Eingreifkräfte

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Die Eingreifkräfte (EK) sind neben den Stabilisierungskräften und Unterstützungskräften eine der drei Kräftekategorien der Bundeswehr. Die insgesamt 35.000 Soldaten zählenden Verbände der Eingreifkräfte sind vorwiegend zur Krisenintervention vorgesehen und stellen die deutschen Beiträge zu Eingreiftruppen wie der NATO Response Force und die Kräfte für grundsätzlich in nationaler Verantwortung durchzuführende Rettungs- und Evakuierungsoperationen.

Hintergrund und Aufgaben

Die Eingreifkräfte der Bundeswehr gehen aus den Krisenreaktionskräften (KRK) hervor, die man in den 90er Jahren, einer Zeit des Umbruches in der Bundeswehr, erstmals zusammenstellte. Es ließ sich jedoch kein klares Schema abzeichnen, welcher Verband zu den KRK zählte oder nicht. Das Konzept der Eingreifkräfte setzt hingegen auf eine Konzentration dieser besonders befähigten Kräfte auf wenige Verbände.

Die Eingreifkräfte besitzen vorrangig die Fähigkeit zur Durchsetzung friedenserzwingender Maßnahmen gegen einen vorwiegend militärisch organisierten Gegner bei möglichst geringen eigenen Verlusten. Dies erfordert den Einsatz von Waffengewalt im Rahmen von vernetzten und multinationalen Operationen hoher Intensität. Sie schaffen damit die Voraussetzungen für friedensstabilisierende Operationen, deren Durchführung dann aber Hauptaufgabe der Stabilisierungskräfte ist. Bei Einsätzen zur Konfliktverhütung und Krisenbewältigung können diese zwei Kräftekategorien jedoch auch gleichzeitig oder in enger zeitlicher Abfolge zum Einsatz kommen und sind daher zum Zusammenwirken befähigt. Die Eingreifkräfte sollen schnell abrufbar und überall einsetzbar sein.

Gliederung

Heer

Das Heer stellt mit 20.700 Soldatinnen und Soldaten den größten Anteil der Eingreifkräfte. Den Hauptteil der Eingreifkräfte stellt die 1. Panzerdivision, die sich von anderen "normalen" Heeresdivisionen durch eine Vielzahl ständig unterstellter Divisionstruppen zur Kampfunterstützung auszeichnet. Die Kräfte, die das Heer bereitstellt, beherrschen das Gefecht der verbundenen Waffen auf Divisionsebene. Zu den Eingreifkräften zählen auch Truppenteile der Division Spezielle Operationen und Division Luftbewegliche Operationen, die die Flexibilität der Eingreifkräfte aufgrund ihrer Fähigkeit zu luftbeweglichen Operationen erhöhen. Grundwehrdienstleistende werden in Verbänden der Eingreifkräfte vorwiegend auf Funktionsdienstposten in Stäben und in Unterstützungsbereichen eingesetzt, so dass die Eingreifkräfte zu großen Teilen aus freiwillig Längerdienenden und Beruf-/ Zeitsoldaten bestehen.

Folgende Verbände sind den Eingreifkräften (EK) mit all ihren Einheiten fast vollständig zugeordnet:

Folgende Verbände sind gemischte Verbände (EK/SK), die teilweise als Stabilisierungskräfte (SK) klassifiziert sind. Diese sind damit sowohl für Interventions-, als auch friedenserhaltende Missionen vorgesehen und stehen dabei teilweise nur in bestimmten Kompanieanteilen für Interventionsmissionen zur Verfügung:

Anmerkung: Die Aufzählung spiegelt nicht die regulären Gliederungen des Heeres wider, sondern nur eine Auflistung der EK-Truppen des Heeres. Für die genauen Verbandsorganisationen und -strukturen bitte die vorhandenen Links beachten.[1]

Luftwaffe

Die Luftwaffe hat - einem modularen Ansatz folgend - für alle Verbände prozentual festgelegt, welche Anteile jeweils den drei Kräftekategorien zugeordnet werden. Alle Kampf- und Lufttransportverbände stellen einen Beitrag sowohl zu Eingreif- als auch zu Stabilisierungskräften.

Marine

Bei der Marine ist mit dem Bau der neuen Fregatten der Klasse F125, die die alten Lenkwaffen Fregatten der Klasse F122 ersetzen sollen, erstmals geplant, das Schiff für zwei Besatzungen auszulegen. Somit hat das Schiff eine längere Stehzeit in nicht heimischen Gewässern. Nach amerikanischem Vorbild sollen die Besatzungen in einem bestimmten Zyklus rotieren. Des Weiteren ist im Gegenteil zum Heer wenig über die Zusammensetzung der Eingreifkräfte der Marine bekannt.

Streitkräftebasis

Die Logistikbrigade 1 führt bei Interventionseinsätzen das LogBtl 161, welches die Gefechtslogistik, d.h. z.B. die Logistikbataillone der Heeresbrigaden, unterstützt. Das Bataillon soll dabei die Lücke zwischen der stationären Basislogistik (im Heimatsland) und der Gefechtslogistik schließen. In der schweizer Militärsprache wird dieser Teil der logistische Unterstützung als ›mobile Logistik‹ bezeichnet, was wohl ein treffender Ausdruck ist.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. [1]