Eupyrin

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Strukturformel
Strukturformel von Eupyrin
Allgemeines
Name Eupyrin
Andere Namen
  • Vanillinethylcarbonat-p-phenetidin
  • {4-[(4-Ethoxyphenyl)iminomethyl]-2-methoxyphenyl}ethylcarbonat
Summenformel C19H21NO5
Kurzbeschreibung

Blass grünlich-gelbe Nadeln, Geruch nach Vanillin[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 613-71-8
PubChem 101283924
Wikidata Q63148501
Eigenschaften
Molare Masse 343,38 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Schmelzpunkt

87–88 °C[1]

Löslichkeit
Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung
keine Einstufung verfügbar[2]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Als Eupyrin wurde früher das Vanillinethylcarbonat-p-phenetidin (andere Schreibweise: Vanillinäthylkarbonatparaphenetidin[3]) bezeichnet. Es wurde als Mittel gegen Fieber eingesetzt.

Eigenschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eupyrin gehört zur Gruppe des Phenetidine. Es sind grünlich-gelbe Nadeln und geschmacklos. Eupyrin ist in Wasser schwer löslich, in Alkohol hingegen leicht löslich. Es schmilzt bei 87 °C bis 88 °C und riecht sehr schwach nach Vanillin. Es wirkt antipyretisch und zugleich stimulierend, diente daher Anfang des 20. Jahrhunderts als mildes und ungiftiges Fiebermittel bei Kindern, alten Leuten und in Fieberfällen mit erheblicher Schwäche, wo andere Fiebermittel wegen der Gefahr des Kollaps ausgeschlossen waren.[3]

Vermarktung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eupyrin wurde von den Vereinigten Chininfabriken Zimmer & Co in Frankfurt Anfang des 20. Jahrhunderts als Fertigarzneimittel (Pulver) vermarktet und mehrmals täglich grammweise gegeben.[4][5]

Eine andere Zusammensetzung hatten die Grippetabletten names Eupyrin der Firma Boehringer Mannheim Anfang der 1950er Jahre,[6][7] die Salicylamid und Chinin enthielten. In Pakistan produziert eine Firma Schmerztabletten mit Codein und Paracetamol unter dem Handelsnamen Eupyrin.[8]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Eupyrin. In: C. Bachem: Neuere Arzneimittel. Ihre Zusammensetzung, Wirkung und Anwendung. C. J. Göschen’sche Verlagsbuchhandlung, Berlin/Leipzig 1918, S. 60. (Digitalisat bei der TU Braunschweig)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d G. Frerichs, G. Arends, H. Zörnig (Hrsg.): Hagers Handbuch der Pharmazeutischen Praxis für Apotheker, Arzneimittelhersteller, Drogisten, Ärzte und Medizinalbeamte, Zweiter Band, Springer Verlag, 1949, S. 411.
  2. Dieser Stoff wurde in Bezug auf seine Gefährlichkeit entweder noch nicht eingestuft oder eine verlässliche und zitierfähige Quelle hierzu wurde noch nicht gefunden.
  3. a b Eupyrīn. In: Meyers Großes Konversations-Lexikon. 6. Auflage. Band 6: Erdeessen–Franzén. Bibliographisches Institut, Leipzig / Wien 1906, S. 169 (zeno.org).
  4. G. Arends, A. Rathje: Neue Arzneimittel und Pharmazeutische Spezialitäten. 4. Auflage, Springer-Verlag Berlin/Heidelberg 1913; S. 193–194.
  5. C. Bachem: Neuere Arzneimittel. Ihre Zusammensetzung, Wirkung und Anwendung, S. 60.
  6. Arzneimittelverpackung im Wandel der Zeit, 1. Juli 2017 auf www.meditipps.de. Abgerufen am 3. April 2019.
  7. Postkartenwerbung für Eupyrin von 1951, abgerufen am 3. April 2019.
  8. Eupyrin auf der Website von Unexo Labs (Pvt) Ltd., abgerufen am 3. April 2019.