Franjo Kuharić
Franjo Kardinal Kuharić (* 15. April 1919 in Pribić; † 11. März 2002 in Zagreb) war Erzbischof von Zagreb und erster Präsident der Kroatischen Bischofskonferenz.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Er wurde als der jüngste von dreizehn Geschwistern im Dorf Gornji Pribić nahe Krašić geboren. Dort wuchs er als Sohn eines Landwirts in einfachsten Verhältnissen auf. Am 15. Juni 1945 empfing er durch den damaligen Zagreber Erzbischof Alojzije Stepinac in der Kathedrale von Zagreb die Priesterweihe.
Er übte kurzzeitig das Amt des Kaplans in der Gemeinde Radoboj aus und wirkte als Leiter der Gemeinden Rakov Potok und Sveti Martin pod Okićem. Während seiner dortigen Amtszeit wurden in den Jahren 1947 und 1948 zwei Attentate auf ihn verübt, die er jedoch knapp überlebte. Der damalige Zagreber Erzbischof Franjo Šeper setzte ihn im Herbst 1957 als Pfarrer in Samobor ein.
Am 15. Februar 1964 ernannte ihn Papst Paul VI. zum Titularbischof von Meta und zum Weihbischof in Zagreb. Die Bischofsweihe spendete ihm Erzbischof Franjo Šeper am 3. Mai 1964, Mitkonsekratoren waren Dragutin Nežić, Bischof von Poreč i Pula, und Josip Lach, Weihbischof in Zagreb.
Als Šeper 1969 zum Kardinalpräfekten der Kongregation für die Glaubenslehre ernannt wurde, wurde Kuharić zunächst Apostolischer Administrator des Erzbistums Zagreb und am 16. Juni 1970 zu dessen Erzbischof erhoben. Im September desselben Jahres wurde er Vorsitzender der Bischofskonferenz der Sozialistischen Föderativen Republik Jugoslawien (SFRJ). Papst Johannes Paul II. nahm ihn am 2. Februar 1983 als Kardinalpriester mit der Titelkirche San Girolamo dei Croati (degli Schiavoni) in das Kardinalskollegium auf. Kardinal Kuharić wurde 1993 zum Gründungspräsidenten der Kroatischen Bischofskonferenz gewählt. Er übte dieses Amt bis 1997 aus.[1]
Am 5. Juli 1997 nahm Papst Johannes Paul II. das aus Altersgründen vorgebrachte Rücktrittsgesuch Franjo Kuharićs an.
Franjo Kuharić war Ehrenakademiker der Kroatischen Akademie der Wissenschaften und Künste (HAZU).
Am 11. März 2012, zehn Jahre nach seinem Tod, wurde der diözesane Seligsprechungsprozess eingeleitet.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Franjo Kardinal Kuharić in: Internationales Biographisches Archiv 33/2002 vom 5. August 2002, im Munzinger-Archiv (Artikelanfang frei abrufbar)
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Eintrag zu Franjo Kuharić auf catholic-hierarchy.org; abgerufen am 16. Oktober 2016.
- Eintrag zu Franjo Kuharić auf gcatholic.org (englisch)
- Biografische Notiz zu Kardinal Kuharić In: Presseamt des Heiligen Stuhls: Documentation – The College of Cardinals, abgerufen am 4. Juni 2023 (englisch)
- Kuharić, Franjo. In: Salvador Miranda: The Cardinals of the Holy Roman Church. (Website der Florida International University, englisch), abgerufen am 16. Oktober 2016.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Geschichtliches auf der Seite der Kroatischen Bischofskonferenz
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
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Franjo Kardinal Šeper | Erzbischof von Zagreb 1970–1997 | Josip Kardinal Bozanić |
Personendaten | |
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NAME | Kuharić, Franjo |
ALTERNATIVNAMEN | Kuharić, Franjo Kardinal (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | kroatischer Kardinal und Erzbischof von Zagreb |
GEBURTSDATUM | 15. April 1919 |
GEBURTSORT | Pribić |
STERBEDATUM | 11. März 2002 |
STERBEORT | Zagreb |