Breslauer FV 06

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Breslauer FV 06
Logo des Breslauer FV 06.
Voller Name Breslauer Fußballverein 1906 e. V.
Ort Breslau
Gegründet 6. Juni 1906
Aufgelöst 1945
Vereinsfarben Blau-Weiß
Stadion An den Oswitzer Friedhöfen (6.000)
Höchste Liga Gauliga Schlesien
Erfolge Südostdeutscher Vizemeister: 1927
Endrunde um die deutsche Meisterschaft: 1927
Heim
Vorlage:Infobox Historischer Fußballverein/Wartung/NurHeim

Der Breslauer Fußballverein 1906 e. V. (Kurzname Breslauer FV 06) war ein Fußballverein aus Breslau, Schlesien. Der Fußballclub zählte zu den erfolgreichsten in Breslau. Als Spielstätte dienten unterschiedliche Sportplätze beziehungsweise Stadien. Von 1912 bis 1920 spielte man zunächst auf dem Gandauer Exerzierplatz, später im Eichenpark Pöpelwitz.[1] Im Herbst 1920 wurde das 6.000 Zuschauer fassende Stadion an den Oswitzer Friedhöfen eröffnet.[2]

Logo des TV Vorwärts Breslau.
Logo des SC Pfeil Breslau.

Am 6. Juni 1906 wurde der Verein durch unzufriedene Mitglieder des TV Vorwärts Breslau als Sportclub Pfeil Breslau gegründet. Jedoch spielte die 1. Fußballmannschaft zunächst in unterklassigen Ligen. 1911/12 gelang durch den Sieg in der B-Klasse der Aufstieg in die A-Klasse (damals eine der vielen ersten Ligen in Deutschland). Im Juli 1913 erfolgte mit einigen Mitgliedern des SV Corso 1905 Breslau die Fusion zum Breslauer FV 06.[3] Der Klassenerhalt in der Saison gelang nur knapp: Der Verein gewann das Entscheidungsspiel um den Nichtabstieg gegen die Breslauer SVgg mit 6:3 nach Verlängerung. In den darauffolgenden Jahren konnte sich der BFV in der höchsten Spielklasse etablieren. Dennoch gelang die Qualifikation für die Endrunde um die südostdeutsche Meisterschaft nicht.

Erneut erzeugte eine Fusion eine positive Wirkung: 1925 fusionierte der Verein mit dem Sportverein Stern 1920 e. V. zum Breslauer FV 06-Stern und qualifizierte sich bereits 1927 für die südostdeutsche Endrunde. Fast wäre man Südostdeutscher Fußballmeister geworden, allerdings scheiterten die BFVer im Entscheidungsspiel um die Meisterschaft mit 0:5 gegen die Vereinigten Breslauer Sportfreunde.[4] Dennoch war man durch die Vizemeisterschaft für die deutsche Meisterschaft qualifiziert, scheiterte aber im Achtelfinale am VfB Leipzig.[5] Auch in den nächsten Spielzeiten nahm der Breslauer FV oft an der Schlesischen Meisterschaft teil, jedoch gelang die erneute Qualifikation zur deutschen Meisterschaft nicht mehr. Ab dem Jahr 1930 nahm der Verein um Nationalspieler Richard Hanke ohne Auflösung der Fusion den alten Vereinsnamen „Breslauer FV 06“ an. 1933 zählten die Blau-Weißen zu den Gründungsmitgliedern der Gauliga Schlesien, in der man ununterbrochen von 1933 bis 1945 mit nur mäßigem Erfolg spielte. Der Höhepunkt der Gauliga-Zeit war die Vizemeisterschaft 1940, als der Breslauer FV 06 in den Endspielen um die Schlesische Gaumeisterschaft mit 2:5 und 1:9 gegen Vorwärts-Rasensport Gleiwitz verlor.

Mit dem Ende des Zweiten Weltkrieges hörte der Verein auf zu existieren.

Saison Spielklasse Spiele Siege Remis Niederl. Tore Gegentore Punkte Platz
1912/13 1. Bezirksklasse Breslau 16 3 0 13 25 67 6-26 9
Relegationsspiel (gewonnen)
1913/14 1. Bezirksklasse Breslau 16 5 0 11 26 50 10-22 7
1914/15-1918/19 kein Spielbetrieb
1919/20 A-Klasse Breslau 14 7 1 6 33 33 15-13 3
1920/21 Gauliga Breslau-Westkreis 10 7 2 1 18 9 16-4 1
Gauliga Breslau/Oberklasse 6 2 2 2 9 7 6-6 3
1921/22 Gauliga Breslau-Westkreis 10 8 1 1 40 16 17-3 2
Gauliga Breslau/Oberklasse 6 2 1 3 17 23 5-7 3
1922/23 Gauliga Breslau-Nordkreis 6 4 0 2 13 7 8-4 2
Gauliga Breslau/Oberklasse 9 2 1 6 16 18 5-13 4
1923/24 A-Liga Breslau 16 8 1 7 28 28 17-15 4
1924/25 A-Liga Breslau 14 6 3 5 20 21 15-13 5
1925/26 A-Liga Breslau 14 7 1 6 33 31 15-13 5
1926/27 A-Liga Breslau 14 11 2 1 40 18 24-4 1
Südostdeutsche Meisterschaft 7 5 1 1 13 7 11-3 2
Entscheidungsspiel um Südostdt. MS (verloren)
Deutsche Meisterschaft (Achtelfinale)
1927/28 A-Liga Breslau 22 13 2 7 70 42 28-16 4
1928/29 A-Liga Breslau, Kr. 2 10 5 0 5 17 22 10-10 4
1929/30 A-Liga Breslau 14 10 1 3 42 24 21-7 2
Mittelschlesien-Endrunde (Finale)
1930/31 A-Liga Breslau 14 10 2 2 62 23 22-6 2
Spiel um Platz 1 (verloren)
Südostdeutsche Meisterschaft, Kr. 1 10 4 3 3 23 22 11-9 2
Spiel um Platz 2 (verloren)
1931/32 A-Klasse Breslau 14 9 4 1 60 24 22-6 1
Südostdeutsche Meisterschaft, Kr. 1 10 4 0 6 16 21 8-12 4
1932/33 A-Klasse Breslau 14 7 3 4 36 23 17-11 2
Spiel um Platz 2 (gewonnen)
Südostdeutsche Meisterschaft, Kr. 1 10 2 2 6 25 26 6 5
1933/34 Gauliga Schlesien 18 6 2 10 26 41 14-22 8
1934/35 Gauliga Schlesien 18 7 3 8 36 44 17-19 6
1935/36 Gauliga Schlesien 18 7 4 7 39 35 18-18 4
1936/37 Gauliga Schlesien 18 10 1 7 46 45 21-15 4
1937/38 Gauliga Schlesien 18 6 2 10 27 26 14-22 8
1938/39 Gauliga Schlesien 18 6 3 9 27 49 15-21 8
1939/40 Gauliga Niederschlesien 12 8 3 1 57 18 19-5 1
Endspiel Schlesien (verloren)
1940/41 Gauliga Schlesien 18 4 2 12 26 51 10 9
1941/42 Gauliga Niederschlesien 16 4 4 8 47 48 12 5
1942/43 Gauliga Niederschlesien 17 9 3 5 39 30 21-13 3
1943/44 Gauliga Breslau, Gr. 1 8 1 0 7 7 19 2-14 5
1944/45 kein Spielbetrieb


Anmerkung: Der BFV spielte immer in einer Ersten Liga.

Bekannte Spieler

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Einzelnachweise

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  1. Hardy Grüne, Christian Karn: Das große Buch der deutschen Fußballvereine. AGON Sportverlag, Kassel 2009, ISBN 978-3-89784-362-2.
  2. Hardy Grüne, Christian Karn: Das große Buch der deutschen Fußballvereine. AGON Sportverlag, Kassel 2009, ISBN 978-3-89784-362-2.
  3. Udo Luy: Fußball in Süd-Ostdeutschland (Schlesien) 1893 - 1914, Seite 348f., Kleinrinderfeld 2017
  4. Mario Tomao: Fußball in Schlesien 1900/01–1932/33. Deutscher Sportclub für Fußballstatistiken e. V.
  5. Hardy Grüne, Christian Karn: Das große Buch der deutschen Fußballvereine. AGON Sportverlag, Kassel 2009, ISBN 978-3-89784-362-2.