Franz Schäfer (Jurist)
Franz Schäfer (* 1879 in Fredeburg (bei Schmallenberg)[1]; † 28. April 1958 in Saarbrücken) war ein deutscher Jurist.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Sohn eines Landwirts und Schuhmachers wurde in Fredeburg im Sauerland geboren. Franz Schäfer besuchte zunächst die Grundschule und Rektoratsschule in Fredeburg. Anschließend wechselte er zum Gymnasium Marianum nach Warburg. Zwischenzeitlich starb im Jahr 1898 sein Vater. Nach dem Studium der Rechtswissenschaften in München, Freiburg im Breisgau, Berlin und Marburg[1] legte er 1902 in Kassel das erste Staatsexamen und 1907 in Berlin das zweite Staatsexamen ab. Schäfer promovierte in Freiburg zum Doktor der Rechtswissenschaften.
Am Landgericht Saarbrücken war er ab 1909 als Landgerichtsrat, ab 1922 als Landgerichtsdirektor und von 1927 bis 1937 als Präsident tätig. Am 1. August 1937 wurde Schäfer, der dem Nationalsozialistischen Rechtswahrerbund und der Nationalsozialistischen Volkswohlfahrt angehörte, zum Reichsgerichtsrat ernannt. Seine Tätigkeit als Richter am Reichsgericht übte er bis zum Kriegsende aus.
Im französisch besetzten Saarland arbeitete Schäfer nach dem Krieg in der Justizabteilung des Regierungspräsidiums. Er stieg dort bis zum Präsidialdirektor auf. Im Oktober 1946 wurde er Richter am neuen Oberlandesgericht in Saarbrücken. Zwei Jahre später ging er mit 68 Jahren in den Ruhestand. Als außerordentlicher Professor für bürgerliches Recht unterrichtete er anschließend bis 1952 an der neu gegründeten Universität des Saarlandes.
Werke
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Die Einwirkung der nachfolgenden Unmöglichkeit der Leistung auf Schuldverhältnisse aus gegenseitigen Verträgen, Dissertation, 1902, Freiburg
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Karl Lillig: Die Präsidenten des Landgerichts Saarbrücken. In: Landgericht Saarbrücken (Hrsg.): 150 Jahre Landgericht Saarbrücken. Carl Heymanns Verlag, Köln 1985. S. 378. ISBN 3-452-20437-5
- Daniel Herbe: Hermann Weinkauff (1894–1981). Mohr Siebeck, 2008. S. 67. ISBN 978-3-16-149461-1
- Markus Gehrlein, Detlev Fischer: Franz Schäfer – Ein Juristenleben. Vom Kaiserreich bis zum Bonner Grundgesetz, Gesellschaft für Kulturhistorische Dokumentation, 2010, ISBN 3922596819
- Markus Gehrlein: Franz Schäfer (1979-1958): Landgerichtspräsident und Reichsgerichtsrat, in: Detlev Fischer/Marcus Obert (Hrsg.): Festschrift für Dietrich Pannier zum 65. Geburtstag am 24. Juni 2010, Köln 2010, S. 39.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Gerhard Köbler: Besprechung auf der eigenen Homepage - Gehrlein, Markus, Franz Schäfer: Ein Juristenleben vom Kaiserreich bis zum Bonner Grundgesetz (aus Schriftenreihe des Rechtshistorischen Museums 20), Gesellschaft für kulturhistorische Dokumentation e.V., Karlsruhe 2010, 76 S. abgerufen am 31. Oktober 2011
Personendaten | |
---|---|
NAME | Schäfer, Franz |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Jurist |
GEBURTSDATUM | 1879 |
GEBURTSORT | Fredeburg |
STERBEDATUM | 28. April 1958 |
STERBEORT | Saarbrücken |
- Richter (Reichsgericht)
- Richter (Saarländisches Oberlandesgericht)
- Richter (Landgericht Saarbrücken)
- Privatrechtler (20. Jahrhundert)
- Hochschullehrer (Universität des Saarlandes, Saarbrücken)
- Person (Schmallenberg)
- Deutscher
- Geboren 1879
- Gestorben 1958
- Mann
- Absolvent der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
- Jurist (Nationalsozialismus)