„Filmfest Hamburg“ – Versionsunterschied

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* [http://www.filmfesthamburg.de Offizielle Website Filmfest Hamburg]
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[[Kategorie:Filmfestival in Deutschland|Hamburg]]
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Version vom 7. März 2011, 13:36 Uhr

Filmfest Hamburg ist ein jährlich stattfindendes Filmfestival in Hamburg. In acht festen Sektionen und weiteren, jährlich wechselnden Themenschwerpunkten begeistert Filmfest Hamburg jeden Herbst rund 40 000 Kinofans mit etwa 120 Filmen als Welturaufführung, Europapremiere oder deutsche Erstaufführung (z.B. Soul Kitchen oder Control mit Sam Riley in der Hauptrolle). Das Programmspektrum reicht von cineastisch anspruchsvollen Arthouse-Filmen bis hin zum innovativen Mainstreamkino.

Als Plattform für kulturellen Austausch und Dialog wird ein Großteil der Filme von den Filmschaffenden persönlich in Hamburg vorgestellt und zahlreiche Rahmenveranstaltungen machen Filmfest Hamburg zu einem wichtigen Treffpunkt für Kinobegeisterte und die Filmbranche gleichermaßen.

Das Festival unter der Leitung von Albert Wiederspiel findet 2011 vom 29. September bis 08. Oktober statt.

Geschichte

Schon in den 1950er Jahren gab es verschiedene Veranstaltungen zum Thema Film in Hamburg. So unter anderem Hamburger Filmtage, Filmwochen oder die Kinotage. Diese wurden von der Hamburger Filmwirtschaft zusammen mit verschiedenen deutschen Verleihfirmen organisiert und ausgerichtet.

Im Jahr 1968 taten sich einige junge Filmemacher zusammen, um die 1. Hamburger Filmschau zu organisieren. Ein Wochenende, das als Film-Happening in die Geschichte des jungen deutschen Films eingegangen ist.

In den 1970er Jahren gründeten mehrere Programmkinos aus ganz Deutschland die Arbeitsgemeinschaft Kino mit Sitz in Hamburg. Seit 1974 richtete die Arbeitsgemeinschaft die Hamburger Kinotage aus.

Im Jahr 1979 wandten sich bekannte Filmschaffende, unter ihnen Hark Bohm, Werner Herzog, Volker Schlöndorff und Wim Wenders, in der sogenannten Hamburger Erklärung gegen die Fremdbestimmung des deutschen Filmes durch Gremien, Anstalten und Interessengruppen. Sie initiierten zugleich das Filmfest der Filmemacher.

Am 29. Oktober 1979 gründete ein Zusammenschluss Hamburger Filmemacher das Hamburger Filmbüro e. V.. Ab 1986 veranstaltete das Hamburger Filmbüro das vielbeachtete Europäische Low Budget Film Forum, an der viele damals noch unbekannte Regisseure wie Derek Jarman, Stephen Frears oder Lars von Trier teilnahmen.

Um Kräfte zu bündeln und die immer knapper werdenden öffentlichen Gelder sinnvoll einzusetzen, schlossen sich das Low Budget Film Forum und die Kinotage gegen Ende des Jahres 1991 zusammen. Unter den Gründungsmitgliedern waren u. a. die AG Kino e. V. und das Hamburger Filmbüro e. V. Gemeinsam wurde die Ausrichtung von Filmfest Hamburg beschlossen. Im Jahr 1992 fand Filmfest Hamburg erstmals unter der Leitung von Rosemarie Schatter statt.

Zwei Jahre später löste sie der Filmproduzent Gerhard von Halem als Festivalleiter ab. Das Hamburger Festival war – trotz gewisser Bezüge zu den früheren Veranstaltungen – doch etwas völlig anderes. Das Hauptaugenmerk lag zwar nach wie vor auf den Themen Junges Kino oder Unabhängige Filme, aber die Atmosphäre rund um das Filmfest Hamburg wurde immer stärker vom Glanz und Glamour großer Stars geprägt.

Im Jahr 1995 übernahm Josef Wutz das Festival als Festivalleiter. Unter seinem Einfluss wurde das Festival kontinuierlich ausgebaut und etablierte sich weit über Hamburgs Grenzen hinaus. Darüber hinaus bot das Festival fortan auch Hamburger Fernsehproduktionen eine eigene Sektion innerhalb des Festival-Programms. Auch die sogenannten Neuen Medien erhielten eine Präsentations- und Diskussionsplattform bei Filmfest Hamburg.

2003 wurde Albert Wiederspiel Leiter von Filmfest Hamburg. Seitdem wird das Angebot des internationalen Films stetig erweitert. Zu seinem 18. Geburtstag im Jahr 2010 präsentierte sich das Filmfest mit rund 170 Filmen aus 51 Ländern in sechs verschiedenen Kinos.

Filmfest Hamburg unterstützt die film altonale, die 2009 zum ersten Mal im Rahmen des Kultur- und Stadtteilfestes altonale stattfand.

Sektionen

Das Festivalprogramm besteht aus folgenden Sektionen:

  • Agenda: Diese Sektion bildet das Festivalprogramm in seiner ganzen Bandbreite ab. Sie präsentiert ein facettenreiches Spektrum politischer, gesellschaftlicher und sozialer Themen im weitesten Sinne und ihre individuelle filmkünstlerische Umsetzung.
  • Nordlichter: Die Sektion Nordlichter ist Plattform für Spiel- und Dokumentarfilme aus Hamburg und Schleswig Holstein. Sie präsentiert Filme, in denen „Nordlichter“ und der Norden eine Rolle spielen und/oder die im Norden gedreht wurden.
  • Vitrina: Das Schaufenster für aktuelle Filmproduktionen aus spanisch- und portugiesischsprachigen Ländern.
  • Voilà!: Voilà! präsentiert Spielfilme, die entweder aus Frankreich oder aber aus Ländern stammen, die im weitesten Sinne zum französischen Kulturkreis gehören.
  • Deluxe: In dieser Reihe zeigt Filmfest Hamburg Filmklassiker aus einem jährlich wechselnden Land. Deluxe präsentiert Klassiker und Entdeckungen von den 60er-Jahren bis heute. Bisherige Gastländer waren die Türkei, Österreich, Finnland, Belgien, Portugal, Neuseeland und Argentinien.
  • Die Kinder- und Jugendsektion Michel wurde 2010 zum achten Mal veranstaltet und präsentiert deutsche und internationale Spiel-, Dokumentar- und Animationsfilme für Kinder und Jugendliche.
  • 16:9: Fernsehen im Kino. Unter dem Titel 16:9 werden aktuelle deutsche Fernsehproduktionen präsentiert, die Mehrzahl davon als Welturaufführung.
  • eurovisuell: Die Sektion präsentiert zehn der größten Publikumserfolge aus verschiedenen europäischen Ländern.

Preisverleihungen und Preisträger

Im Rahmen von Filmfest Hamburg werden verschieden Preise unterschiedlicher Ausprägung verliehen.

Douglas-Sirk-Preis

Dieser nach dem Filmschaffenden und gebürtigen Hamburger Douglas Sirk benannte Preis wird jedes Jahr an eine Persönlichkeit verliehen, die sich um Filmkultur und Filmbranche verdient gemacht hat. Der Preis ist ein vom Hamburger Designer Georg Plum entworfener Kristall. Im Jahr 2005 wurde der Preis erstmals nicht an eine Person, sondern an eine Firma verliehen. Es handelt sich dabei um die Filmproduktionsfirma "Zentropa" aus Dänemark, deren Gründer unter anderem der Regisseur Lars von Trier ist.

Preis der Hamburger Filmkritik

2004 wurde dieser Preis erstmals vergeben. Das Nachrichtenmagazin Der Spiegel, die Zeitschrift Stern, das Hamburger Abendblatt und der Norddeutsche Rundfunk vergeben diesen Preis an einen Film, der sich durch einen originellen Blick auf die Gegenwart auszeichnet. Die Spannbreite der 12 nominierten Filme zieht sich von internationalen Großproduktionen bis zu deutschen Low-Budget-Produktionen, die alle im Hauptprogramm von Filmfest Hamburg gezeigt werden.

Foreign Press Award

Zum ersten Mal verliehen 2009 vier Vertreter des Vereins der ausländischen Presse in Deutschland (VAP e.V.) einen eigenen Preis, den Foreign Press Award.

TV Produzentenpreis

Dieser Preis wird in Zusammenarbeit mit der Behörde für Kultur, Sport und Medien vergeben, die das Preisgeld in Höhe von 30.000 Euro bereitstellt. Der Preis wird an TV Produzenten vergeben und steht ausschließlich für Aufträge bei Hamburger Postproduktionsunternehmen zur Verfügung. Das Preisgeld muss innerhalb von 24 Monaten abgerufen werden. Eine dreiköpfige Fachjury sichtet die Wettbewerbsfilme und wählt den besten TV Spielfilm.

Montblanc Drehbuchpreis

Gemeinsam mit dem Hamburger Unternehmen Montblanc vergibt Filmfest Hamburg den mit 10.000 Euro dotierten Montblanc Drehbuchpreis. Der Preis wird unter den Spielfilmen der Sektion Nordlichter vergeben. Diese Sektion präsentiert Filme, in denen „Nordlichter“ und der Norden eine Rolle spielen und/oder die im Norden gedreht wurden.

Art Cinema Award

2008 wurde der 1969 eingerichtete Art Cinema Award des internationalen Verbands der Filmkunsttheater (C.I.C.A.E.) erstmals auch in Hamburg vergeben. Die Jury besteht aus drei Kinobetreibern. Nominiert sind alle Filme, die einen deutschen Verleih haben. Das große Netzwerk des Verbands unterstützt die Distribution des Gewinnerfilms europaweit. Die Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein begleitet den Preis mit einer Summe von 5.000 Euro und fördert damit PR-Maßnahmen des deutschen Verleihs.

Die Elfe

Neu dabei seit 2008 ist Die Elfe, ein Preis, der von einer der führenden Werbefilmproduktionen Europas, der Neue Sentimental Film Hamburg GmbH (NSF), ausgelobt wird. NSF Hamburg-Geschäftsführerin Helga Waterkotte betont: „Der Nachwuchspreis in Gestalt einer Elfe ist das Sinnbild für die Träume der Nachwuchsregisseure und gleichzeitig Bestandteil des Logos unserer Produktionsfirma.“ Der Nachwuchspreis ist mit 5.000 Euro dotiert.

Publikumspreis: eurovisuell

Welcher europäische Box-Office-Hit ist der beste? Die Zuschauer entscheiden per Stimmzettel, welcher der teilnehmenden sieben Filme der Sektion eurovisuell zum Siegerfilm prämiert werden soll. Der Publikumspreis ist mit 5.000 Euro dotiert und wurde 2010 von Häagen Dazs vergeben.

Michel Preis

Der Filmpreis Michel wird seit 2004 vergeben und seit 2010 von der Produktionsfirma Zieglerfilm Köln GmbH gestiftet. Das Preisgeld für den besten Kinder- und Jugendfilm beträgt 5.000 Euro. Eine Kinder- und Jugendjury wählt unter allen gezeigten Filmen des internationalen Wettbewerbs von Michel Kinder- und JugendFilmfest ihren Favoriten.

Literatur

  • Bilder malen, Filme malen. Die 1. Hamburger Filmschau von 1968. Frankfurt: Filmbüro Hessen, 1992. LCCN 93-160885