Diskussion:Schlacht bei Wjasma
Die beiden letzten Absätze sollten überarbeitet werden. Kutusows Bedeutung wird in der russischen Geschichtsliteratur übertrieben. Der Holländer Jacques Presser schrieb: „… der General „Trödelhans“, der überall zu spät kommt, unter anderem wegen seiner Vorliebe für seinen Diwan, worauf er die Tage, und wegen seines Bettes, worin er die Nächte verbringt; das letztere, trotz Abnahme seiner Kräfte und seiner zunehmenden Verfettung, am liebsten in Gesellschaft des einen oder anderen jungen Mädchens. Diese Angewohnheit ist es, die ihn während des erfolgreichen Frühjahrsfeldzuges von 1813 in die Arme einer siebzehnjährigen Polin und von da aus gleich in den Tod führt“ („Napoleon Das Leben und die Legende“, Seite 437). Zur Schlacht von Wjasma schrieb Woldemar von Löwenstern (Offizier im Stab von Kutusow): "Nur leider wurde Miloradowitsch bei seinen Angriffen ... von Kutusow nicht unterstützt, obgleich dieser ganz nahe war, obgleich man man den rollenden Geschützdonner deutlich hörte und Offiziere und Soldaten vor Ungeduld brannten, am Kampf teilzunehmen." Kutusow ist einer Schlacht ausgewichen, dass er es nicht rechtzeitig geschafft hat, ist definitiv falsch. Wieso hat die Schlacht von Wjasma den Rückzug beschleunigt? Die Franzosen waren bereits auf dem Rückzug und schneller wurde der durch die Niederlage auch nicht. Durch den Einmarsch des IX. Korps von Victor kam es später sogar wieder zu einer Verzögerung, weil frische Truppen zugeführt wurden, Napoléon konnte sich fast eine Woche in Smolensk ausruhen. Wie kann man eine brennende Stadt stürmen und welcher Franzose würde sich in die Flammen setzen, um sie zu verteidigen? Außerdem hatten die sich ja, wie zu lesen ist, auf die Anhöhen in der Nähe der Stadt zurückgezogen. Da müsst ihr noch ein bisschen dran arbeiten. Die englische und die französische Wikipedia schreiben zur Stärke der französischen Truppen auch 37.000, erwähnen aber, dass davon nur 24.000 an der Schlacht beteiligt waren. Allerdings haben die Franzosen teilweise von den Engländern abgeschrieben, was im Artikel auch erwähnt wird. Aber in einem haben sie recht, die Schlacht war bereits am 3. November und nicht am 4., wie es hier stand.
Steger gibt die Stärke der französischen Truppen mit 37.500 Mann an (I. Korps 13.000 Mann, II. Korps 6.000 Mann, IV. Korps 12.000 Mann, V. Korps 3.500 Mann, Kavallerie 3.000 Mann). Berücksichtigt man, dass das V. Korps unter Poniatowski zu Beginn des Krieges mehr als 30.000 Mann hatte und somit, bereits vor Wjasma, fast 90% Verluste hatte, waren das ganz sicher nicht mehr die "besten französischen Verbände". Entsprechend gilt das auch für die anderen Korps. Die Stärke der russischen Truppen betrug nach Steger 33.000 Mann (19.000 Mann Infanterie, 6.000 Mann Kavallerie und 8.000 Kosaken). Irgend jemand hat bei eurer Zahl die Kosaken unterschlagen. Das kommt häufiger vor, weil sie nicht zur regulären Armee gehörten. Die Stärke der Kavallerie war also nicht fast doppelt so hoch, sondern mehr als viermal. Zudem verfügten die russischen Truppen über wesentlich mehr Artillerie. Steger schrieb, dass Ney die Nachhut übernahm und sich solange hinter dem Fluss behauptete, bis die letzten Soldaten durch Wjasma gegangen waren, dann ließ er die Reste der Stadt in Brand setzen. Die französischen Verluste gibt er mit 4.000 Toten und Verwundeten an. Zu den russischen Verlusten schreibt er nur, dass die kaum geringer gewesen sein können, was in meinen Augen logisch ist. Auf französischer Seite kamen noch mehrere tausend Gefangene hinzu, wobei es sich überwiegend um Nachzügler handelte. Kutusow selbst berichtete von 6.000 toten und verwundeten französischen Soldaten sowie 2.500 Gefangenen, laut Venturini. Die Angabe zu den Toten und Verwundeten ist ganz sicher zu hoch, beide Seiten haben damals Fakten und Zahlen manipuliert. Das 28. Bulletin der französischen Armee berichtete sogar von einem Sieg bei Wjasma. Kutusow konnte überhaupt nicht beurteilen, wie viele französische Soldaten verwundet worden waren. Sicher sind viele davon noch gehfähig gewesen und andere wurden von ihren Kameraden mitgenommen. Die Zahl der Gefangenen konnte er dagegen sehr gut beurteilen, schließlich wurden die gezählt und registriert. 4.000 Tote und Verwundete bei Steger sowie 2.500 Gefangene bei Kutusow ergibt Verluste von 6.500 Mann. Fairerweise muss es also heißen: 6.500 - 8.000 Mann. Die Angabe zu den russischen Verlusten ist mit Sicherheit falsch, muss mal meine Bibliothek durchforsten. Vorschlag: oben in die Box "unbekannt" und unten im Text: "von russischer Seite wurden die Verluste mit nur 1.800 Mann angegeben". Vielleicht sollte man auch erwähnen, dass der französische General Pelletier gefangen genommen wurde. Auch der russische General Swiezin geriet in Gefangenschaft, angeblich als einziger russischer Soldat, was mir auch wieder spanisch vorkommt. Sein Pferd soll durchgegangen sein und ist zu den Franzosen übergelaufen. Diese Angaben stammen vom englischen General Wilson. Der bestätigt auch die Zahlen von Kutusow, was kein Wunder ist, da er im Hauptquartier von Kutusow war und die Zahlen von ihm hatte, die russischen Verluste gibt er dagegen mit mehr als 2.000 Mann an.
Aber egal, ich finde es jedenfalls toll, dass sich endlich jemand mit diesen Schlachten befasst. Ich hoffe, ihr kümmert euch auch um Polozk, Malojaroslawez, usw. Was die erste Schlacht von Polozk betrifft, im Artikel Justus Siebein, findet ihr was über die Bayern, die dort gekämpft haben, das ist gut recherchiert. Ich finde, in der deutschsprachigen Wikipedia sollte man erwähnen, dass es halt nicht alles Franzosen waren.--Kdfr 13:25, 24. Okt. 2009 (CEST)
Leider gibt meine Bibliothek zu den russischen Verlusten nicht mehr her als die Zahlen von Wilson. Die französischen Verluste von 4.000 Toten und Verwundeten werden von Ségur und de Chambray bestätigt. Liebenstein schrieb, dass die Polen (Poniatowski) nicht an den Kämpfen beteiligt waren, sie waren schon abmarschiert. Nach Bernardi lagerte die Armee Kutusows am Morgen etwa 7 russische Meilen vom Schlachtfeld, das sind etwas mehr als 21 Kilometer (1 russische Meile = 7 Werst). Die Infanterie hätte also spätestens gegen Mittag auf dem Schlachtfeld erscheinen können, die Kavallerie bereits früher. Interessant ist der Bericht von Wilson, der an der Schlacht teilgenommen hat. Am Morgen hatte Miloradowitsch, einschließlich der Kosaken etwa 25.000 Mann. Bis 10 Uhr stieß Eugen von Württemberg mit seiner Division dazu. Wilson ritt zu Kutusow und forderte ihn auf, seine Truppen oder wenigstens eine Division in Marsch zu setzen. Kutusows Generale drängten ihn und forderten das Gleiche. Kutusows Antwort: Die Zeit ist noch nicht gekommen. Wilson war wütend und drohte damit, einen Kurier nach St. Petersburg zu schicken, der dem Zaren darüber berichten sollte. Gegen 14:00 Uhr entschloss sich Kutusow etwas zu tun. Er schickte General Uwarow mit 3.000 Mann Kavallerie nach Wjasma. Bernardi zitiert den späteren Bericht Kutusows an den Zaren, in dem Kutusow behauptete, er wäre acht Stunden aufgehalten worden, weil die Situation unklar gewesen wäre. --Kdfr 16:20, 25. Okt. 2009 (CET)
- Sehr interessant, Deine Ausführungen. Warum baust Du die vorgeschlagenen Verbesserungen nicht selbst ein? Sei mutig! Zu der Entfernung oben, da passt was nicht, hast Du Dich bei einer der Zahlen verschrieben? Nach dem Artikel Werst hat eine russische Meile etwa 7,4 km, 7 Meilen wären demnach etwas mehr als 50 km. Meintest Du drei Meilen? -- Perrak (Disk) 22:37, 23. Dez. 2009 (CET)
Dank Perrak, ich lese das noch mal nach. Wollte erst einmal den Autoren die Möglichkeit lassen, den Artikel zu überarbeiten. Wenn sie es nicht wollen, werde ich das wohl tun. Ich trau mich schon, habe aber auch noch ein paar andere Baustellen an denen ich schreibe: Russlandfeldzug 1812 oder z. B. Schlacht von Borodino. Im Moment bin ich hauptsächlich mit Recherchen beschäftigt, ein ganzer Berg von Büchern will gelesen werden. Der Russlandfeldzug ist ein so komplexes Thema, dass ich mir eigentlich wünschen würde, dass da mehr mitarbeiten würden. War deshalb froh, dass es jetzt überhaupt einen Artikel Schlacht von Wjasma gibt. Wie ich oben geschrieben habe, ich würde mich freuen, wenn die weiter machen würden. Deshalb habe ich mich erst einmal zurück gehalten. --Kdfr 15:43, 26. Dez. 2009 (CET)
Mein Fehler. Eine Quelle schreibt von etwa 21 Werst, General Wilson von sieben bis acht Meilen. Der meint aber englische Meilen. Sieben englische Meilen wären 11,3 Kilometer oder acht Meilen 12,9. Da Kutusows Armee nach Bernardi etwa 60.000 Soldaten hatte, wäre diese Abweichung normal. Schließlich hockten die nicht alle auf einem Haufen, da gab es Vorhut, Hauptarmee und Nachhut.--Kdfr 12:45, 27. Dez. 2009 (CET)
La Fère-Champenoise
[Quelltext bearbeiten]Ich hab kein Verständnis für deine Änderungen. Kannst du nicht Russland einfach mit einem Wikilink auf Russisches Kaiserreich verlinken? Soll ich dir zeigen wie das geht?--Kdfr 18:40, 13. Feb. 2011 (CET)
Merkwürdiger Artikel
[Quelltext bearbeiten]Zwischen Smolensk und Moskau hatte die Armee Napoleons "große Magazine" angelegt? Im Vermerk dazu heißt es dagegen, dass es zwischen Smolensk und Moskau nur kleine Magazine gab. Tatsächlich hatte sie überhaupt keine Magazine zwischen Smolensk und Moskau. Auch sonst gibt es im Artikel einige Ungereimtheiten. --Caedmon12 (Diskussion) 16:32, 13. Mär. 2012 (CET)
- @Caedmon12
- Im Artikel steht und das, wie ich denke, ziemlich eindeutig: "... nach Smolensk, wo es große Magazine gab". Demnach gab es also große Magazine IN Smolensk und auf dem Weg ZWISCHEN Smolensk und Moskau gab es, so in den Anmerkungen, außerdem noch "kleine" Magazine. Es wird sogar angegeben, an welchen Orten sich diese befanden. Napoleon ließ nach der Schlacht von Borodino bekanntlich das 8. Armeekorps zurück, um Magazine zwischen Moskau und Moskau anzulegen und zu decken. Wenn es also, wie Du sagst, überhaupt gar keine Magazine zwischen Smolensk und Moskau gab, dann legten die Männer des 8. Korps also gar keine Magazine an und beschützten anschließend nur Luftlöcher, leere Scheunen oder was auch immer, ich weiß es nicht, auch wenn sie sich (so in etlichen Tagebüchern und Briefen) einbildeten, Magazine zu bewachen. So kommt also nach zweihundert Jahren doch noch die Wahrheit ans Licht. Da allerdings nicht nur arme Westfalen von diesen Magazinen berichten, sondern auch noch Autoren anderer Länder dreist behaupten, es hätte solche Magazine gegeben, so bin ich jetzt voller Zweifel. Es mag durchaus sein, daß es in Artikel "sonst noch einige Ungereimtheiten gibt". Das ist nicht auszuschließen. Es wäre aber, wie ich finde, für den Artikel hilfreicher, wenn Du diese "Ungereimtheiten" aufdecken oder wenigstens nennen würdest, anstatt sie für nur Dich zu behalten. --HeidoHeim (Diskussion) 03:15, 31. Mär. 2012 (CEST)
Große Magazine gab es in Minsk und Wilna. Das Magazin in Smolensk kann man dagegen nicht als groß bezeichnen. Selbst wenn man berücksichtigt, dass bei der Ankunft der ersten Truppen auf dem Rückzug viel zertrampelt und vernichtet wurde, hätte es von Anfang an nicht zur Versorgung der restlichen Truppen gereicht, zumal sich vorher auch schon das 9. Korps von Victor bedient hatte. Man hatte den Soldaten zwar erzählt, dass in Smolensk große Vorräte lagen, aber die Realität sah anders aus. Das kann man bei mehreren Augenzeugen nachlesen. Mir ist nicht bekannt, dass das 8. Korps zwischen Moskau und Smolensk Magazine anlegen sollte. Wovon auch, die hatten selbst nichts zu essen. Tatsächlich gibt es aber einen Hinweis, dass es kleinere Magazine auf der Strecke nach Smolensk gegeben haben kann. Angeblich hat Napoleon befohlen diese zu vernichten. Er meinte natürlich, wenn die Armee vorbeigezogen war. Die Vorhut soll das wörtlich genommen haben und die Magazine sofort angesteckt haben. Bin mir nicht sicher, ich glaube, ich habe das bei Anka Muhlstein gelesen. Logisch klingt das nicht. Es zieht sich durch die ganze Augenzeugenliteratur, dass immer die böse Vorhut schuld war, bzw. die vorrausmarschierenden Truppen, wenn man nichts zu essen bekam. Entweder sie hatten alles mitgenommen oder, im schlimmsten Fall, aus Bosheit den Rest vernichtet.--Caedmon12 (Diskussion) 12:26, 3. Apr. 2012 (CEST)
Mal zu dem, was ich unter Ungereimtheiten verstehe. Es wird der Eindruck erweckt, dass die Kavallerie zu wenig Pferde hatte, weil diese Pferde Kanonen und Wagen ziehen mussten. Erstens gab es bereits seit Borodino Kavallerie zu Fuß, weil nicht mehr genügend Pferde vorhanden waren. Es wäre ein bodenloser Leichtsinn Napoleons gewesen, der Kavallerie weitere Pferde zu entziehen. Das war auch vollkommen Unnötig. Bei einem Tross von 50 bis 60 km Länge, was durchaus richtig ist, wäre es ein leichtes gewesen hier andere Pferde in Beschlag zu nehmen. Wenn die Kavallerie Pferde abgeben musste, dann sicher keine Reitpferde, sondern welche aus ihrem Train.
Die Zahlen in der Infobox sind so nicht korrekt. Man kann nicht die Zahlen von Chambray für die Verluste nehmen (Anmerkung 22), seine Zahlen für die Stärke der russischen Armee aber nur in einer Anmerkung (7) verstecken, weil sie angeblich nur auf einer Schätzung französischer Offiziere beruhten. Das ist eine persönliche Wertung und verstößt gegen die Regel NPOV. Chambrays Zahlen gehören in die Infobox. Dann steht da halt 25.000 – 33.000. Wobei ich die 25.000 Mann für die russische Armee sehr stark bezweifle, ebenso die Angabe zu den russischen Verlusten. Hier gibt es höhere Zahlen. Die Verlustangaben von 1.800 Mann stammen von Kutusow, und er ist da genauso wenig eine zuverlässige Quelle wie Napoleon.
Im Militair-Conversations-Lexikon steht für die russische Armee: 19.000 Mann Infanterie, 6.000 Reiter und 8.000 Kosaken. Chambray schreibt von 2 Infanteriekorps unter Rajewski und Dolgorucki sowie 2 Kavalleriekorps. Platow wurde die 26. Division beigegeben, nebst den Abteilungen der Generale Paskewitsch und Ilowaiski. Beitzke gibt die Stärke der russischen Armee mit 33.500 Mann an.
Schauen wir uns die Zahlen von Bogdanowitsch an (auf Basis der Zahlen von Eugen von Württemberg): 2. Infanteriekorps 7.000 Mann, 4. Infanteriekorps 7.000 Mann, 2. und 4. Kavalleriekorps 3.500 Mann. 26. Infanteriedivision unter Platow 4.000 Mann und 3.000 Mann Kosakenregimenter.
Eugen von Württemberg war übrigens „nur“ Kommandeur der 4. Infanteriedivision. Die Zahl der Kosaken dürfte auch er nur geschätzt haben. Gesehen hat er nur das, was in seiner Nähe passierte. Es fällt auf, dass keiner der genannten Autoren auch nur mit einem Wort die russische Artillerie erwähnt. Das tut Bogdanowitsch auf Seite 60. Ohne Platow, der auch über reitende Artillerie verfügte, waren das schon allein 84 Geschütze. Rechnet man etwa 20 Mann pro Geschütz, Bedienung, Handlanger, Trainpersonal für Munitionswagen, etc., macht das allein bei Miloradowitsch, ohne Platow, schon 1.680 Mann aus. Da nach Bogdanowitsch auch Uwarow aktiv in das Geschehen eingriff (S. 73), müsste man seine Truppen, streng genommen, auch in die russische Armeestärke mit einrechnen. Die 6.000 Mann von Ney werden ja auch eingerechnet, obwohl nur ein kleiner Teil seiner Truppen an der Schlacht indirekt beteiligt war. So wenig, dass er nachher immer noch 6.000 Mann hatte.--Caedmon12 (Diskussion) 16:25, 3. Apr. 2012 (CEST)
- @Caedmon12
- Jou, jou... also:
- 1) die "InfoBox" würde ich, wenn es nach mir ginge, ganz streichen. Sie ist überflüssig und sie verführt dazu, den Artikel nicht sorgfältig zu lesen.
- 2) der Aufbau der Magazine in Smolensk begann sofort nach der Eroberung der Stadt. Es war ein Hauptmagazin, da Napoleon ursprünglich dort überwintern wollte. Es lag nicht an den Magazinen, daß die Truppen nach Rückkehr von Moskau dort ungleichmäßig versorgt wurden.
- 3) ob ein Magazin "groß" oder "klein" ist, das entscheide nicht ich (oder irgend ein anderer Autor bei Wikipedia), sondern der französische Generalstab auf Befehl des Kaisers; der Generalstab erließ die dazu notwendigen Befehle und er stellte die dafür notwendigen Kräfte frei. Aus diesem Grund kann ein kleines "groß" heißen und ein großes "klein". Der Unterschied lag somit weniger in der äußeren Größe, sondern vielmehr (1) in der inneren Organisation, (2) der Zuständigkeit und (3) der Art der Güter, die jeweils dort gelagert wurden. Es gibt noch weitere Unterschiede - aber das reicht hier. PS: Magazine dienten nicht nur dem Futter(n).
- 4) schon die Tatsache, daß damals der größte Teil der französischen Kavalleristen zu Fuß hinter der Armee herlatschten mußte, beweist den Mangel an Kavallerie. In der Tat begann dieser Mangel schon im Sommer, denn Napoleon hatte bereits zu Beginn Feldzuges zu wenig Kavallerie. Dieser Mangel wurde immer größer, nicht geringer. Nun zu Napoleon: dessen Leichtsinn zeigt sich schon daran, daß er sich viel zu spät von Moskau trennen mochte. Außerdem gab er ausdrücklich den Befehl keine Geschütze stehen zu lassen, obwohl er nun im Verhältnis zu Gesamtarmee zu viele hatte, und kein einziges Stück der überreichlichen Kriegsbeute zurückzulassen, etc. etc. Um all dies zu bewegen benötigte man viele Pferde. Das habe ich nicht erfunden. Dafür kann ich nichts. Napoleon hatte ja sogar das Zeughaus des Kreml ausräumen lassen und u.a. sogar die alte Riesenkanone von Iwan Grosny mitschleppen lassen. Als Konsequenz fehlten dann eben die Pferde für die Kavallerie. Der meiste Plunder blieb denn auch bald liegen. Aber dann war es zu spät. Diese Erkenntnis ist alt. Sie wurde schon vor zweihundert Jahren ausgesprochen. Die Begründung steht zum Teil im bereits Text - aber das Problem hat weniger mit der Schlacht von Wjasma zu tun als mit dem Kaiser der Franzosen. Für den Leichtsinn und die Fehler des großen Napoleon kann niemand etwas, außer Napoleon selbst. Er war Autokrator und er bestimmte alleine. Dennoch: an dieser Schlacht war er nicht beteiligt, daher interessiert er hier auch nur am Rande. Sein Marschälle mussten sich alleine behelfen.
- 6) Eugen von Württemberg war - das nur zur Information - keineswegs die einzige Quelle. Der Prinz war ein gebildeter Mann, er war ein hervorragend ausgebildeter Fachmann und Augenzeuge des Feldzuges in einer hervorragenden Position, er hatte direkten Zugang zum russischen Generalstab und er war ein naher Verwandter des russischen Kaisers. Als solcher hatte er später Zugang zu allen relevanten Dokumenten und Berichten über den Feldzug. Seine Zahlen sind daher alle aus erster Hand. Bessere Zahlen kannst Du nicht finden (zumindest nicht über die russische Armee). Er sprach hervorragend deutsch, französisch und russisch und er kannte die gesamte Literatur in diesen Sprachen bis 1842 und verarbeitete sie in seiner ausführlichen Darstellung, wobei er die Aussagen der einzelnen Autoren sorgfältig miteinander verglich und sie gegeneinander abwog - vor allem dort, wo sich die verschiedenen Autoren gegenseitig widersprechen und das passiert an nicht wenigen Stellen. Dieses Problem führt nicht nur hier, sondern auch anderswo, zu so manchen Ungereimtheiten. Bei der Besprechung der Literatur ist er zurückhaltend und verunglimpft niemand. Was wahrlich selten genug ist. Ein solches Lob kann man nicht für alle Autoren des Rußlandfeldzuges aussprechen. Das war somit kein kleiner unbedeutender Depp, sondern jemand der von der Sache sehr viel verstand, der an ausreichend hoher Position stand, der zu einem eigenen Urteil in der Lage war und der außerdem mit seinen eigenen Augen gesehen hat, was an diesem Tag passiert ist. Das kann man in dieser Kombination nur von wenigen Autoren behaupten. Ich weiß also nicht, warum Du ihn so abfällig beurteilst. Hat das einen bestimmten Grund?
- 7) insgesamt habe ich die Angaben von weit mehr als zwei Dutzend Büchern über die Schlacht ausgewertet (mehr als in den Fußnoten erscheinen). Ich belege alle Aussagen und ich gebe zu allen Zahlen die Quellen an. Bei widersprüchlichen Aussagen weise ich meist auch darauf hin. Wenn Du nun die Zahlen für die russische Armee bezweifelst, ich weiß zwar nicht warum, so ist das Dein Problem. Die von mir genannten Zahlen sind den russischen Bestandslisten für diesen Tag entnommen. Sie stimmen daher, soweit solche Bestandlisten überhaupt stimmen. Die Führer der einzelnen Einheiten hatten am Morgen ihrem zuständigen Kommandeur zu melden, über wie viele Männer sie verfügen, wie viele krank und wie viele gerade abwesend sind. Im Stab notierte ein nur dafür zuständiger Offizier die einzelnen Meldungen in einem besonderen Tagebuch, er addierte sie und schickte anschließend das Ergebnis in einem Bericht an den nächsthöheren Stab, wo es in einem weiteren Tagebuch protokolliert wurde. Am Ende des Feldzuges wurden alle diese Tagebücher eingesammelt und landeten dann im geheimen Kriegsarchiv. So. Wenn nun Leute, die Zugang zu diesen Tagebüchern hatten, versichern, dieses oder jenes hätte unter diesem Datum dort so gestanden, dann muß ich das glauben. Wenn nicht, dann muß ich selbst hingehen und es nachprüfen. Mehr kann ich Dir leider auch nicht empfehlen.
- 8) Die Truppen von Ney griffen aktiv ins Geschehen ein. Die von Uwarow blieben etwa fünf Kilometer südlich der Stadt und durch einen breiten Fluß getrennt vor dem Schlachtfeld stehen, weshalb sie keinerlei Anteil an der Schlacht hatten. Daher werden die ersteren mitgerechnet, die letzteren nicht. Das ist allgemein so üblich und gilt nicht nur für Wjasma. Beim Abmarsch der Armee nahm Ney die bisherige Besatzung der Stadt mit, sie zählten nun zu seinem Korps.
- 9) Das Bild das die verschiedenen Autoren von der Schlacht malen, ist nicht einheitlich. Daher hat man nur die Wahl, entweder man schaut sich nur eine Quelle an, übernimmt dessen Bild und ist damit zufrieden, oder man schaut sich sehr viele an, um zu sehen, wo die Widersprüche liegen und worin sie begründet sind.