Elena García Armada

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Elena García Armada (2018)

Elena García Armada (* 1971 in Valladolid)[1] ist eine spanische Wirtschaftsingenieurin. Sie entwickelte das weltweit erste pädiatrische Exoskelett für Kinder, die aufgrund verschiedener Krankheiten nicht mehr laufen können.[2]

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Elena García Armada wuchs in einem wissenschaftlichen Umfeld auf. Ihre Mutter ist Doktorin der Physik, ihr Vater war Professor für Elektromagnetismus und Gründer der Schule für Telekommunikationstechnik in Santander.[3]

Sie promovierte 2009 in Robotik an der Polytechnischen Universität Madrid[4] und arbeitet dort als Wissenschaftlerin am Zentrum für Automation und Robotik (Centro de Automática y Robótica (CAR)). Zu Beginn ihrer beruflichen Laufbahn spezialisierte sie sich auf die Entwicklung von Industrierobotern, bis sie 2009 ein Mädchen kennenlernte, das nach einem Verkehrsunfall eine schwere Tetraplegie erlitten hatte.[5] Von diesem Zeitpunkt an konzentrierte sich ihre Arbeit auf die Herstellung von Geräten, die die körperlichen Fähigkeiten verbessern, zur Rehabilitation beitragen und die Mobilität von Kindern mit degenerativen neuromuskulären Erkrankungen erhöhen sollen[6].

Forschung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zu ihren Forschungsschwerpunkten gehören die Verbesserung der Beweglichkeit von Vierbeinern, die Entwicklung von Exoskeletten und aktiven Orthesen für die unteren Gliedmaßen, die dynamische Stabilität von Laufrobotern und deren Anpassung an komplexes Terrain mit Umweltstörungen[7].

Elena García Armada ist Gründerin von Marsi Bionics[8], einem Spin-off-Unternehmen des CSIC und der UPM, dessen Ziel die Erforschung und Herstellung von pädiatrischen Exoskeletten ist, das heißt von Strukturen, die auf Stützen basieren, die sich den Beinen und dem Rumpf des Kindes anpassen, und die mit Motoren ausgestattet sind, die die Funktion der Muskeln imitieren und Kraft zum Gehen und Stehen verleihen.

Eines ihrer ersten Projekte war SILO 4,[9] ein 30-Kilogramm-Roboter, bei dem er den Algorithmus zur Verbesserung der Steuerung und der Stabilität der Maschine testete, der eine größere Autonomie des Roboters ermöglichte und somit die menschliche Aufsicht überflüssig machte. Durch die Verbesserung der Anpassungsfähigkeit des Roboters an das Terrain (Anpassung der Beine, wenn er Störungen und Veränderungen wahrnimmt) wird sein Gleichgewicht verbessert und ein Umkippen verhindert, was für Aufgaben wie das Ziehen oder Transportieren von Lasten unerlässlich ist. SILO 4 ist für den Einsatz bei Aufklärungs- und Rettungsarbeiten im Katastrophenfall sowie für die Minenräumung vorgesehen[10].

Im Bereich der Entwicklung pädiatrischer Exoskelette gilt als herausragend das „ATLAS 2030“,[11] ein 9 Kilogramm schweres Exoskelett, das in der Lage ist, die Starrheit zu kontrollieren und gleichzeitig durch seine verschiedenen Kraft-, Druck- und Temperatursensoren agilere und gelenkigere Bewegungen zu ermöglichen[12]. Es ist mit intelligenten Gelenken ausgestattet, die die Bewegungen des Patienten interpretieren und erkennen, welche Bewegungen erwünscht und welche unerwünscht sind. Dies ist von entscheidender Bedeutung, da es in vielen Fällen zu krampfartigen Bewegungen kommt, die, wenn sie falsch interpretiert werden, ein ernsthaftes Sicherheitsrisiko für den Patienten darstellen. Im Mai 2021 erhielt es die CE-Kennzeichnung von der Europäischen Arzneimittel-Agentur, so dass es international vermarktet werden kann, um es für Kinder mit Erkrankungen wie SMA oder Zerebralparese nutzbar zu machen.[13]

Publikationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bücher[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Robots. Al servicio del ser humano” (2015). Editorial: CISC y Catarata.[14]
  • P. Gonzalez de Santos, E. García und J. Estremera, QUADRUPEDAL LOCOMOTION : An Introduction to the Control of Four-Legged Robots, Springer, London, 2006.[15]

Artikel in wissenschaftlichen Fachzeitschriften (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Sanz-Merodio, D., García, E., und González de Santos, P., «Analyzing energy-efficient configurations in hexapod robots for demining applications, Industrial Robot». Industrial Robot, 39(4), 2012.[16]
  • Arévalo, J.C. und García E., «Impedance Control for Legged Robots: An insight into the Concepts Involved». IEEE Transactions on Systems Man and Cybernetics, März 2012.[17]

Preise und Anerkennungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Ada-Byron-Preis, verliehen von der Universität Deusto (2021)[18]
  • Beato de Liébana-Preis (2021)[19]
  • Talgo Award for Professional Excellence for Women in Engineering, Ausgabe 2019[20]
  • Im Jahr 2021 wurde eine öffentliche Sekundarschule in Jerez de la Frontera zu Ehren der Wissenschaftlerin in „IES Elena García Armada“ umbenannt.[21]
  • Hipatia-Women in Science Award 2019 für die wissenschaftliche Laufbahn. Dieser Preis wurde von El Economista mit Unterstützung von Pfizer, PharmaMar, und Banco Santander ins Leben gerufen, um diejenigen Frauen zu würdigen, die im Laufe des Jahres am meisten zur Förderung der Forschung oder des wissenschaftlichen Fortschritts in Spanien beigetragen haben.[22]
  • Goldmedaille von Madrid, 2018.[23]
  • Women to Follow Award 2017.[24]
  • Elena García, eine der zehn brillantesten Wissenschaftlerinnen des Jahres 2016.[25]
  • Beste Gesundheitstechnologie. ABC Health Awards 2016.[26]
  • Bestes unternehmerisches Projekt. CEPYME-Preis 2015.[27]
  • Erster Preis Innova eVIA 2014.[28]
  • 2022 erhielt sie den Europäischen Erfinderpreis in der Kategorie "Publikumspreis".[29]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Elena García Armada – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Elena García Armada. In: Fundacíon Séneca. Abgerufen am 28. Februar 2022 (spanisch).
  2. Silvia Nieto: Elena García Armada, la ingeniera que quiere poner a andar a 17 millones de niños que ahora no pueden hacerlo, El Mundo, 25. Mai 2021
  3. Elena García Armada: Cambiarle la vida a una niña con tetraplejia es el mejor premio. In: ELMUNDO. 8. Oktober 2018, abgerufen am 28. Februar 2022 (spanisch).
  4. Elena García Armada. Abgerufen am 28. Februar 2022 (spanisch).
  5. Entrevista “Protagonistas de le ciencia”. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 11. Februar 2017; abgerufen am 28. Februar 2022 (spanisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.csic.es
  6. Colección ¿Qué Sabemos de…? Robots. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 12. Februar 2017; abgerufen am 28. Februar 2022 (spanisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.csic.es
  7. Elena García Armada. Abgerufen am 28. Februar 2022 (spanisch).
  8. Entrevista „Protagonistas de le ciencia“. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 11. Februar 2017; abgerufen am 28. Februar 2022 (spanisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.csic.es
  9. Una investigadora vallisolentana dirige un proyeto del CSIC que ha desarrollado un sistema que mejora la movilidad de robots caminantes. DiCYT, 1. April 2008, archiviert vom Original am 12. Februar 2017; abgerufen am 28. Februar 2022 (spanisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www2.dicyt.com
  10. Una investigadora vallisolentana dirige un proyeto del CSIC que ha desarrollado un sistema que mejora la movilidad de robots caminantes. DiCYT, 1. April 2008, archiviert vom Original am 12. Februar 2017; abgerufen am 28. Februar 2022 (spanisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www2.dicyt.com
  11. Ingeniería biomédica. In: IngenieríaBiomédica. 24. Februar 2015, abgerufen am 1. März 2022 (spanisch).
  12. Silvia Nieto: Elena García Armada, la ingeniera que quiere poner a andar a 17 millones de niños que ahora no pueden hacerlo. In: ELMUNDO. 25. Mai 2021, abgerufen am 1. März 2022 (spanisch).
  13. Silvia Nieto: Elena García Armada, la ingeniera que quiere poner a andar a 17 millones de niños que ahora no pueden hacerlo. In: ELMUNDO. 25. Mai 2021, abgerufen am 1. März 2022 (spanisch).
  14. Elena García Armada: Robots. In: ¿Qué Sabemos de…? 1. Auflage. Consejo Superior de Investigaciones Cientificas, Madrid 2015, ISBN 978-84-00-09914-5.
  15. Pablo Gonzalez de Santos, Elena Garcia Armada, Joaquin Estremera: Quadrupedal Locomotion. Springer, London 2006, ISBN 978-1-84996-576-7.
  16. Elena García Armada, Daniel Sanz-Merodio, Pablo González de Santos: Analyzing energy-efficient configurations in hexapod robots for demining applications,. In: emerald. 15. Juni 2012, abgerufen am 1. März 2022 (spanisch).
  17. Juan Carlos Arevalo, Elena García Armada: Impedance Control for Legged Robots: An Insight into the Concepts Involved. IEEE, 19. März 2012, abgerufen am 1. März 2022 (spanisch).
  18. The scientist Elena García Armada wins the Ada-Byron “Female Technologist” Award at the University of Deusto. In: basquehealthcluster. 28. September 2021, abgerufen am 1. März 2022 (englisch).
  19. Ana Botín y Elena García Armada reciben los Premios Beato de Liébana 2021. In: vivecampoo. 19. Juli 2021, abgerufen am 1. März 2022 (spanisch).
  20. Edicíon 2019. Elena García Armada. GANADORA. In: ingenieraexcelente. Abgerufen am 1. März 2022 (spanisch).
  21. Esto es como un pequeño Premio Nobel. In: diariodejerez. 5. April 2021, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 1. März 2022 (spanisch).@1@2Vorlage:Toter Link/www.diariodejerez.es (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  22. Ángeles Heras: Elena García, Sara Barja y Clara Piloto triunfan en los premios Hipatia-Mujeres en la Ciencia de. In: elEconomista. 29. Oktober 2019, abgerufen am 28. Februar 2022 (spanisch).
  23. El Ayuntamiento premia por unanimidad a las mujeres, con la Medalla de Oro de Madrid – Ayuntamiento de Madrid. In: madrid.es. 15. Mai 2018, abgerufen am 1. März 2022 (spanisch).
  24. Ganadores Premios MAS : Mujeres a seguir. In: mujeresaseguir. mujeresaseguir, abgerufen am 1. März 2022 (spanisch).
  25. Paloma Ruiz: José Ángel Obeso y Elena García Armada entre los mujeres científicos españoles de 2016. In: ABC ciencia. 17. Dezember 2016, abgerufen am 1. März 2022 (spanisch).
  26. La Ministra Dolors Montserrat: „Los Premios ABC Salud demuestran haberse convertido en un referente en el ámbito de la Sanidad“. In: vocento INFORMA. 22. Dezember 2016, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 12. Februar 2017; abgerufen am 1. März 2022 (spanisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/vocentoinforma.com
  27. Premios 2015 ǀ CEPYME. In: cepyme. Confederación española de la pequeña y mediana empresa, abgerufen am 1. März 2022 (spanisch).
  28. La empresa Marsi Bionics, ganadora del Primer Premio Innova eVIA 2014 ǀ Ametic. In: ametic. 31. Juli 2015, abgerufen am 1. März 2022 (spanisch).
  29. Europäischer Erfinderpreis 2022