Edithcolea grandis

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Edithcolea grandis

Edithcolea grandis ("var. baylissiana")

Systematik
Familie: Hundsgiftgewächse (Apocynaceae)
Unterfamilie: Seidenpflanzengewächse (Asclepiadoideae)
Tribus: Ceropegieae
Untertribus: Stapeliinae
Gattung: Edithcolea
Art: Edithcolea grandis
Wissenschaftlicher Name der Gattung
Edithcolea
N.E.Br.
Wissenschaftlicher Name der Art
Edithcolea grandis
N.E.Br.

Edithcolea grandis ist die einzige Art der monotypischen Gattung Edithcolea. Sie steht ziemlich isoliert in der Tribus Stapeliinae in der Unterfamilie der Seidenpflanzengewächse (Asclepiadoideae) innerhalb der Familie der Hundsgiftgewächse (Apocynaceae). Sie ist nach Edith Cole (1859–1940), einer britischen Pflanzensammlerin benannt.[1]

Triebe mit bedornten Warzen
Kronenröhre mit konzentrischen Ringen und Nebenkrone

Merkmale

Edithcolea grandis bildet ausdauernde, stammsukkulente, niederliegend-aufsteigende, stark verzweigte Triebe. Sie erreichen Wuchshöhen von bis etwa 10 cm und Durchmesser von 1 bis 1,5 cm. Sie sind im Querschnitt gerundet vier- bis fünfrippig. Die Rippen sind manchmal schraubig gedreht. Die Oberfläche ist kahl und braunoliv gefärbt. Die z. T. linear, z. T. auch versetzt angeordneten konischen Warzen besitzen apikal spitze, harte und persistierende Dornen.

Der Blütenstand besteht meist nur aus einer Blüte, die an den oberen Triebteilen erscheint. Der Blütenstiel ist kahl, bis 23 mm lang und misst bis 3,5 mm im Durchmesser. Die zwittrige radiärsymmetrische, fünfzählige Blüte ist flach und weist einen Durchmesser von etwa 8 bis 12,5 cm auf. Die ovalen mit lanzettförmigen und zugespitzten Kelchblätter (Sepalen) messen 5 bis 9 mm × 1,5 bis 3 mm und damit sind sie kürzer als die Kronröhre. Die Krone ist außen olivgrün, innen hellgelb mit zahlreichen purpurbraunen Punkten und Flecken. Die Kronröhre ist schüsselförmig (etwa 6 mm × 6 mm), der Rand etwas hochgewölbt. Innen sitzen feine Warzen auf konzentrischen, etwas erhabenen purpurbraunen Ringen. Die Kronenzipfel sind breit gerundet (3,5 bis 5 cm × 2,5 bis 3 cm) mit je einem apikalen Zipfelchen. Die obere Hälfte der Kronenzipfel ist dunkelbraun bis olivgrün und glatt. Bogenförmig über die Mitte der Kronzipfel und an den unteren Rändern verlaufen Zonen mit braunen Keulenhaaren. Fünf weitere Bänder mit braunen Keulenhaaren verlaufen vom Kronröhrenrand radial auf die Einschnitte der Kronzipfel zu. Die Nebenkrone ist zweireihig und gelblich. Die interstaminalen Nebenkronenzipfel sind gerundet quadratisch oder quer rechteckig. Die bilden basal Taschen und sind fein behaart. Die staminalen Nebenkronenzipfel liegen den Staubblättern auf. Sie sind apikal dreieckig verbreitert und überdecken sich seitlich. Dorsal weisen sie feine Stacheln oder Warzen auf. Die Staubblätter sind dreieckig, die Pollinien relativ groß.

Die Früchte sind spindelig-abgespreizte Balgfrüchte. Die ovalen, hellbraunen, etwa 6 mm × 4 mm messenden Samen besitzen einen Haarschopf mit einem Durchmesser von 25 bis 30 mm.

Verbreitung

Edithcolea grandis kommt in Äthiopien, Somalia, Kenia, Uganda, Tansania sowie auf der Insel Sokotra vor. Die Erstbeschreibung erfolgte 1895 durch Nicholas Edward Brown.[2]

Synonymie

Zur Gattung Edithcolea wurde ursprünglich noch eine zweite Art gestellt, Edithcolea sordida N.E.Br., die inzwischen jedoch als Synonym von Edithcolea grandis betrachtet wird. Auch die von Lavranos und Hardy im Jahr 1963 aufgestellte Varietät Edithcolea grandis var. baylissiana wird von Müller & Albers (in Albers & Meve, 2002) nicht als solche anerkannt.

Literatur

  • Focke Albers und Ulli Meve (Hrsg.): Sukkulenten-Lexikon Band 3 Asclepiadaceae (Seidenpflanzengewächse). Ulmer, Stuttgart 2002, 322 S., ISBN 978-3-8001-3982-8.
  • Sigrid Liede-Schumann und Ulrich Meve: The Genera of Asclepiadoideae, Secamonoideae and Periplocoideae (Apocynaceae): Edithcolea – online. (englisch)

Einzelnachweise

  1. Lotte Burkhardt: Verzeichnis eponymischer Pflanzennamen. Erweiterte Edition. Botanic Garden and Botanical Museum Berlin, Freie Universität Berlin Berlin 2018. [1]
  2. Bulletin of Miscellaneous Information, Royal Gardens, Kew. Kew, 1895, S. 220. online
Commons: Edithcolea grandis – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien