Driesch (Bergisch Gladbach)

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Das Driescher Kreuz steht am Kreisel.

Driesch ist ein Ortsteil im Stadtteil Stadtmitte von Bergisch Gladbach. Man nannte ihn auch am Driesch oder Dreesch. Driesch oder Driesche bedeutet brach, unbeackert liegendes Land.[1]S. 23 Heute steht hier immer noch das Driescher Kreuz. In der Mundart sagte man et Dreesche Krücks dazu. Es stammt von 1799 und wurde unter Nr. 63 in die Liste der Baudenkmäler in Bergisch Gladbach eingetragen. Das Kreuz hält die Schrecken an die Ruhr wach, die im gleichen Jahr in Gronau, wozu Driesch früher gehörte, ausgebrochen war.[1]S. 96

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Für die Siedlung Driesch gibt es folgende Ersterwähnungen: 1582 unter ahm Driesch, 1595 unter auf dem Driesch, 1648, 1666, 1700 und 1731 unter aufm Driesch sowie 1758 unter zum Dresch.[1]S. 23

Für das Jahr 1759 wird berichtet, dass die Wittib Müller und Erben das Driescher Gut besaßen und den so genannten Gladbacher Fronhofszehnten zu entrichten hatten. Es lag an der Köllenstraß (der heutigen Hauptstraße) und verfügte über zusammen 10 Morgen Land.[1]S. 183 Weitere zum Ortsteil Driesch gehörende Güter waren das benachbarte Ecks Gut mit 4 Morgen Land und das Eckertsgut des Gerarden Eckert mit ebenfalls 4 Morgen Land.[1]S. 184

Aus Carl Friedrich von Wiebekings Charte des Herzogthums Berg 1789 geht hervor, dass Driesch zu dieser Zeit Teil der Honschaft Gronau war.[2] Unter der französischen Verwaltung zwischen 1806 und 1813 wurde das Amt Porz aufgelöst und Driesch wurde politisch der Mairie Gladbach im Kanton Bensberg zugeordnet. 1816 wandelten die Preußen die Mairie zur Bürgermeisterei Gladbach im Kreis Mülheim am Rhein. Mit der Rheinischen Städteordnung wurde Gladbach 1856 Stadt, die dann 1863 den Zusatz Bergisch bekam.

Der Ort ist auf der Topographischen Aufnahme der Rheinlande von 1824 und auf der Preußischen Uraufnahme von 1840 ohne Namen verzeichnet.

Einwohnerentwicklung
Jahr Einwohner Wohn-

gebäude

Kategorie
1822[3] 3 Hof
1830[4] 8 Hofstelle
1845[5] 36 3 Hofstelle
1871[6] 39 5 Hofstelle
1885[7] 23 3 Wohnplatz

Die alten Fachwerkhäuser stehen nicht mehr. Das Wort Driesch existiert heute weder als Orts- noch als Straßenname. Wo einmal der Ortsteil war, ist heute der Kreisel. Die restlichen Häuser liegen an der heutigen westlichen Hauptstraße.

Driescher Kreisel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der so genannte Driescher Kreisel wurde bis 2007 geplant und 2008 in Betrieb genommen.[8] Der erste Güterzug fuhr im Dezember 2008 mit seiner Fracht über den Kreisel auf das Werksgelände der Zanders Papierfabrik.[9]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d e Anton Jux: Das Bergische Botenamt Gladbach, die Geschichte Bergisch Gladbachs bis in die Preußische Zeit, Herausgeber Kulturamt der Stadt Bergisch Gladbach, 1954
  2. Wilhelm Fabricius: Erläuterungen zum Geschichtlichen Atlas der Rheinprovinz; Zweiter Band: Die Karte von 1789. Einteilung und Entwicklung der Territorien von 1600 bis 1794; Bonn; 1898
  3. Alexander August Mützell, Leopold Krug (Hrsg.): Neues topographisch-statistisch-geographisches Wörterbuch des preußischen Staats. Erster Band. A–F. Bei Karl August Kümmel, Halle 1821 (Digitalisat).
  4. Friedrich von Restorff: Topographisch-Statistische Beschreibung der Königlich Preußischen Rheinprovinzen. Nicolaische Buchhandlung, Berlin/Stettin 1830 (Digitalisat).
  5. Königliche Regierung zu Cöln (Hrsg.): Uebersicht der Bestandtheile und Verzeichniß sämmtlicher Ortschaften und einzeln liegenden benannten Grundstücke des Regierungs-Bezirks Cöln, nach Kreisen, Bürgermeistereien und Pfarreien, mit Angabe der Seelenzahl und der Wohngebäude, sowie der Confessions-, Jurisdictions-, Militair- und frühern Landes-Verhältnisse. Köln 1845 (Digitalisat).
  6. Die Gemeinden und Gutsbezirke der Rheinprovinz und ihre Bevölkerung. Nach den Urmaterialien der allgemeinen Volkszählung vom 1. December 1871 bearbeitet und zusammengestellt vom Königlichen Statistischen Bureau. In: Königliches Statistisches Bureau (Hrsg.): Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staates und ihre Bevölkerung. Band XI, 1874, ZDB-ID 1467523-7 (Digitalisat).
  7. Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland. Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1885 und anderer amtlicher Quellen bearbeitet vom Königlichen statistischen Bureau. In: Königliches statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeindelexikon für das Königreich Preußen. Band XII, 1888, ZDB-ID 1046036-6 (Digitalisat).
  8. Driescher Kreisel gelungenes Verkehrsbauwerk, Kölner Stadt-Anzeiger vom 21. Januar 2009 Abgerufen am 27. Mai 2017
  9. Driescher Kreuz: Eingeschränkte Freude beim ersten Test. Abgerufen am 27. Mai 2017.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]


Koordinaten: 50° 59′ 21,8″ N, 7° 7′ 23,2″ O