Eduard Dallmann

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Eduard Dallmann (* 11. März 1830 in Blumenthal bei Bremen; † 23. Dezember 1896 ebenda) war ein deutscher Entdecker und Polarforscher. Mit seinen Reisen trug er maßgeblich zur Kenntnis der Antarktis bei.

Mit 15 Jahren heuerte Dallmann als Schiffsjunge an, mit 36 Jahren fuhr er bereits als Kapitän und betrat als erster Europäer die Wrangel-Insel in der Arktis. Als die Walbestände in den nördlichen Meeren zurückgingen, erhielt Dallmann von der Deutschen Polarschifffahrtsgesellschaft den Auftrag, mit dem 1872 von der Wencke-Werft in Bremerhaven gebauten Dampfsegelschiff „Grönland“ die antarktischen Wal- und Robbenbestände zu untersuchen. Die „Grönland“ war das erste Dampfschiff, das bis in die Polarregion vordrang (1873/74). Der kommerzielle Erfolg der Walfangexpedition war gering und deckte gerade die entstandenen Kosten, die Entdeckungen dagegen waren bedeutend. Bei der Verfolgung einiger Wale entdeckte der herausragende Navigator unter anderem die Bismarck-Straße (engl. Bismarck Strait), den Neumayer-Kanal und die Kaiser-Wilhelm-Insel.

Von 1877 bis 1884 beteiligte sich Eduard Dallmann an den umfangreichen Bemühungen zur weiteren wirtschaftlichen Erschließung Sibiriens, die zu dieser Zeit unternommen wurden. So versuchte er mehrfach Waren aus Europa zu den Mündungen der sibirischen Flüsse Ob und Jenissei zu bringen, um dort Getreideladungen und andere sibirische Produkte aufzunehmen, die mit Lastkähnen zuvor an diese Stellen transportiert worden waren. Durch die Eisbedingungen in der Karasee waren von sieben Versuchen Dallmanns nur vier erfolgreich, so dass der Finanzier der Unternehmungen, der Bremer Großkaufmann Ludwig Knoop beschloss, die Handelsfahrten nach Sibirien einzustellen.[1]

1884 war Dallmann auf dem Dampfschiff „Samoa“ der seemännischer Führer der Finsch-Expedition an die Nordküste von Neuguinea. Am 27. November 1884 wurde in Anwesenheit von Otto Finsch und Kapitän Eduard Dallmann auf der so genannten „Flaggenhalbinsel“ im Finschhafen die deutsche Flagge gehisst. Finsch machte 1884 und 1885 mit Eduard Dallmann fünf Reisen. Sie entdeckten auf der Insel Neuguinea den Friedrich-Wilhelm-Hafen, den Prinz-Heinrich-Hafen sowie den Adolf- und Finschhafen und den Kaiserin-Augusta-Fluss.

Von 1897 bis 1893 erforschte Dallmann im Dienste der Neuguinea-Kompagnie die Nordostküste Neuguineas. Zahlreiche Inselgruppen und Meerengen wurden von ihm benannt.

Heute erinnert das vom Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung auf King George Island betriebene Dallmann-Labor an den Pionier und Entdecker.

Einzelnachweise

  1. http://www.lomonossow.de/Eichler/2001_02/Dahlmann.html Dittmar Dahlmann: Handelsschiffahrt auf der Polarroute

Weblinks