Draudacum

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Draudacum (oder Draudacium) war eine antike Festung im südlichen Illyrien. In der Forschung ist es umstritten, wo genau sich die Festung befand.

Die einzige schriftliche Erwähnung des Kastells findet sich beim römischen Geschichtsschreiber Titus Livius um die Zeitenwende. Ihm zufolge lag Draudacum auf dem Weg von Uscana nach Oaeneum im Gebiet des illyrischen Stammes der Penestae (nicht zu verwechseln mit den Penesten).[1] Im Jahr 169 v. Chr. nahm der letzte makedonische König Perseus die Ortschaft zusammen mit dem nahen Oaeneum ein.

Edward Boucher James (1854) zufolge lag Draudacum beim heutigen Dardhas (Gemeinde Pogradec) im heutigen Südosten Albaniens. Nikola Vulić (1934) lokalisierte die Siedlung hingegen bei der heutigen nordmazedonischen Stadt Gostivar.[2] Zef Mirdita (1975) sah sie etwas weiter entfernt gelegen bei Gradec (in der Gemeinde Vrapčište).[3]

Insbesondere unter der ethnisch-albanischen Bevölkerung hat die Theorie, dass Draudacum die antike Vorgängerin der heutigen Stadt Gostivar ist, großen Anklang gefunden, dies verbunden mit der illyrischen Abstammungshypothese der Albaner. So trägt ein Verein bildender Künstler in jener Stadt diesen Namen.[4]

Einzelnachweise

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  1. Titus Livius, Ab urbe condita 43, 19: Praetereunti frequens castellum, Draudacum nomine, peritorum quidam regionis eius nihil Oaeneo capto opus esse ait, nisi in potestate et Draudacum sit; opportunius etiam ad omnia positum esse.
  2. Nikola Vulić, Erich Polaschek: Oaeneum. In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE). Band XVII,2, Stuttgart 1937, Sp. 1673 (Digitalisat).
  3. Zef Mirdita: Intorno al problema dell’ubicazione e della identificazione di alcuni agglomerati Dardani nel tempo preromano. In: A. Benac (Hrsg.): Utvrđena ilirska naselja. Mostar 1975, S. 201–216; hier S. 211; Feđa Milivojević: Uscana, Perseus and the Romans. Livy and the chronology of war operations in the Third Macedonian War. In: Živa antika. Band 69, 2019, S. 85–108 (Digitalisat [PDF])., hier S. 91 Anm. 20.
  4. Shoqata e Artistëve figurativë të Maqedonisë së Veriut “Draudacum”. Abgerufen am 8. Oktober 2024 (englisch).