Edisried

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Edisried, Juni 2018
Kapelle Edisried
Bienenhaus in Edisried

Der Weiler Edisried ist ein Ortsteil der Gemeinde Sachseln im Kanton Obwalden.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Edisried liegt südwestlich des Dorfes Sachseln zwischen Sarnersee und den ansteigenden Hügeln zum Arnigrat. Der Weiler Edisried ist keine verwaltungstechnisch oder politisch abgegrenzte Einheit von Sachseln, daher sind die Grenzen nicht genau festgelegt. Im engeren Sinn besteht Edisried aus dem geschlossen bebauten Gebiet zwischen dem Steinibach und der Einmündung der Strasse Chilchbreiten in die Brünigstrasse. Die Zuordnung des Quartiers Totenbüel (Lärchenweg und Höfliweg) ist dabei nicht eindeutig. Im weiteren Sinn gehören auch die einzeln liegenden Bauernhöfe nordwestlich der Brünigstrasse bis zum See und das südöstlich, etwas höher liegende Quartier Spis[1] zu Edisried. Das westlich liegende Quartier mit überwiegend gewerblicher Nutzung (Maxon Motor AG, Holzbauunternehmen, Autogaragen) wird zum Weiler Ewil gezählt.

Mitten durch Edisried fliesst der Edisriederbach. Bei dem Unwetter vom 15. August 1997 reichte die Abflusskapazität des Baches bei weitem nicht aus und es kam zu einer Überschwemmung in Edisried. Die mitgerissenen Bäume richteten ebenfalls grossen Schaden an. Das Bachbett wurde daher 2004 erneuert dabei das Durchflussprofil vergrössert. Der Bach hatte zuvor eine Abflusskapazität von 18 bis 23 m³/s. Beim Schadensereignis von 1997 flossen 30 bis 49 m³/s durch den Bach. Nach dem Ausbau beträgt die Kapazität 45 m³/s.[2]

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Edisried stehen viele alte, oft im Originalzustand erhaltene Häuser, einige davon sind denkmalgeschützt. Die Kapelle Edisried mit dem Patronat St. Josef geht auf das Jahr 1592 zurück. Das jetzige Gebäude wurde 1751/52 erstellt und am 8. September 1753 geweiht. Im Jahr 2003 wurden eine Innen- und Aussenrenovation durchgeführt.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aus dem Weiler Edisried stammt das Geschlecht der von Sachseln. Dies war, nach ihrem Rundsiegel mit Wohnturm zu schliessen, ein freies, bäuerliches Landleutegeschlecht des 13. bis 14. Jahrhunderts. Sie nannten sich wohl auch von Ödisried oder von Edisried. Als wichtigster Vertreter des Geschlechts gilt der Landammann Rudolf von Ödisried. Mit seinen Söhnen starben die von Sachseln um die Mitte des 14. Jahrhunderts aus.[3] Der Wohnturm ist nicht mehr erhalten, auf den Grundmauern wurde zwischenzeitlich ein Wohnhaus gebaut.[4] Der Originalzustand des Wohnturms wurde in einer Zeichnung rekonstruiert.[5]

Verkehrsanbindung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ortsteil liegt neben der Brünigstrasse (Hauptstrasse 4) zwischen Sachseln und Giswil. Die Haltestelle Ewil-Maxon der Zentralbahn ist Sachseln liegt in etwa 800 Meter Entfernung von Edisried. Der Jakobsweg von Stans über Flüeli-Ranft führt durch Edisried und Giswil über den Brünigpass und weiter nach Interlaken.[6] Von Edisried aus führt eine der zwei Zufahrtsstrassen zur Älggi-Alp.

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Grafiker und Bildhauer Alois Spichtig (1927–2014) ist in Edisried geboren und aufgewachsen.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Niklaus von Flüe: Edisried und seine Kapelle St. Josef: Festschrift zur 250-Jahr-Feier der Kapelle, Hrsg.: Kapellenstiftung Edisried, 2003.
  • Jakob Obrecht und Peter Omachen: Der Turm von Edisried: Wiederentdeckung eines mittelalterlichen Wohnturms. In: Kultur- und Denkmalpflege in Obwalden, Bd. 5 (2008), S. 43–46

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Edisried – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Auf der Landeskarte der Schweiz in der Schreibweise Spiss
  2. Sachseln: Drei Bäche neu gebettet (PDF), Publikation des Bundesamts für Wasser und Geologie (BWG), Bern 2004, abgerufen am 6. Dezember 2012
  3. Niklaus von Flüe: Sachseln, von. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
  4. Spielen im Prinzessinnenturm – Kinderkrippe Rapunzel öffnet ihre Tore, Artikel der ONZ Obwalden und Nidwalden Zeitung vom 25. Oktober 2011 (Memento vom 16. Januar 2013 im Webarchiv archive.today)
  5. Zeichnung der Rekonstruktion des Wohnturms, auf excavis.com, abgerufen am 6. Dezember 2012
  6. Wegabschnitt vom Flüeli-Ranft nach Kaiserstuhl (Memento des Originals vom 3. Mai 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.jakobsweg.ch Informationsseite auf Jakobsweg.ch, abgerufen am 9. Dezember 2012

Koordinaten: 46° 51′ 39,1″ N, 8° 13′ 43,9″ O; CH1903: 660256 / 190274