Ernst Matthes (Maler)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Ernst Matthes (* 11. Januar 1878 in Bremen; † 3. November 1918 an der Westfront) war ein deutscher Maler und Zeichner.

Ernst Matthes war der Sohn des Ernst Matthes (1848–1906), Fabrikant einer Baumwollspinnerei in Düsseldorf, und der Agnes, geborene Louise Agnes Wätjen (1853–1923), Tochter des Reeders Christian Heinrich Wätjen in Bremen. Aufgewachsen in Düsseldorf studierte Ernst Matthes ab 1892 an der Kunstakademie Düsseldorf anfänglich in der Elementarklasse von Heinrich Lauenstein, gefolgt von der Vorbereitungsklasse in 1894 von Peter Janssen dem Älteren und Arthur Kampf[1] und ab Herbst 1897 an der Münchener Akademie in der Naturklasse von Gabriel von Hackl und später bei Willy von Beckerath.[2]

1900 siedelte Matthes Paris um, wohnte 1909 in der Rue Cavalotti Nr. 5 im Stadtviertel Quartier des Grandes-Carrières,[3] dann in der Rue Blanche Nr. 72 im Quartier Saint-Georges.[4] Zwischen 1910 und 1911 bereiste Matthes Spanien und Tanger in Marokko. 1911 kehrte er nach Deutschland zurück und ließ sich in Berlin nieder und wohnte Potsdamer Straße 121c.[5]

Seit 1907 nahm Matthes an den Ausstellungen der Berliner Secession teil. Zur Frühjahrsausstellung der Secession von 1916 bedankte er sich bei dem Redakteur Willy Ganske für dessen Besprechung. „Es hat mich sehr gefreut darin die freundlichen Worte zu finden, mit denen Sie meine dort ausgestellten Bilder erwähnen […]“.[6]

Im Ersten Weltkrieg wurde Ernst Matthes Kavallerieoffizier, war an den Kriegsfronten im Osten und Westen, und wurde kurz vor dem Waffenstillstand von Compiègne, am 3. November 1918 auf dem Rückzug aus Frankreich von einer tödlichen Kugel getroffen.

Er schuf vorwiegend Aquarelle, Gouachen und Lithographien und signierte diese mit E. Matthes. Seine Illustrationen sind in ihrer Art satirische Karikaturen.

Stiergefecht, E. Matthes, um 1910
  • Im roten Meer. Aquarell
  • Die Logen. Aquarell
  • Angler an der Seine. Zeichnung
  • Der Klub. Zeichnung
  • Die Logen. Zeichnung
  • Im Bois du Boulogne. Zeichnung
  • Bei Rodin. Zeichnung
  • Porträt Otto Julius Bierbaum. Zeichnung
  • Music-Hall. Gouache
  • Tee im Bois (de Boulogne). Aquarell
  • Promenoir. Aquarell
  • Die Bar. Aquarell
  • Im Bois. Aquarell
  • Im Restaurant. farbige Zeichnung
  • Reiter im Bois. Aquarell
  • Ball im Élysée. Gouache
  • Armenonville. Aquarell
  • Straße in Sevilla. Gouache
  • Silla del moro. Aquarell
  • Albaicin. Granada. Aquarell
  • Platz in Tetuan. Aquarell
  • Platz am Hafen in Tanger. Farbige Zeichnung
  • Straße in Tanger. Zeichnung
  • Marktplatz in Tanger. Zeichnung
  • Club in Madrid. Zeichnung
  • Straße in Ronda. Zeichnung
  • Sommertag
  • Stierkampfarena (Stiergefecht). Farbige Zeichnung
  • Am Strand
  • Jungbrunnen. Aquarell
  • Abend am Wannsee. Aquarell
  • Weiße Reiher. Aquarell
  • Künstliche Blumen. Aquarell
  • Kostümwahl. Aquarell
  • Kaffee am Potsdamer Platz in Berlin. Zeichnung. Harvard Art Museums/Busch-Reisinger Museum (Objekt Nr. BR76.9)
  • Illustration zum Verbot der damaligen Vogelfeder-Hutmode (Der Kampf gegen die Paradiesvogel-Hüte), im Jahresheft 1914 des Bundes für Vogelschutz[7]

Ausstellungen (Auswahl)

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • 1906: Deutsche Kunstausstellung in der Flora, Kölner Verein zur Förderung der Ausstellung, Verband der Kunstfreunde in den Ländern am Rhein
  • 1907/1908: XIV. Ausstellung der Berliner Secession, Zeichnende Künste Berlin
  • 1908: Frühjahr-Ausstellung des Vereins bildender Künstler Münchens, Königliches Kunstausstellungsgebäude am Königsplatz
  • 1908: XVI. Ausstellung der Berliner Secession, Zeichnende Künste Berlin, im Ausstellungshaus am Kurfürstendamm 208
  • 1909/1910: XIX. Ausstellung der Berliner Secession, Zeichnende Künste Berlin, im Ausstellungshaus am Kurfürstendamm 208
  • 1910/1911: XXI. Ausstellung der Berliner Secession, Zeichnende Künste Berlin, im Ausstellungshaus am Kurfürstendamm 208
  • 1911: XXIII. Ausstellung der Berliner Secession, Zeichnende Künste Berlin, im Ausstellungshaus am Kurfürstendamm 208
  • 1913: XXVI. Ausstellung der Berliner Secession, im Ausstellungshaus am Kurfürstendamm 208
  • 1914: Internationale Ausstellung, in der Kunsthalle Bremen
  • 1972: Kunsthalle Bremen
  • 1973: Busch-Reisinger Museum, Cambridge, USA
  • Gustav Pauli: Ernst Matthes: ein Erinnerungsblatt. In: Kunst und Künstler: illustrierte Monatsschrift für bildende Kunst und Kunstgewerbe. Band 19, Heft 3, 1921, S. 108–111 (dfg-viewer)
  • Gerhard Gerkens (Hrsg.): Ernst Matthes, 1878–1918: Ausstellung Kunsthalle Bremen, 15. Oktober bis 26. November 1972. Verlag Kunsthalle Bremen, 1972
  • Ernst Matthes, 1878–1918. Ausstellungskatalog im Zusammenhang mit der Ausstellung vom 1. November bis 14. Dezember 1973. Schriftliche Beiträge von Peter Hirschfeld und Rudolf Grossmann. Beinhaltet Ausstellungscheckliste, Bibliographie und Ausstellungsgeschichte. (engl.), Busch-Reisinger Museum, Harvard University, 1973
Commons: Ernst Matthes – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Findbuch_20212_01_04 Schülerlisten der Kunstakademie Düsseldorf 19. Jahrhundert (PDF; 6,8 MB)
  2. Ernst Matthes, Martikel-Nr. 1751, Eintritt 3. November 1897, Fach Naturklasse Hackl
  3. Ernst Matthes, 5, Rue Cavalotti, Paris Katalogeintrag der Neunzehnte Ausstellung der Berliner Secession. Zeichnende Künste, 27. November 1909 bis 9. Januar 1910
  4. Ernst Matthes, 72, rue Blanche, Paris Katalogeintrag der Dreiundzwanzigste Ausstellung der Berliner Secession. Zeichnende Künste, November bis Dezember 1911
  5. Matthes, Ernst. In: Berliner Adreßbuch, 1913, Teil 1, S. 1971. „Matthes, Ernst, Kunstmaler, W35, Potsdamer Str. 121c III“.
  6. Ernst Matthes, Maler (1878–1918). Eigenh. Briefkarte mit U. Berlin. 1 S. Qu.–8vo. Mit eh. adr. Kuvert. Kotte Autographs
  7. Abbildung „Die Vögel des Paradieses in Paris, dem Herzen der Schmuckvogelausrottung! Aber auch in Berlin und anderen Großstädten kann man Ähnliches beobachten.“ Aus dem Jahresheft 1914 – Illustration E. Matthes