Diskussion:Strathspey

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Kurze Frage: Hier steht das sich der Strathspey "zu einer komplizierten, nicht mehr tanzbaren Form weiterentwickelt" hat. Weiter unten steht, das sich in Kanada eine "tanzbare" Variante erhalten hat. Wie passt das damit zusammen, das der Strathspey im Scottish Country Dance als eine der drei typischen Tanzmusiken neben Jig & Reel genutzt wird? --Xeper 23:04, 11. Jan 2005 (CET)

Das stimmt schon so, wie's dasteht. Ursprünglich war es auch ein Tanz. Im 18./19. Jhd. hat sich in Schottland/Irland dann die nicht mehr tanzbare Version herausgebildet. In Cape Breton (Kanada) dagegen hat sich durch Auswanderer noch die ältere tanzbare Form halten und dort losgelöst von der Entwicklung im Ursprungsland anders entfalten können. Ich seh da auch keinen Widerspruch zu dem von Dir angeführten engl. Artikel, da natürlich alte Strathspeys immer noch getanzt werden können. Nur eben jene Tunes nicht, die sich aus diesen entwickelt haben und heute den Strathspey ausmachen. --Zinnmann d 23:28, 11. Jan 2005 (CET)
Hmmm, nu bin ich neugierig - das muss ich mir dann wohl mal anhören. --Xeper 23:59, 11. Jan 2005 (CET)


und heute den Strathspey ausmachen.

So allgemein ist das falsch. Im Bereich der schottischen Musik (und da gehören die Strathspeys ja ursprünglich und immer noch hin), sind sie auch heute noch Tanzmusik. Das gilt zumindest für den Scottish Country Dance und die Pipe Music. Die „Weiterentwicklung zu einer nicht mehr tanzbaren Form“ trifft wohl ausschließlich für Donegal bzw. Irland zu. Sbaitz 19:59, 4. Jul 2006 (CEST)

'Nicht mehr tanzbar'[Quelltext bearbeiten]

Ich betreibe seit vielen Jahren aktiv Scottish Country Dance (SCD). Wie schon erwähnt, gehört beim SCD der Strathspey zu den drei grundlegenden Tanzstilen(neben Reel und Jig). Es ist nicht zutreffend, dass dabei nur zu traditionellen Strathspey-Melodien getanzt wird. Vielmehr gehören die Melodien der, in diesem Artikel erwähnten Komponisten Gow, Gow, Marshall und Skinner zum festen Repertoir der Musiker, die für SCD spielen. Hinzu kommen Strathspey-Kompositionen aus dem 20. und 21. Jahrhundert, bis in jüngste Zeit. Die 'Tanzbarkeit' einer Strathspey-Melodie ist meiner Meinung nach weniger eine Frage der Komposition, als vielmehr eine Frage der Interpretation. Auch einen traditionellen Strathspey kann man in einem nicht tanzbaren Tempo spielen (= zu schnell), oder man kann sich so viele rhythmische Freiheiten herausnehmen, dass das Tanzen unmöglich wird.

Ich füge hier mal einige Ergänzungen ein, die mir für den Artikel viel zu detailliert erscheinen und die zum Teil auch etwas spekulativ sind:

Der Rhythmus selbst scheint älter zu sein als der Name. Einige Tunes, die später als typische Strathspeys auftauchen, sind älter als 1750, z.B. „The Duke of Buccleugh's Tune“ (in John Playfords „Appolo's Banquet“, mind. 1687). Ein anderes Beispiel ist „Simon Brodie“, das in einem Manuskript von 1740 als „Country Dance“ enthalten ist („A Collection of the Newest Country Dances Performed in Scotland written by D.A. Young, W.M. 1740“).

Der erste Beleg für den Namen ist dann „A New Strathspey Reel“ in Oswalds „Caledonian Pocket Companion“ (Book 3, S. 23, wohl 1749). In dieser Zeit erscheinen in Schottland zahlreiche Notensammlungen mit Titeln wie „A Collection of Scots Reels or Country Dances“ (z.B. von Robert Bremner 1757, David Rutherford 1758, Neil Stewart 1761).

Kurz darauf taucht dann auch „Strathspey Reel“ und praktisch gleichzeitig „Strathspeys“ (ohne „Reel“) in den Titeln der Sammlungen auf:

  • Daniel Dow: „Thirty-Seven New Reels and Strathspeys“, ca. 1775
  • Alexander McGlashan: „A Collection of Strathspey Reels with a Bass for the Violoncello or Harpsichord“, Edinburgh 1778
  • Angus Cumming: „A Collection of Strathspeys or Old Highland Reels“. Edinburgh 1780
  • „A Collection of Strathspey Reels With a Bass for the Violoncello or Harpsichord. Composed by Wm. Marshall“, Edinburgh 1781
  • „A Collection of Strathspey Reels. By Niel Gow at Dunkeld“, 1784
  • „A Collection of Reels, consisting chiefly of Strathspeys, Athole Reels &c. by Alexander McGlashan“, 1786 (hier ist Reel eindeutig noch Oberbegriff für Strathspeys)
  • Niel Gow & Sons: „Complete Repository of the Original Scotch Slow Strathspeys and Dances“, Edinburgh 1799

Weitere Sammlungen schottischer Musik, die zahlreiche Strathspeys enthalten, erscheinen das gesamte 19. Jahrhundert hindurch.

1822 erscheint dann die allererste gedruckte Sammlung von Pipe-Noten von Donald MacDonald:

  • „A collection of ancient martial music of Caledonia called piobaireachd, including a selection of reels, strathspey etc.“

Unter dieser „alten Kriegsmusik“ befinden sich die erwähnten Tunes „Monymusk“, „The Bridge of Perth“ und „Tullochgorum“. Die ersten beiden erscheinen erstmals in Daniel Dows Sammlung von ca. 1775 („Thirty-Seven New Reels and Strathspeys“) als „Sir Archibald Grant of Monemusk“ und „The Bridge of Perth“ - es dürfte sich hier um Kompositionen von Dow handeln! „Tullochgorum“ findet sich ebenfalls bei Dow, in „A Collection of Ancient Scots Music for the Violin ... Ports, Salutations, Marches or Pibrachs“, ebenfalls ca. 1775. Dies scheint also tatsächlich ein altes Pipe-Stück zu sein. Donald MacDonald scheint aber die Fiddle-Sätze von Dow (wieder) für den Dudelsack umgeschrieben zu haben. Es fehlen jegliche Quellen darüber, wie sich diese alten Stücke vor 1750 angehört haben könnten. Der heute typische Rhythmus scheint von den Fiddle-Spielern dieser Zeit geprägt worden zu sein, aber es war immer Tanzmusik! (Die erwähnten Sammlungen des 18. Jahrhundert enthielten die damals populäre Musik, die auf Tanzveranstaltungen gespielt wurde. Bis 1750 waren das „Reels and Country Dances“, danach zunehmend auch Strathspeys.) Wie oben bereits erwähnt, werden die Tunes von Gow, Marshall und Skinner bis heute zum Scottish Country Dance gespielt. -- Sbaitz 16:01, 12. Mai 2008 (CEST)[Beantworten]

Defekter Weblink[Quelltext bearbeiten]

GiftBot (Diskussion) 21:46, 1. Dez. 2015 (CET)[Beantworten]