" (Feld) und ist ebenfalls übers Alpenromanisch in die bairischen Dialekte gewandert. So gibt es zB sogar so weit nördlich wie Oberösterreich, einen Ort der Gampern heisst mit der typisch Alpenromanischen Lautveränderung von C zu G. Alle bairischen Dialekte, nicht nur in Südtirol, haben nämlich ein romanisches Sprach-Substrat. Die subtile POV, die angeblich in einer älteren (und nicht schlechteren) Version des Artikels drin war, sehe ich jetzt noch genau so vorhanden. Aber bitte. Pfiat enk! --El bes 22:46, 3. Nov. 2007 (CET)Beantworten

Also Mair kommt vom Beruf Meier, ähnlich wie die Namen Meier, Meyer, Mayer, Mayr, Maier. Dass der Ursprung des Wortes auf das lateinische "maior" zurückgeht, ist unbestritten. Aber den Beruf/Namen gibt es doch im ganzen deutschsprachigen Raum. Eine Theorie, der Name komme aus dem Alpenromanischen/Ladinischen, ist doch mehr als lachhaft. Und ja, Pichl, Kofl und Hofer sind bairische Dialektwörter. Aber bairisch ist doch ein Dialekt der "deutschsprachigen" Sprache, oder? Dieser Geschichtsrevisionismus nervt, er nervt einfach. --Helenopel 16:45, 10. Feb. 2010 (CET)Beantworten

Du solltest hier ein bisschen sensibler sein. Die ganze Thematik hat in Südtirol eine aufgeladene Geschichte. Wenn es schon in der Wikipedia überhaupt so einen Artikel geben muss, was das eigentlich problematische ist, so sollte man doppelt vorsichtig sein. Romanische Namen können entweder direkt aus dem Latein stammen, oder aus dem Alpenromanischen/Ladinischen oder aus dem Italienischen. Germanische Namen können Bairisch oder Alemannisch sein, oder germanisierte ladinische Namen. Wer nur zwischen Deutsch und Welsch unterscheidet, ist schon Mitten in der nationalistischen Begriffsverengung drin. --El bes 17:25, 10. Feb. 2010 (CET)Beantworten

Wenn eine Südtiroler, der Mair heißt, einen ladinischstämmigen Nachnamen hat, hat dann der Herr Meyer aus Mecklenburg auch einen ladinischen Nachnamen? Ich denke eher nicht. Der Name kommt direkt aus dem lateinischen in die deutschen Dialekte. Pichl, Kofl und Hofer als "bairisch" zu bezeichnen, ist absolut richtig und auch genauer als "deutsch", da bairisch bekanntlich ein deutscher Dialekt ist. Damit habe ich überhaupt kein Problem. --Helenopel 17:36, 10. Feb. 2010 (CET)Beantworten

Die verschiedenen Mair/Meyer-Schreibweisen sagen tatsächlich was drüber aus, über welche Mittlersprache oder Regionalvarität die heutige Version zu Stande gekommen ist. Und überhaupt: was genau im Artikel möchtest du denn eigentlich ändern? --El bes 17:40, 10. Feb. 2010 (CET)Beantworten

El bes’ Einwand zur 9-zu-1-Einteilung ist freilich gerechtfertigt. Der Unterschied zwischen Gamper und Meier liegt aus meiner Sicht darin, dass der erstgenannte Name unmittelbarer aus dem Romanischen hervorging, während Maier als „Berufsname“ im Deutschen schon jahrhundertelang in Gebrauch war. Diese Sicht ist durch die Tatsache geprägt, dass mir frühe Nennungen für Gamper nicht bekannt sind. Andererseits soll das Wort „Kampf“ (ahd. champf) möglicherweise auf lat. campus zurückgehen und wäre somit schon früh im Deutschen vorhanden gewesen - was noch kein Gegenargument ist. „Gamp“ ist übrigens nach dem Namenforscher K. Finsterwalder ein ebener Waldboden. --Haow (Diskussion) 21:23, 26. Okt. 2015 (CET)Beantworten

Tomasi[Quelltext bearbeiten]

Der Name Tomasi ist vor allem in Norditalien verbreitet, weit häufiger als Thomaser in Südtirol. Zu behaupten, er sei ein der italienischen Sprache angepasster deutscher Name, ist hier unpassend (der biblische Vorname Tomaso ist in Italien geläufig). Es ist gut möglich, dass in manchen Fällen während des Faschismus in Südtirol Thomaser in Tomasi umbenannt wurden (die meisten dürften dann heute wieder so wie ursprünglich heißen). Aber das ist eine andere Sache. --Haow (Diskussion) 21:23, 26. Okt. 2015 (CET)Beantworten