Neukaledonien-Nachtschwalbe

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Neukaledonien-Nachtschwalbe
Systematik
Klasse: Vögel (Aves)
Ordnung: Schwalmartige (Caprimulgiformes)
Familie: Nachtschwalben (Caprimulgidae)
Gattung: Eurostopodus
Art: Neukaledonien-Nachtschwalbe
Wissenschaftlicher Name
Eurostopodus exul
Mayr, 1941

Die Neukaledonien-Nachtschwalbe (Eurostopodus exul) ist eine kaum erforschte und möglicherweise ausgestorbene Vogelart aus der Familie der Nachtschwalben (Caprimulgidae). Sie war auf Neukaledonien in Melanesien endemisch und ist nur vom Typusexemplar bekannt, das 1939 gesammelt wurde.

Der Holotypus, ein adultes Weibchen, misst 26 cm und hat ein Gewicht von 77 g. Die Flügellänge beträgt 184 mm. Das Gefieder ist insgesamt hell silbriggrau mit ziemlich spärlichen schwarzbraunen Flecken und Stricheln an der Oberseite. Die Krone ist schwärzlich. Die graubraunen Flügeldecken sind braun gesprenkelt und breit weißlich gelbbraun gefleckt. Die Schulterfedern sind gräulichbraun an den Innenfahnen, gräulichweiß an den Außenfahnen und breit schwarzbraun gestrichelt in der Mitte. Die Flügelmarkierungen ähneln denen der Salomonennachtschwalbe. Ein Nackenkragen fehlt. Die Brust ist braun, matt grauweiß und gräulichbraun. Die Kehle ist durch einen kleinen weißen Flecken gekennzeichnet.

Die Neukaledonien-Nachtschwalbe galt zeitweise sowohl mit der Bartnachtschwalbe (Eurostopodus mystacalis) als auch mit der Salomonennachtschwalbe (Eurostopodus nigripennis) als konspezifisch. Von letzterer unterscheidet sie sich durch die merklich kürzeren Flügel, die stärker weißlich granitgraue Oberseite, die klarere, breitere und stärker einheitlichschwarze Kronenmitte sowie durch den geringfügig rötlichbraun gefärbten Hinternacken. 1999 vermutete der britische Ökologe Chris Doughty, dass es sich bei dem Exemplar der Neukaledonien-Nachtschwalbe um einen Irrgast der Bartnachtschwalbe aus Australien handeln könnte.[1] Ernst Mayr, der die Neukaledonien-Nachtschwalbe als Unterart der Bartnachtschwalbe betrachtete, ging jedoch in seiner wissenschaftlichen Erstbeschreibung von 1941[2] klar auf die Unterschiede zwischen den beiden Taxa ein. 1989 wurde die Neukaledonien-Nachtschwalbe von Storrs Olson und Jean-Christophe Balouet erstmals als eigenständige Art aufgeführt.[3] Dieser Ansicht haben sich in der Folgezeit mehrere Autoren und Checklisten angeschlossen, darunter IOC World Bird Names, HBW and BirdLife Illustrated Checklist, BirdLife International, IUCN, Howard & Moore Checklist of the Birds of the World sowie die Clements Checklist of Birds of the World.

Die IUCN listet die Neukaledonien-Nachtschwalbe in der Kategorie „vom Aussterben bedroht“ (critically endangered) mit dem Zusatz „möglicherweise ausgestorben“ (possibly extinct). Am 21. August 1939 fing der Vogelsammler Thomas L. Macmillan, der sich im Auftrag der Whitney South Sea Expedition des American Museum of Natural History auf Neukaledonien aufhielt, das einzige bekannte Exemplar, ein Weibchen im Zustand der Eiablage, in einer von Myrtenheide dominierten Savanne in einer Küstenebene nahe dem Mont Panié. 1998 gab es eine ausgedehnte Suchexpedition nach dieser Art, die jedoch erfolglos verlief. Hinsichtlich des Verschwindens, vermutet der Ornithologe Nigel Cleere Buschfeuer sowie die Nachstellung durch Ratten, Hunde und Katzen.[4] Auch die Kleine Feuerameise (Wasmannia auropunctata) stellt eine Bedrohung dar, da ihre Stiche in die Augen von Vögeln oder Wildtieren zur Erblindung der Opfer führen können.[5]

  • Ekstrom, J.M.M., Jones, J.P.G., Willis, J., Tobias, J., Dutson, G.C.L. & Barré, N.: New information on the distribution, status and conservation of terrestrial bird species in Grande Terre, New Caledonia. In: Emu. Band 102, Nr. 2, 2002, S. 197–207.
  • Julian Pender Hume, Michael Walters: Extinct Birds. A & C Black, London 2012, ISBN 1-4081-5725-X, S. 202.

Einzelnachweise

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  1. Chris Doughty, Nicholas Day & Andrew Plant: Birds of the Solomons, Vanuatu & New Caledonia. A & C Black, 1999, S. 128.
  2. Ernst Mayr: Birds collected during the Whitney South Sea Expedition. 47, Notes on the genera Halcyon, Turdus and Eurostopodus. American Museum novitates; no. 1152, 1941.
  3. S. L. Olson, J.-C. Balouet: Fossil Birds from Late Quaternary Deposits in New Caledonia. In: Smithsonian Contributions to Zoology. Nummer 469. Smithsonian Institution Press, Washington D.C., 1989.
  4. Cleere, Nigel; Nurney, Dave: Nightjars: A Guide to Nightjars and Related Nightbirds. Pica Press, Mountfield, East Sussex 1998.
  5. H. Jourdan: Are serpentine biota free from successful biological invasions? Southern New Caledonian ant community example. In: Proceedings of the 2nd International Conference on Serpentine Ecology (eds T. Jaffré, R. D. Reeves & T. Becquer) 1997, S. 107–108. ORSTOM, Nouméa.