Ehrenwaffe

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Ehrendegen der Schleswig-Holsteiner für Major v. der Tann
Seekadetten der US Marine-Akademie mit blank gezogenem Ehrensäbel

Eine Ehrenwaffe dient als Auszeichnung für Tapferkeit, langen ehrenvollen Dienst etc. und wurde in vielen Armeen teils von den Chefs der Regimenter, teils von Herrschern verliehen.

Dazu gehören namentlich Degen, oft von kunstvoller Arbeit und hohem Materialwert, eroberte Geschütze für Generäle, Gewehre, Pistolen, Säbel und andere Waffen.

Deutschland[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Preußen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Preußen gab es neben Ehrenwaffen auch andere Gegenstände; so erhielten verdiente Postillione seit 1827 Ehrentrompeten.

Kaiserreich[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der deutsche Kaiser verlieh für hervorragende Leistungen auf wissenschaftlichem Gebiet, z. B. an Offiziere auf der Kriegsakademie, Ehrendegen und Ehrensäbel.

Weimarer Republik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Verleihung von Ehrenwaffen wurde – mit Unterbrechung – auch in der Zeit der Weimarer Republik fortgesetzt. So erhielt beispielsweise Claus Schenk Graf von Stauffenberg (1907–1944) einen Ehrensäbel für hervorragende Leistungen auf der Waffenschule, in seinem Fall also der Kavallerieschule.[1]

Drittes Reich[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Dritten Reich wurden ebenfalls Ehrenwaffen vergeben. So erfolgten beispielsweise ab 1933 die Verleihung des SS-Ehrendolchs und ab 1936 des Ehrendegens des RFSS.

Deutsche Demokratische Republik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der NVA wurden Ehrendolche und Ehrensäbel in verschiedenen Ausführungen für Offiziere, Generale und Admirale vergeben. Für die jahrgangsbesten Absolventen der Offiziershochschulen der DDR war der Ehrendolch mit einer Gravur des Ministers für Nationale Verteidigung versehen. Der NVA-Ehrendolch gehörte zur Paradeuniform, durfte aber auch zur Ausgangsuniform und zum Gesellschaftsanzug getragen werden.

Bundesrepublik Deutschland[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Bundeswehr werden keine Ehrenwaffen vergeben. Es gab und gibt aber Bestrebungen zur Einführung eines Offiziersäbels[2], allerdings ohne konkrete Planung.

Sonstiges[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schweizer Offiziersdolch

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Hartmut Kölling: Ehrenwaffen von 1789 bis 1830, Teil 1: Degen, Säbel und Orden. In: Visier, 1982, Heft 6, S. 26–29, ISSN 0138-1601
  • Günther Martin: Ehrengabe. Der ungarische Ehrensäbel des Obersten Anton Freiherr von Lehár, 1920. In: Deutsches Waffen-Journal, Bd. 27 (1991), Heft 1, S. 88–89, ISSN 0012-138X

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Ehrenwaffen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Ehrenwaffe – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Zeitschrift für Heereskunde, Bd. 64 (2000), Heft 396, S. 56 ff.; Ulrich Raulff: Totem und Tabu der deutschen Geschichte: Claus von Stauffenbergs Ehrensäbel ist ans Licht gekommen. In: FAZ vom 13. August 2000, Nr. 186, S. 41.
  2. KAY SOKOLOWSKY: Die grandiose Idee mit dem Schmiss. In: taz.de. 1. April 2006, abgerufen am 7. März 2024.