Fangelsbach

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Fangelsbach
Daten
Lage Schwäbisches Keuper-Lias-Land

Baden-Württemberg

Flusssystem Rhein
Abfluss über Nesenbach → Neckar → Rhein → Nordsee
Quelle des rechten Quellarms: im Wernhaldenpark unterhalb der Neuen Weinsteige
48° 45′ 27″ N, 9° 10′ 44″ O
Quellhöhe ca. 395 m ü. NHN[1]
Mündung in Stuttgart-Mitte östlich der Ecke Tübinger Straße/Paulinenstraße in den Nesenbach[2]Koordinaten: 48° 46′ 15″ N, 9° 10′ 25″ O
48° 46′ 15″ N, 9° 10′ 25″ O
Mündungshöhe ca. 258 m ü. NHN[3]
Höhenunterschied ca. 137 m
Sohlgefälle ca. 86 ‰
Länge ca. 1,6 km

Der Fangelsbach ist ein etwa anderthalb Kilometer langer rechter Zufluss des Nesenbachs im Stadtgebiet von Stuttgart.

Name[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Name zu Famelspach erscheint erstmals 1286. 1451 wird er als Vangelspach, 1472 Fangelspach erwähnt. Der Volkskundler Helmut Dölker führt die Bezeichnung auf einen Personennamen Famel zurück.[4]

Verlauf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Fangelsbach entsteht durch die Vereinigung dreier Rinnsale aus der Wernhalde zwischen Bopser und Degerloch unterhalb der Neuen Weinsteige.[5]

Er verläuft heute in einer Rohrleitung in nördlicher Richtung parallel zur Immenhofer Straße, kreuzt dann die Hauptstätter Straße und läuft danach unter der Paulinenbrücke entlang. Etwas südlich der Tübinger Straße biegt er nach rechts ab, unterfließt noch die Paulinenstraße und mündet schließlich nach 1,6 Kilometern unterirdisch verrohrt von rechts in den Nesenbach.

Der Fangelsbach ist wie der Nesenbach weitgehend verdolt und im bebauten Bereich nicht mehr sichtbar. An ihn erinnern nur noch Namen wie die Fangelsbachstraße und der Fangelsbachfriedhof. Die heutige Heusteigschule trug früher den Namen Fangelsbachschule.[6]

Historisches[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 16. Juni 1914 ging über Stuttgart ein schweres Gewitter mit Starkregen nieder. Zwischen Cotta- und Fangelsbachstraße, erwies sich der Schachteinlauf des Fangelsbach für die Aufnahme des Regenwassers als zu eng. Die Wassermassen überschwemmten daraufhin die Heusteigstraße und suchten ihren Weg durch die Cotta- und Hauptstätterstraße bis zum Lindenhof. Unzählige Keller, Lagerräume und Werkstätten standen unter Wasser. Die Straßen waren unpassierbar.[7] Als Folge des schweren Hochwassers beschloss man den Fangelsbach in diesem Bereich zu verdolen.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Quellhöhe des beständiger wasserführenden rechten Oberlaufasts auf:
  2. OSM
  3. mapViewer
  4. Helmut Dölker: Die Flurnamen der Stadt Stuttgart in ihrer sprachlichen und siedlungsgeschichtlichen Bedeutung (= Tübinger Germanistische Arbeiten, Band 16). Stuttgart 1933, S.- 359.
  5. Karl Weidle: Der Grundriß von Alt Stuttgart. Seine Gliederung, seine Ausgangsform und sein Wachstum von den Anfängen bis zur Gegenwart. Teil I. Text. Stuttgart 1961, S. 10.
  6. 75 Jahre Heusteigschule, ehemals: Bürgerschule II, Fangelsbach-Realschule, Fangelsbach-Mittelschule. Herausgegeben anläßlich der 75-Jahr-Feier, Heusteigschule am 23. Mai 1981. Stuttgart 1981.
  7. Ulrich Gohl: Stuttgarter Alltagsleben im frühen 20. Jahrhundert. Silberburg-Verlag GmbH, Tübingen, 2022, S. 94.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Helmut Dölker: Die Flurnamen der Stadt Stuttgart in ihrer sprachlichen und siedlungsgeschichtlichen Bedeutung (= Tübinger Germanistische Arbeiten, Band 16). Stuttgart 1933, S. 359.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]