Diskussion:Urburschenschaft

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Letzter Kommentar: vor 6 Monaten von Wikiseidank in Abschnitt Landsmannschaften/Corps/Burschenschaft
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Ich möchte demnächst den folgenden Satz berichtigen: "da dieser Ort außerhalb der Stadtgrenzen Jenas lag und damit der Gerichtsbarkeit der Universität entzogen war." Es handelt sich hierbei um eine Verklärung. Warum sollte man etwas verbieten, was noch gar nicht existiert? Im Gegenteil: die Universität stand der Burschenschaft aufgeschlossen gegenüber, weil diese sich vom Pennalismus und übertriebenen Mensurwesen distanzierte. So fand die Urburschenschaft auch frühe Unterstützer u.a. beim Kurfürst Carl August und Goethe. Da ich niemanden mit dieser Änderung überraschen möchte, gebe ich jedem hier die Zeit zu diskutieren. (nicht signierter Beitrag von Heiko Ziemer (Diskussion | Beiträge) 17:23, 16. Mär. 2010 (CET)) Beantworten

Ich denke, im Moment ist die Urburschenschaft sehr einfach als Teil von "Burschenschaft" darstellbar. Denn dort findet man bereits das Wartburgfest, das Programm, geistige Väter, Rolle bis zur Märzrevolution.

Erst ab Kaiserreich wird´s dünn. Dort könnte man einiges aus der "Studentenverbindung", Abschnitt "Geschichte" hin verschieben, sofern es vorrangig Burschenschaften direkt betrifft.

Sonst besteht die Gefahr, dass mehrere Artikel zum einen dasselbe darstellen, zum anderen lückenhaft bleiben. --Jesusfreund 00:28, 20. Nov 2004 (CET)

Mannomann, ist mir das peinlich. Die Farben der Fahne der Urburschenschaft waren rot-schwarz-rot, nicht andersrum. Wer's nicht glaubt, hier ein Foto vom Burschentag 2003, da hing sie von der Decke [1] . Siehe dazu auch den Weblink im Artikel. Das haben wir noch ein paar Mal falsch gemacht, glaube ich.--Rabe! 10:31, 9. Dez 2004 (CET)

Sehr freundlich auf unsere Seite einen Link zu setzen, allerdings haben wir die Seite neu überarbeitet, darum ging der Link ins Leere. Habe es nun ausgebessert und bitte um Info, falls an anderer Stelle auch Verweise eingefügt wurden. sesom "at" networld.at , viele Grüße Moses (XX, Webmaster II)

Landsmannschaften/Corps/Burschenschaft[Quelltext bearbeiten]

-- Die Information, dass die Urburschenschaft aus Corps enstanden ist ist falsch. Die Urburschenschaft hat sich aus 3 Landsmannschaften gegründet; die Corps sind später, so ab ca. 1820 als Gegenbewegung zu den B! entstanden. -- [...]auch die Jenenser Corps gründeten sich im Jahre 1820 wieder (siehe: Corps Saxonia Jena, Corps Thuringia Jena, Corps Franconia-Jena zu Regensburg).[...] Das Corps Thuringia Jena hat sich erst 1820 gegründet, was hat dies mit der Urburschenschaft von 1815 zu tun? 01.12.2005 gruß, chylde

Hallo Chylde! Das mag aus einer Jenenser Scheuklappensicht so aussehen. Aber bei der Betrachtung des Bildes in ganz Deutschland kommt man zu einem anderen Ergebnis. Hier einige Eckpunkte:
  • Der Begriff "Landsmannschaft" ist sehr schillernd. Es gab in der deutschen (und österreichischen) Studentengeschichte eine Menge von ganz unterschiedlichen Zusammenschlüssen, die sich so nannten. Eine Übersicht gibt es hier: Landsmannschaft (Studentenverbindung).--Rabe! 09:30, 2. Dez 2005 (CET)
  • Da die heute so genannten Corps in der Anfangszeit ihrer Entstehung (um 1800, als ältester Beleg des Corpsstudententums gilt heute die Konstitution des Corps Onoldia Erlangen von 1798, gegründet als "Anspachische Gesellschaft") noch keine "Konkurrenz" hatten, bildeten sie mit ihren individuellen und lokalen Unterschieden die gesamte Bandbreite der damaligen Studentenverbindungen und sahen auch keine Veranlassung, sich durch einheitliche Bezeichnungen von anderen Zusammenschlüssen abzugrenzen. Wenn es nur eine Gattung gibt, braucht man keine Gattungsbezeichnungen. Deshalb sind die Bezeichnungen auch ziemlich uneinheitlich. Die meisten nannten sich nach alter Sitte aus dem 18. Jahrhundert "Landsmannschaft", manche "Gesellschaft", in Königsberg war "Kränzchen" üblich, in Göttingen gab es zeitweilig den Namen "Clubb" (wohl wegen der Personalunion Hannover/England). Der Name "Corps" fing an, sich ab 1810 von Heidelberg aus allmählich durchzusetzen. In manchen Orten ganz allmählich. So hat sich das Corps Franconia Würzburg (gestiftet 1805!) erst in den 1860er Jahren "Corps" genannt und hieß davor noch "Landsmannschaft". In Meyers Konversationslexikon von 1888 werden die "Korps" (damals mit "K" geschrieben) noch unter dem Stichwort "Landsmannschaft" abgehandelt. In der Kaiserzeit legte man dann großen Wert auf die präzisen Gattungsbezeichnungen, um in der Vielfalt der mittlerweile entstandenen Verbindungstypen eine klare Orientierung zu haben. Es hat also für die erste Hälfte des 19. Jahrhunderts wenig Sinn, die Verbindungen, die sich "Landsmannschaft" nannten, und die Verbindungen, die sich Corps nannten, deshalb für unterschiedliche Verbindungstypen zu halten. Das Besondere in Jena war, dass die Umbenennung sich durchsetzte zu einer Zeit, als die Corps gerade wegen der Urburschenschaft aufgelöst waren. So sieht man die Kontinuität der Corps von 1815 mit denen von 1820 nicht. Einen solchen Bruch hat es aber nur in Jena gegeben. In anderen Städten ging das nahtlos ineinander über.--Rabe! 09:30, 2. Dez 2005 (CET)
  • Viel sinnvoller ist es, die Corps nach ihren Eigentümlichkeiten zu definieren. Das Besondere waren die an den Idealen des deutschen Idealismus ausgerichteten Konstitutionen, der örtliche Zusammenschluss zu Senioren-Conventen (SC) sowie die Abfassung und Durchsetzung von SC-Comments. Das war damals neu und eine Erfindung der Corps. Diese Entwicklung markiert die Entstehung des deutschen Verbindungsstudententums. Und diese Kennzeichen trafen auf die Jenenser "Landsmannschaften" bis zum 12. Juni 1815 zu. Deshalb nenne ich sie auf spätneuhochdeutsch "Corps". --Rabe! 09:30, 2. Dez 2005 (CET)
  • Die beschränkte (und damit in die Irre führende) Jenenser Sicht (Landsmannschaften gründen Urburschenschaft, Urburschenschaft zerfällt, Corps gründen sich in Opposition zur Burschenschaft) hat zu der von mir sehr bedauerten Situation geführt, das heute in den (populären) Geschichtsbüchern zum Thema Studentenverbindungen nur steht, dass um 1815 die Burschenschaften gegründet worden seien. Punkt. Das hat wiederum dazu geführt, dass die meisten Leute glauben, dass die Burschenschaften um 1815 die ganze Kultur mit Couleur, Fechten etc. vollkommen neu erfunden hätten. Und dass die Begriffe "Burschenschaft" und "Studentenverbindung" gar synonym seien. Aber das allerschlimmste ist, dass kritische Publikationen wie "Blut und Paukboden" die Burschenschaften heute als "prominenteste Form der Studentenverbindungen" bezeichnen, wo sie doch fast die gesamte Zeit als gesellschaftliche "Underdogs" zumindest im Vergleich mit den Corps gegolten haben. Der Corpsstudent Bismarck hat sich noch lustig gemacht, Burschenschaften seien eine Kombination von "politischer Utopie mit schlechter Erziehung" (oder so ähnlich). (Fast) Der ganze deutsche Hochadel schickte seine Söhne in Corps, nie in Burschenschaften. Und heute das. Schlimm! Eine weitere Folge ist auch, dass die burschenschaftliche Spezialeigenschaft, ihre politische Ausrichtung, in der öffentlichen Meinung als gerade typisch für Verbindungen gesehen wird. Alle anderen (also etwa 90%) werden nur als "gemäßigt" bezeichnet, also nur eine spezielle, etwas harmlosere Sonderform betrachtet. Furchtbar! Weiterer Irrtum: Je mehr eine Verbindung Wert auf Traditionen (Fechten, Couleur etc.) legt, desto rechtssradikaler ist sie. Dabei hat doch gerrade die Deutsche Burschenschaft die Pflichtmensur als Verbandsprinzip 1971 abgeschafft. Auweia.--Rabe! 09:30, 2. Dez 2005 (CET)
  • Gegen diese Irrtümer und Fehleinschätzungen möchte ich arbeiten. Und dazu gehört aich meine Überzeugung, dass die Burschenschaften das Verbindungsstudententum nicht erfunden haben, sondern die ersten waren, die es abschaffen wollten, dabei jedoch zum Glück gescheitert sind.--Rabe! 09:30, 2. Dez 2005 (CET)
Eine "Liste" wäre interessant: Anzahl der Studenten, mit Angabe der Universität und "Land"/"Gebietskörperschaft". Zudem wäre interessant, wie sich die Studentzahlen unter napoleonischer Herrschaft verändert haben.--Wikiseidank (Diskussion) 10:13, 1. Nov. 2023 (CET)Beantworten