Domfelsen

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Freiliegender Domfelsen in der Elbe, Blick stromabwärts nach Norden
Blick auf den Bereich des gefluteten Domfelsens im April 1954 vom Ostufer der Elbe - Schifffahrt passiert Domfelsen östlich

Der Domfelsen ist eine Gesteinsformation in der Nähe des Magdeburger Doms, die zum Teil in den Lauf der Elbe hineinragt.

Geologie

Der Domfelsen besteht vor allem aus Sandstein, zu einem geringeren Teil auch aus Schluffstein. Das Gestein stammt aus dem Rotliegenden und damit aus dem Unteren Perm. Das Festgesteinsvorkommen kann als Fortsetzung des Flechtinger Höhenzuges gesehen werden, der im Magdeburger Stadtgebiet meist von geringmächtigen quartären Ablagerungen überdeckt ist.

Bedeutung

Von besonderer Bedeutung ist der Felsen für die Flussschifffahrt auf der Elbe und wohl auch für das Ökosystem des Flusses. Der bei Niedrigwasser am Westufer unterhalb des Doms deutlich aus dem Wasser herausragende Felsen beeinflusst die örtlichen Strömungsverhältnisse. Schiffe können dort auch bei höheren Wasserständen nur dicht am östlichen Ufer passieren. Für die Berufsschifffahrt ist das Begegnen an dieser Stelle nicht erlaubt, die Verkehrsregelung erfolgt durch eine ferngesteuerte Ampelanlage. Die Strömungsgeschwindigkeit der Elbe ist hier aufgrund der Einengung deutlich erhöht. Schwach motorisierte Frachtschiffe können daher in diesem Bereich durch Schlepper beim Stromauffahren unterstützt werden.

Geschichtlich hat der Felsen Bedeutung, da vermutet wird, dass sich hier eine Furt durch die Elbe gebildet hatte, die letztlich die Ursache zur Ansiedlung der Stadt Magdeburg an ihrem heutigen Standort gewesen sein könnte.

Der Domfelsen ist bei Niedrigwasser vom Westufer aus betretbar. Eine im Sommer 2007 errichtete breite Treppenanlage verbessert die Zugangsmöglichkeit zum Felsen erheblich. Landseitig erheben sich die Reste des südlichen Eisenbahnfestungstores über den Domfelsen.

Pläne zur Beseitigung

Seitens der für die Schifffahrt zuständigen Behörden gab es immer wieder Vorstöße, den Felsen aus dem Fluss zu entfernen, um so die Bedingungen für die Schifffahrt zu verbessern. Eine Bürgerinitiative Pro Elbe wendet sich gegen solche Bestrebungen. Neben befürchteten Einflüssen auf die Wasserstände in den Elbauen, insbesondere flussaufwärts, kritisieren die Gegner einer Beseitigung des Felsens dies als Einstieg in den ökologisch umstrittenen und bisher nicht beschlossenen Ausbau der Saale.

Befürchtungen, dass Arbeiten am Domfelsen die Standsicherheit des Magdeburger Doms beeinträchtigen könnten, haben sich bei vergangenen Arbeiten nicht bestätigt.

Koordinaten: 52° 7′ 21,5″ N, 11° 38′ 12″ O