Dorfkirche Wiegendorf
Die evangelische Dorfkirche Wiegendorf steht in der Gemeinde Wiegendorf im Landkreis Weimarer Land in Thüringen. Sie gehört zum Kirchspiel Mellingen-Umpferstedt im Kirchenkreis Weimar der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nach einem großen Dorfbrand im Dreißigjährigen Krieg wurde die Kirche 1685 wieder aufgebaut. 1739 musste der mangelhafte Bau wieder abgetragen und neu errichtet werden.
Architektur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die kleine Kirche hat einen rechteckigen Chor und Rundbogenfenster und auf der Südseite zwei Türen übereinander. Der Chor ist mit einer Flachdecke versehen. Der neue nüchterne Holzaltar, der 1931 einen barocken Kanzelaltar ersetzte, erhielt keine Farbe. Emporen und Gestühl des 18. Jahrhunderts strich man 1953–55 mit roter Farbe an.
Das Sandsteintaufbecken mit Sockel ist aus dem 16. Jahrhundert.
Eine erste Orgel ist 1741 mit 5 Registern vermerkt. Am 10. Dezember 1900 beendet Emil Heerwagen (Weimar) den Neubau einer Orgel in diesem Barockgehäuse. Die Orgelabnahme erfolgte am 12. Juni 1901 durch Alexander Wilhelm Gottschalg.[1]
Eine der zwei Glocken aus dem 15. Jahrhundert blieb erhalten. Es ist eine 1477 gegossene unbezeichnete Bronzeglocke. In Minuskeln ist auf ihr zu lesen: anno dni m cccc lxxvii maria. Die zweite ist 1926 gesprungen und wurde von Franz Schilling Söhne (Apolda) im gleichen Jahr umgegossen. Auf ihr ist zu lesen: /1926 bin ich gesprung all Gem vors. R. Schlaeger liess m. umgiessen./ Auf der Schulter wurde das Schriftband der gesprungenen Glocke wieder eingesetzt. /michaЄ [Є verdreht]l [Relief Bischof] g [unvollständig und seitenverkehrt] ar [r statt s] [Relief der Kreuzigung] paRa [Relief Madonna mit Kind]/.[2]
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Liste der Orgeln im Landkreis Weimarer Land und in der Stadt Weimar
- Liste der Kirchen im Landkreis Weimarer Land
- Liste von Glocken im Landkreis Weimarer Land und in Weimar
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Viola-Bianka Kießling: Himmlische Instrumente. Ein Glocken-Führer durch die Region Weimar und Weimarer Land. Hrsg. vom Landratsamt Weimarer Land in Kooperation mit dem Kirchenkreis Apolda-Buttstädt, Weimar/Apolda 2012, OCLC 914357542.
- Viola-Bianka Kießling: Königin der Instrumente. Ein Orgel-Führer durch die Region Weimar und Weimarer Land. Hrsg. Landratsamt Weimarer Land, Fagott-Orgelverlag, Friedrichshafen 2007, ISBN 978-3-00-021071-6.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Informationen zur Kirche auf kirchenkreis-weimar.de. Abgerufen am 12. Februar 2020.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Viola-Bianka Kießling: Königin der Instrumente. Ein Orgel-Führer durch die Region Weimar und Weimarer Land. Hrsg. Landratsamt Weimarer Land, Fagott-Orgelverlag, Friedrichshafen 2007, ISBN 978-3-00-021071-6.
- ↑ Viola-Bianka Kießling: Himmlische Instrumente. Ein Glocken-Führer durch die Region Weimar und Weimarer Land. Hrsg. vom Landratsamt Weimarer Land in Kooperation mit dem Kirchenkreis Apolda-Buttstädt, Weimar/Apolda 2012, OCLC 914357542.
Koordinaten: 50° 59′ 6,1″ N, 11° 26′ 6,6″ O