Fagerborg kirke

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Fagerborg kirke im März 2009

Die denkmalgeschützte Fagerborg kirke im Osloer Stadtviertel Fagerborg, südwestlich im Stensparken gelegen, wurde 1903 fertiggestellt[1] und gehört zur 1898 gegründeten Fagerborg-Gemeinde im Bistum Oslo der evangelisch-lutherischen Norwegischen Kirche.

Bauwerk[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der 1901 begonnene Bau wurde am 22. Dezember 1903 vom Bischof Anton Christian Bang eingeweiht und hat Platz für 480 Gemeindemitglieder. Die dreischiffige Langkirche ist nach Zeichnungen des Architekten Hagbarth Martin Schytte-Berg ausgeführt, dessen Entwurf sich gegen 54 Konkurrenten durchgesetzt hatte. Die Jugendstilkirche rezipiert neu-romanische und neu-gotische Stilelemente, die im Sinne des Jugendstils durch Form und Materialwahl abgewandelt sind. Die Außentüren sind im national-romanischen Stil und die Fassade ist als Sichtmauerwerk aus grob- und feinbehauenem Østfold-Granit ausgeführt[2].

Ausstattung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Interieur der Kirche ist hauptsächlich im Jugendstil gehalten. Kanzel und Altartafel sind vom Architekten entworfen worden. Der Altar ist ein hölzerner Blockaltar und die Kanzel ist aus amerikanischer Kiefer. Johan Borgerson fertigte die Schnitzereien der Kanzel nach Zeichnungen von Schytte-Berg an. Die Glasmalereien des k.u.k. Hofglasmaler Max Roth (aus dem Atelier Miksa Roth in Budapest, Ungarn) kosteten laut der Kirchengemeinde 2.634 norwegische Kronen.

Das neuromanische marmorne Taufbecken steht auf einem achtkantigen Sockel. Rund um das Taufbecken befindet sich eine Inschrift nach Titus 3,5: “Efter sin barmhjertighet har han frelst oss ved gjenfødelsens bad” (dt.: „nach seiner Barmherzigkeit machte er uns selig durch das Bad der Wiedergeburt und Erneuerung“). Die Altartafel fertigte der Bildhauer Jo Visdal. Im Laufe der Jahre sind einige Veränderungen daran vorgenommen worden.

Anlässlich des 50. Jubiläums im Jahr 1953 wurde der Innenraum der Kirche umfassend restauriert, wobei sie einen neuen Kronleuchter nach Plänen des Architekten Harald Hille erhielt.

Orgel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Orgel befindet sich neben dem Chor. Der Bau der ursprünglichen Orgel wurde 1903 abgeschlossen und 1932 durch eine Orgel mit 39 Stimmen und 2728 Pfeifen ersetzt. 2007 wurde eine neue Orgel der Firma Goll aus Luzern mit 54 Registern eingeweiht, die zu den größten Oslos gehört. Das Solowerk ist ein Hochdruckwerk; die Register stehen auf alten Taschenladen; das Solowerk hat kein eigenes Manualwerk, sondern ist wahlweise vom 2. und 3. Manual anspielbar. Das Instrument hat mechanische Spieltrakturen; die Spieltrakturen des Solowerks sind elektrisch. Die Registertrakturen sind mechanisch und zusätzlich mit Magneten für die Ansteuerung mittels der Setzeranlage ausgestattet.[3]

I Hauptwerk C–a3
Principal 16′ (h)
Praestant 8′
Viola da Gamba 8′
Doppelflöte 8′ (h)
Octave 4′
Spitzflöte 4′
Quinte 223
Octave 2′
Mixtur IV-V 113
Cornet V (ab g0) 8′
Fagott 16′
Trompete 8′
II Positiv C–a3
Violon 16′
Salicional 8′
Dolce 8′ (h)
Bourdon 8′
Quintatön 8′
Octave 4′
Rohrflöte 4′
Nasat 223
Flageolet 2′
Terz 135
Larigot 113
Scharf IV-V 1′
Klarinette 8′
Tremulant
III Schwellwerk C–a3
Bourdon 16′ (h)
Cor de nuit 8′ (h)
Flûte harmonique 8′
Gambe 8′
Gambe céleste 8′ (h)
Geigend Principal 4′
Flûte octaviante 4′
Nasard 223
Octavin 2′ (h)
Plein-jeu II-V 2′
Trompette harmonique 8′
French Horn 8′ (h)
Basson-Hautbois 8′
Voix humaine 8′
Tremulant
Solo (schwellbar) C–a3
Soloflöte 8′ (h)
Tuba magna 16′ (h)
Tuba mirabilis 8′ (h)
Tuba clarin 4′ (h)
Pedalwerk C–f1
Untersatz 32′
Kontrabass 16′ (h)
Subbass 16′ (h)
Flötenbass 16′ (h)
Violoncello 8′ (h)
Gedackt 8′ (h)
Flötenbass 8′ (h)
Choralbass 4′ (h)
Posaune 16′ (h)
Trompete 8′
Clairon 4′
  • Koppeln: II/I, III/I, III/I, I/P, II/P, III/P; Solo/II, Solo/III
  • Anmerkung
(h) = Register aus der Orgel von 1932

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Paul Aage Aasheim: Fagerborg kirke - En presentasjon av kirkebygget (Memento vom 10. August 2006 im Internet Archive). auf kirken.oslo.no
  2. Tom Andersen: Natursteinskirkene i Oslo - Fagerborg kirke. Institutt for Geofag, Universitetet i Oslo, abgerufen am 22. November 2012 (norwegisch)
  3. Informationen zur Orgel (Memento des Originals vom 22. Juli 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.goll-orgel.ch auf der Website der Erbauerfirma

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Fagerborg kirke – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Koordinaten: 59° 55′ 38″ N, 10° 43′ 46,5″ O