Franz Kappeler

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Franz Hermann Kappeler (* 7. April 1898 in Oberneunforn; † 19. September 1988 in Muri bei Bern) war ein Schweizer Jurist und Diplomat.

Kappeler war Sohn von Maria Van Vloten und des reformierten Pfarrers Ernst Kappeler. Kappeler studierte in Zürich, Genf und Bern und promovierte 1925 zum Doktor der Rechtswissenschaften. Er arbeitete als Volontär an Zürcher Gerichten. Von 1926 bis 1963 war er Mitarbeiter des Eidgenössischen Politischen Departements. 1936 wurde er Legationssekretär und 1939 Legationsrat. Bis 1944 war er Mitarbeiter des Schweizer Ministers in Berlin.[1]

Kappeler war massgeblich an den deutsch-schweizerischen Verhandlungen beteiligt, die 1938 zur Einführung des Judenstempels in den Pässen deutscher Juden führten. Nach seiner Rückkehr nach Bern trat er in die Abteilung für Finanzangelegenheiten ein und war in zahlreichen Wirtschaftskommissionen und -delegationen tätig. Nach seiner Berufung nach Beirut vertrat er die Schweiz ab 1950 im Libanon, in Syrien, im Irak und in Jordanien. 1956 wurde er Minister und 1960 Botschafter in Pretoria, ein Amt, das er bis zu seiner Pensionierung im Jahr 1963 innehatte.[1]

In seinen Schriften äusserte Franz Kappeler eine entgegenkommende Haltung sowohl gegenüber dem Dritten Reich als auch gegenüber Südafrika und dessen Apartheidregime. Kappeler war mit Heidi Wyss verheiratet.[1]

Schriften (Auswahl)

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • Südafrika ist anders als die Welt glaubt. Zürich: Swiss-South African Association, 1965 (aus Schweizer Monatshefte, 44/1965, Heft 12).
  • Franz Kappeler: Aus der Tätigkeit eines Diplomaten. Bern 1968.[2]
  • Der nahe Osten, seine Eigentümlichkeiten und Probleme. Vortrag. Vorwort von Hans Ellenberger. Genève: Groupe d’étude sur le Moyen-Orient, 1970. OCLC 808865490
  • Franz Kappeler: Schweizerischer Diplomat in Berlin, 1936–44. Überblick über meine Erfahrungen als erster Mitarbeiter und zeitweiliger Stellvertreter des Schweizerischen Gesandten. Zürich 1971.[2]

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. a b c Marc Perrenoud: Kappeler, Franz. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
  2. a b Franz Kappeler in der Datenbank Dodis der Diplomatischen Dokumente der Schweiz