Ernst Christoph Dressler

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Johann Heinrich Tischbein der Ältere: Ernst Christoph Dressler (postum 1780 fertiggestellt)

Ernst Christoph Dressler (geboren 23. September 1734 in Greußen; gestorben 6. April 1779 in Kassel)[1] war ein deutscher Komponist, Tenor, Geiger und Musiktheoretiker. Er erlernte Operngesang und Violinspiel im Selbststudium und wurde Hofmusiker an verschiedenen Höfen, bevor er an die Wiener Hofoper wechselte. Seine letzte Station war der Hof in Kassel. Er wurde durch einen Marsch bekannt, auf den Ludwig van Beethoven Variationen schrieb, die sein erstes veröffentlichtes Werk wurden.

Ernst Christoph Dressler wurde in Greußen, nahe Sondershausen in Thüringen, als Sohn von Christian Ludwig Dressler und Catherine Elisabeth Renner geboren. Er studierte Theologie, Recht und deutsche Poetik an den Universitäten von Halle, Jena und Leipzig.[2] In Leipzig lernte er im Selbststudium Geigenspiel und Gesang.[3] Er zog nach Bayreuth, wo er seine Tenorstimme bei Maria Giustina Turcotti weiter ausbildete,[4] und arbeitete als Kammermusiker, Hofsänger und Sekretär für Markgraf Friedrich Christian von Bayreuth.[3][5] Als der Markgraf 1763 starb, zog Dressler nach Gotha. Dort trat er im Mai 1764 eine ähnliche Stelle bei Friedrich III. und dessen Frau Luise Dorothea an.[3][5]

Er war ein begabter Geiger, Komponist und Schriftsteller. Die in Gotha bevorzugte opera buffa missbilligte er und gab im November 1766 seine Stelle auf[3] oder wurde entlassen.[5] Im Februar 1767 wurde er Kapellmeister bei Joseph Wenzel von Fürstenberg,[5] allerdings nicht an dessen Hof in Donaueschingen, sondern in Wetzlar.[6] Als der Fürst 1771 nach Böhmen zurückkehrte, folgte Dressler ihm nicht,[3] sondern ging als Sänger an die kaiserliche Hofoper in Wien.[4] 1774 zog er an die Hofoper in Kassel, wo er bis zu seinem Tod blieb.[4][7]

Dressler heiratete Wilhelmine Christiane Zeitz.[2] Zwei Söhne des Paars arbeiteten auch in der Kasseler Hofkapelle.[4] Dressler starb in Kassel am 6. April 1779 im Alter von 44 Jahren.[2]

Ernst Christoph Dressler veröffentlichte zwei Liederbücher.[7] Seine bekannteste Komposition ist ein Marsch, über den Ludwig van Beethoven neun Variationen (WoO 63) schrieb, die 1782 als erstes seiner Werke veröffentlicht wurden, drei Jahre nach Dresslers Tod.[4][8]

In seinen musiktheoretischen Schriften setzte er sich für eine selbständige deutsche Oper ein, mit darauf spezialisierten Theatern in Deutschland. Er betrachtete Anton Schweitzers Oper Alceste als Musterbeispiel.[2]

Veröffentlichungen

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Fragmente (1767)
  • Meine Beschäfftigungen einsamer Stunden. 1759 (Reprint: Herzog August Bibliothek, Wolfenbüttel 2017.)
  • Denkmaal der Liebe und Verehrung Dem Wohlgebohrnen und Hochgelahrten Herrn, Herrn Johann Pfeiffer .... Langbein, Bayreuth 1761.
  • Am Sterbeabend. Trauergedicht auf Johann Heinrich Schmitz, gest. 13.12.1777. Waisenhaus-Buchdruckerei, Cassel 1777.

Liederbücher

Musiktheoretische und musikpraktische Schriften

  • Fragmente einiger Gedanken des musikalischen Zuschauers die bessere Aufnahme der Musik in Deutschland betreffend. C. Mevius seel. Erben, Gotha 1767.
  • Gedanken, die Vorstellung der Alceste, ein deutsches ernsthaftes Singspiel, betreffend. Erfurt 1774.
  • Theaterschule für die Deutschen das ernsthafte Singschauspiel betreffend. Schmidt, Hannover 1777.
Commons: Ernst Christoph Dressler – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Dressler (Dreßler), Ernst Christoph. In: Bayerisches Musiker-Lexikon Online. Universität München, abgerufen am 4. Juni 2019.
  2. a b c d Helmuth Christian Wolff: Dreßler, Ernst Christoph. In: Neue Deutsche Biographie. Band 4, 1959 (deutsche-biographie.de).
  3. a b c d e Alexandre Choron, François Fayolle: Dictionnaire historique des musiciens, artistes et amateurs, morts ou vivans. Band 1. Chimot, 1817, Dresler, Ernest Christophe, S. 191 (französisch, google.com).
  4. a b c d e Karl-Josef Kutsch, Leo Riemens: Dressler, Ernst Christoph. In: Großes Sängerlexikon. 4. Auflage. Walter de Gruyter, Berlin 2012, ISBN 978-3-598-44088-5, S. 1227 (books.google.com).
  5. a b c d Franz Lorenz: Georg Anton Benda. Walter de Gruyter, 2014, ISBN 3-11-084198-3, S. 65 (google.com).
  6. Silke Leopold, Bärbel Pelker: Süddeutsche Hofkapellen im 18. Jahrhundert: Eine Bestandsaufnahme. Books on Demand, 2014, ISBN 978-3-946054-78-8, S. 71 (books.google.com – Fußnote 91).
  7. a b Hugo Riemann: Musik-Lexikon. Band 1, 1916, S. 263 (google.com).
  8. Gary E. McPherson: Musical Prodigies: Interpretations from Psychology, Education, Musicology, and Ethnomusicology. Oxford University Press, 2016, ISBN 0-19-150925-6, S. 582 (englisch, google.com).