Erdbeben bei Düren 1756

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 25. April 2010 um 18:06 Uhr durch Sindala (Diskussion | Beiträge) (+ interwiki nl). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Das Erdbeben bei Düren am 18. Februar 1756 zählt zu den schwersten Beben, die in Deutschland bekannt sind. Es ereignete sich um 8 Uhr früh und war der Höhepunkt einer mehrjährigen Serie von Erdstößen.

Das Erdbeben

Das Epizentrum des Bebens lag bei Düren, die Tiefe des Hypozentrums wird auf 14 bis 16 Kilometer geschätzt.[1] Das Beben verursachte Schäden an Gebäuden im Raum Köln, Aachen, Jülich und Bad Münstereifel. Das Schüttergebiet erstreckte sich bis London, Magdeburg und Straßburg. Das Beben wurde nach den überlieferten Schäden auf die Intensitätsstufe VIII der MSK-64 eingestuft, es erreichte nach heutiger Beurteilung ungefähr eine Magnitude von 6,4 auf der Richterskala[2] und war somit deutlich stärker als das Erdbeben von Roermond 1992, das eine Magnitude von 5,9 erreichte.

Schäden

In Düren gab es zwei Tote, viele Gebäude wurden schwer beschädigt oder zerstört. Teile der Stadtmauern von Düren und Bad Münstereifel stürzten ein oder wurden schwer beschädigt. In Aachen wurden ebenfalls zwei Personen erschlagen und ein Mann schwer verletzt. Zahlreiche Gebäude wurden schwer beschädigt, so unter anderem das Gewölbe über dem Archiv im Rathaus sowie das Katharinenbildnis der Augustinerkirche. In Aachen versiegten einige Thermalquellen, andere zeichneten sich durch verstärkte Schüttungen aus. Außerdem stürzten über 300 Schornsteine ein; auch in Köln wurden über 100 Schornsteine zerstört. Es entstanden Schäden im Gewölbe des Neubaus der Hauptpfarrkirche St. Peter und Paul in Eschweiler. Die Burg Nideggen, die Nothberger Burg und das Kloster Wenau wurden stark beschädigt und teilweise unbewohnbar. In Jülich stürzte eine Kaserne ein. In Breinig und Büsbach sank der Wasserspiegel in den Blei-Zink-Erzgruben derart ab, dass einige Strecken trocken fielen. Gleichzeitig versiegte auch eine Quelle am Breinigerberg.[3]. Deutliche Ausläufer des Bebens waren bis London und Straßburg zu spüren.

Ein Chronogrammstein am Turm der katholischen Kirche St. Peter und Paul in Eschweiler erinnert an das Erdbeben.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. BGR, Erdbebenkatalog EU, 1756/02/18 sowie Erdbebenkatalog für die Bundesrepublik Deutschland, 1756 02 18
  2. BGR Erdbebenkatalog für die Bundesrepublik Deutschland mit Randgebieten. Abgerufen am 18. Januar 2010 (s. Übersicht in der über den Link erreichbaren Datei Tab-Schadenbeben_ab_7-8.pdf).
  3. Johann Peter Joseph Monheim: Die Heilquellen von Aachen, Burtscheid, Spaa, Malmedy und Heilstein in ihren historischen, geognostischen, physischen, chemischen und medizinischen Beziehungen. Aachen 1829, S. 260.

Koordinaten: 50° 48′ 0″ N, 6° 28′ 12″ O