Diskussion:Soziographie

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Letzter Kommentar: vor 8 Monaten von Raumforscher in Abschnitt Soziographie im Nationalsozialismus
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Soziographie ist ein heute nicht mehr gebräuchlicher Begriff, der ähnlich wie ein Eigenname oder Titel gewertet werden muss. Es sollen nur solche Artikel-Titel geändert werden, die heute in der neuen Schreibweise gebräuchlich sind. Siehe Wikipedia:Rechtschreibung: Bei den Titeln von Artikeln ist abgestimmtes Vorgehen besonders wichtig. Wenn die neue Rechtschreibung alternative Schreibweisen zulässt, sollte man die Schreibung verwenden, die man heute allgemein in Zeitungen, Zeitschriften und anderen Veröffentlichungen häufiger findet. Also Telefon, Fotografie, aber Phonem, Photosynthese, Philosophie und Mayonnaise. Eine Umsetzung von "ph" zu "f" sollte nach Empfehlung des Dudens nur dann erfolgen, wenn es sich um ein Fremdwort handelt, das durch häufigen Sprachgebrauch zu einem alltäglichen Begriff geworden ist, wie Foto oder Telefon. Ein Redirect sollte von alternativen erlaubten Schreibweisen zum Hauptartikel führen. Fehlt diese Verlinkung, solltet Ihr sie herstellen. Um unnötige Artikelverschiebungen zu vermeiden, darf niemand solche Artikelpaare ohne vorherige Diskussion und Konsens umkehren.

Die beiden am (neuen) Artikel beteiligen Autoren waren sich einig, dass in diesem Fall die alte Schreibweise mit ph angemessen ist. Daher habe ich die ursprüngliche Version wieder hergestellt. --Mira 09:33, 23. Mai 2004 (CEST)Beantworten

Ich fände es deswegen auch richtig, weil das Wort "Soziographie" eben heute gar nicht mehr aktiv benutzt wird, in der etwas älteren Literatur aber immer mit "ph" erscheint (auch in den Registern).

Hallo Mira,

den zweiten Satz würde ich folgendermaßen schreiben: "Die Soziografie gilt als Vorläuferin der quantitativen empirischen Sozialforschung."

Daß die Aufgabe der Soziographie heute (teilweise auch) auf die Statistischen Landesämter übergegangen sei, kann ich dagegen nicht sehen. Diese betreiben lediglich den Vollzug von Statistikgesetzen, d. h. von Prognosen abgesehen produzieren sie reine Datenfriedhöfe, deren Interpretation dem jeweiligen Benutzer überlassen bleibt. Völlig anders dagegen etwa die Marienthal-Studie: Sie und auch die heutigen "Soziographen" interpretieren ihre Ergebnisse und stellen sie in größere Zusammenhänge. Man könnte natürlich fragen, ob eher die Stat. Landesämter oder eher die Marienthal-Studie (oder Engels über die Lage der arbeitenden Klasse in England oder Weber über die ostelbischen Landarbeiter) die Soziographie repräsentieren. Meine Antwort wäre: Marienthal.

Als weiteres Beispiel für die Fortentwicklung der früheren Soziographie könnte man IMHO die recht umfangreiche soziologische Sozialindikatorenforschung nennen. An ihr sieht man ebenfalls den Unterschied zur Amtlichen Statistik. -- Viele Grüße, Gerd Roppelt 18:28, 25. Apr 2006 (CEST)

Defekte Weblinks[Quelltext bearbeiten]

GiftBot (Diskussion) 21:14, 1. Dez. 2015 (CET)Beantworten

Soziographie im Nationalsozialismus[Quelltext bearbeiten]

"Die Soziographie wurde weitgehend kompromittiert, nachdem die völkische Forschung ihre Methoden und Angehungsweisen nach 1933 übernahm. Dieses veranlasste Soziologen wie Theodor Geiger und Rudolf Heberle nach dem Ausland auszuweichen."

Diese Sätze sind problematisch. Warum? Es ist komplizierter. Geiger und Heberle hatten andere Gründe für die Emigration. Heberle publizierte im Nationalsozialismus bis zu seiner Emigration noch viele Aufsätze zu Migrationsthemen. Seine mit soziographischen Methoden gewonnene, sachliche Analyse von zwei Heidedörfern (1934) erschien nach dem Juli 1935. Im wesentlichen beschreibt Heberle, wie Modernisierungsprozesse in einer Marktgesellschaft soziale Schichtung und Vergemeinschaftungsvorgänge in den Dörfern beeinflussten. Er hatte die Analyse im Rahmen der neuen sog. "Gemeinschaftsarbeit" mit Kieler Geographen erarbeitet. Im Schlusssatz wird deutlich: Auch Heberle wollte "Bauerntum" (nicht nur Landwirte) erhalten - aber innerhalb einer Industriegesellschaft und bei 'rationaler' Betriebsführung. Das ging nur über den wirtschaftlichen Erfolg des Bauern und den daraus resultierenden hohen "Lebensstand" - so Heberle. In der späteren NS-Raumordnungspolitik verabschiedete man sich ebenfalls von Agrarromantik; eine rein weltanschaulich-ideologische Soziographie (die auch gar keine Soziographie gewesen wäre) hätte da nur bedingt geholfen. Literatur: Rudolf Heberle: Soziographie, in: Die Heidedörfer Moide und Suroide. Gemeinschaftsarbeit des Geographischen Instituts der Universität Kiel in der Lüneburger Heide, Kiel 1935, Schriften des Geographischen Institut der Universität Kiel, Band V, Heft 2, S. 47 -57. --Raumforscher (Diskussion) 18:51, 24. Aug. 2023 (CEST)Beantworten