Flupyradifuron

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Strukturformel
Strukturformel von Flupyradifuron
Allgemeines
Name Flupyradifuron
Andere Namen

4-[(6-Chlor-3-pyridylmethyl)(2,2-difluorethyl)amino]furan-2(5H)-on

Summenformel C12H11ClF2N2O2
Kurzbeschreibung

weißes Pulver mit schwachem Geruch[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 951659-40-8
EG-Nummer (Listennummer) 804-373-8
ECHA-InfoCard 100.231.094
PubChem 16752772
Wikidata Q21050747
Eigenschaften
Molare Masse 288,68 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Dichte

1,43 g·cm−3[1]

Schmelzpunkt

69 °C[1]

Siedepunkt

zersetzt sich ab 270 °C[1]

Löslichkeit

schwer löslich in Wasser (3,2 g·l−1 bei 20 °C)[1]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung aus Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 (CLP),[3] ggf. erweitert[2]
Gefahrensymbol Gefahrensymbol Gefahrensymbol

Achtung

H- und P-Sätze H: 302​‐​373​‐​410
P: 260​‐​264​‐​270​‐​273​‐​301+312​‐​314[2]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Flupyradifuron ist eine chemische Verbindung aus der Gruppe der Butenolide, die als Insektizid wirksam ist.[4]

Flupyradifuron ist wie die Neonicotinoide ein nAChR-Agonist, der die nikotinischen Acetylcholinrezeptoren dauerhaft öffnet und so die chemische Signalübertragung stört. Es ist bienengefährlich, allerdings weniger als die meisten anderen Neonicotinoide.[5][6]

Die Verbindung wurde bei Bayer CropScience ausgehend von dem Naturstoff Stemofolin, einem Alkaloid von Stemona japonica, entwickelt.[7]

Zulassung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In einigen Staaten der EU, unter anderem in Deutschland (seit November 2015) und Österreich (seit Mai 2019), sind Pflanzenschutzmittel mit diesem Wirkstoff zugelassen, nicht jedoch in der Schweiz.[8]

Auch Australien bereitet die Zulassung vor.

Handelsnamen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Lizetan plus, Sanium, Sivanto

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d e Eintrag zu flupyradifurone in der Pesticide Properties DataBase (PPDB) der University of Hertfordshire, abgerufen am 30. Juli 2015.
  2. a b Eintrag zu Flupyradifuron in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 2. Januar 2024. (JavaScript erforderlich)
  3. Eintrag zu 4-{[(6-chloropyridin-3-yl)methyl](2,2-difluoroethyl)amino}-2,5-dihydrofuran-2-one im Classification and Labelling Inventory der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA), abgerufen am 1. März 2022. Hersteller bzw. Inverkehrbringer können die harmonisierte Einstufung und Kennzeichnung erweitern.
  4. Ralf Nauen, Peter Jeschke, Robert Velten, Michael E Beck, Ulrich Ebbinghaus-Kintscher, Wolfgang Thielert, Katharina Wölfel, Matthias Haas, Klaus Kunz, Georg Raupach: Flupyradifurone: a brief profile of a new butenolide insecticide. In: Pest Management Science. Band 71, Nr. 6, 1. Januar 2014, doi:10.1002/ps.3932 (pollinatorstewardship.org [PDF]).
  5. Insektensterben: Auch Ersatz-Insektizide schaden Bienen erheblich. In: goettinger-tageblatt.de. 10. April 2019, abgerufen am 2. Mai 2019.
  6. pesticideresearch.com: Flupyradifurone: A new insecticide or just another neonicotinoid?, 5. Februar 2015.
  7. bayer.de: Gezielt gegen saugende Insekten.
  8. Generaldirektion Gesundheit und Lebensmittelsicherheit der Europäischen Kommission: Eintrag zu Flupyradifurone in der EU-Pestiziddatenbank; Eintrag in den nationalen Pflanzenschutzmittelverzeichnissen der Schweiz, Österreichs (Eingabe von „Flupyradifuron“ im Feld „Wirkstoff“) und Deutschlands, abgerufen am 6. April 2023.