Feldsee

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Feldsee
Feldseekessel vom Seebuck aus
Geographische Lage Baden-Württemberg
Zuflüsse Seebach
Abfluss Seebach
Ufernaher Ort Feldberg (Schwarzwald)
Daten
Koordinaten 47° 52′ 13″ N, 8° 1′ 57″ OKoordinaten: 47° 52′ 13″ N, 8° 1′ 57″ O
Feldsee (Baden-Württemberg)
Feldsee (Baden-Württemberg)
Höhe über Meeresspiegel 1109 m ü. NHN
Fläche 9,75 ha
Breite 360 m
Umfang 2,5 km
Maximale Tiefe 32 m

Besonderheiten

Vorkommen des stachelsporigen Brachsenkrauts

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Blick auf den Feldsee im Herbst
Um 1850: Der Feldsee auf dem Feldberg; Stahlstich von F. Foltz nach einer Zeichnung von R. Höfle
Blick über den Feldsee von Westen nach Osten, Spätnachmittag Ende November

Der Feldsee (auch Feldbergsee) ist ein See im Süden Baden-Württembergs am Fuße des Feldbergs östlich von Freiburg im Breisgau, er gehört zum Naturpark Südschwarzwald.

Geologie und Erdgeschichte

Der rund 97.500 m² große und bis zu 32 m tiefe Karsee ist durch Gletscher der letzten Eiszeiten entstanden[1]. Der größte Karsee im Schwarzwald wird auf drei Seiten von bis zu 300 m hohen Steilwänden eingefasst. Er ist fast kreisrund, mit einem Durchmesser zwischen 350 und 370 Metern. Die nach Nordosten offene Höhenlage auf 1100 m, durch die sich größere Schneemengen anhäufen und erhalten konnten, war die Ursache für die lehnstuhlartige Geländeform mit der steilen Rückwand, dem flachen Boden und dem vorgelagerten Moränenwall. Der See bildete sich nach dem Abschmelzen des Eises oberhalb der aufgeschütteten Schuttwälle[2]. Den Feldsee durchfließt der Seebach, der zwischen Feldberg und Seebuck im Grüble entspringt, im Feldseewasserfall die Karwand hinunterstürzt und später, jenseits des Titisees, den Namen Gutach führt. Einige hunderttausend Jahre lang war dies der Oberlauf der Urdonau, der bei Immendingen die heutige Donau zuströmte, und seit einigen zehntausend Jahren ist der Bach Oberlauf der Wutach, die zum Rhein entwässert.

Unterhalb des Feldsees war zwischen Moränenwällen ein weiterer, kleinerer See eingeschlossen, der durch Torfbildung[2] zum heutigen, botanisch wertvollen Feldseemoor verlandet ist.

Naturschutz

Mittlerweile herrscht im Feldsee ein generelles Badeverbot. Dies dient zum Schutz einer seltenen Art des stachelsporigen Brachsenkrauts (Isoetes echinospora), eines Unterwasserfarns, der in 1–2 m Tiefe gedeiht und in Deutschland außer im Feldsee nur noch im Titisee vorkommt.[3] Diese Pflanze ist auf nährstoffarme Seen mit kühlem, sehr klarem Wasser angewiesen.[4] Rund um den Feldsee findet man einen sogenannten Bannwald. Dieser Mischwald steht ebenfalls unter Naturschutz und wird sich selbst überlassen. Das Naturschutzgebiet besteht seit 1937 und ist das älteste Naturschutzgebiet in Baden-Württemberg.[5] Die Feldseefelsen unterliegen einem Kletterverbot. Die Feldbergwächter (Ranger) achten streng auf die Einhaltung dieser Regeln. Hier sind seltene Pflanzen wie der violette Alpenmilchlattichs, die Türkenbundlilie der Wolfs-Eisenhut und Sonnentau zu finden[6]

Zugang

Es gibt keine direkte Autostraße zum Feldsee. Er ist lediglich über Wander- und Fahrradwege erreichbar. Nächstgelegende Parkplätze findet man in 3–4 km Entfernung in Feldberg-Bärental (Wanderparkplatz Kunzenmoos), sowie am Feldberg. Mit dem Fahrrad ist der Feldsee sehr gut von Alpersbach über den Rinken zu erreichen. Der See kann auf einem gut ausgebauten Spazierweg umrundet werden. 490 Meter östlich des Feldsees befindet sich das Gasthaus Raimartihof.

Literatur

  • Der Feldberg im Schwarzwald. Subalpine Insel im Mittelgebirge; mit Beiträgen von A. Bogenrieder, E. Liehl, E. Oberdorfer, G. Osche, W. Wimmenauer u. a. (Photographie: H. & K. Rasbach). – Hrsg.: Landesanstalt für Umweltschutz Baden-Württemberg, Karlsruhe 1982, (vergr.)
  • Der Schwarzwald. Beiträge zur Landeskunde; Hrsg.: E. Liehl & W. D. Sick – 2. Aufl., Verlag Konkordia, Bühl 1982, (vergr.)
  • August Vetter: Feldberg im Schwarzwald, Selbstverlag der Gemeinde Feldberg (Schwarzwald), 1982/1996

Einzelnachweise

  1. Der Feldberg im Schwarzwald, Karl Müller L. Bielefeld, 1948
  2. a b Dr. Wolfgang Fleck, Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau
  3. Infotafel am See
  4. Planet Wissen Brachsenkraut, Lena Ganschow, vom 1. Juni 2009, abgerufen 20. Oktober 2011
  5. Naturschutzgroßprojekt Feldberg-Belchen-Oberes Wiesental Teilgebiet Feldberg
  6. Zu Besuch in der Wildnis, Badische Zeitung, Regine Ounas-Kräusel, 25. Juli 2011, abgerufen 20. Oktober 2011
Commons: Feldsee – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikisource: Feldsee – Quellen und Volltexte